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Service Mesh: ist Open Source das richtige für Sie?

Bei Service Meshs ist Open Source schon beinahe die Norm. Doch die wenigsten Unternehmen können diese selbst betreuen. Lesen Sie in diesem Artikel, welche Möglichkeiten Sie haben.

Viele Experten und Benutzer glauben, dass Service-Meshs bald denselben Status genießen werden, wie Kubernetes: von einem Containerprodukt unter vielen zum Defacto-Standard. Doch die Diskussionen darüber, welches Produkt oder sogar welche Produktklasse sich durchsetzen wird, ist noch nicht abgeschlossen.

Die meisten Debatten rund um Service-Mesh konzentrieren sich auf Open-Source-Tools wie Istio oder Linkerd. Da ein Service-Mesh und seine Beziehung zu Cloud-Anwendungen jedoch recht komplex sind, schrecken viele Nutzer vor Open-Source zurück.

Service Mesh und Open-Source-Technologie

Service-Mesh-Technologie bietet Nachrichten- und Ereignisflussmanagement, Lastausgleich und Komponentenerkennung in Microservice-basierten, nativen Cloud-Anwendungen. Einfachere API-Broker sind für simple Anwendungen in der Regel ausreichend. Ein Service-Mesh ist hingegen zum bevorzugten Modell für komplexere Anwendungen geworden. Ob Open Source der richtige Ansatz für Service-Mesh ist, ist eine wichtige Frage, die sich Cloud-Planer und Entwicklungsteams stellen müssen.

Open Source und proprietär sind dabei nicht die einzigen Optionen. Die gängigsten Service-Mesh-Tools basieren auf Open-Source-Technologie, werden jedoch in Paketen angeboten, die Support und zusätzliche proprietäre Software bieten. Man könnte das als Argument dafür sehen, dass reine Open-Source-Lösungen nicht realisierbar sind und die meisten Unternehmen sowieso auf (propritäre) Zusatzleistungen angewiesen sind.

Was ist der Vorteil von Open Source für Service-Meshs?

Benutzer können Open-Source-Produkte auf zwei Arten bekommen: als Software, die das Unternehmen selbst warten, konfigurieren und aus dem Quellcode kompilieren muss, oder als Tool, das im Paket mit Support und Konfiguration kommt. Die zweitere Variante ist, wie bereits erwähnt, die ungleich beliebtere.

Aber es gibt auch Gründe, sich sein Service-Mesh mit Open-Source-Software selbst zu bauen:

  • Eine gebündelte Open-Source-Service-Mesh-Software kostet Geld. Wenn ein Unternehmen über ein starkes Entwicklerteam verfügt, das sich schon mit Open-Source auskennt, kann es sein, dass das Service-Mesh in Eigenregie günstiger ist, als die mit Support gebündelte Version zu erwerben.
  • Fremdbetreute Service-Mesh-Software hinkt oft bis zu sechs Monate hinter dem aktuellen Stand der Software zurück. Open-Source-Software erhält häufiger Updates als proprietäre Software – und wer immer die neueste Bezahlsoftware möchte, muss dafür tief in die Tasche greifen.
  • Software hängt von Betriebssystemen und Middleware-Funktionen ab. Ein mit Support gebündeltes Service-Mesh funktioniert für einen bestimmten Satz von Betriebssystem und Middleware, die möglicherweise nicht über alle Ihre Cloud-Anwendungen hinweg konsistent sind. In manchen Fällen ist die einzige Möglichkeit, ein Service-Mesh zu harmonisieren, alle Cloud-Softwareprodukte aus einer Hand zu beziehen – der gefürchtete Vendor Lock-in.

Cloud-Provider-Service-Mesh

Daneben gibt es, wie bereits erwähnt, proprietäre Service-Meshs. Alle Public-Cloud-Anbieter bieten Service-Meshs als Webservice an, dieser basiert jedoch häufig auf Open-Source-Tools wie Istio oder Linkerd.

Ein Service-Mesh von einem Cloud-Anbieter zu beziehen ist dann eine gute Idee, wenn es die Services nur dieses Cloud-Anbieters verbinden soll – im Gegensatz zu hybriden oder Multi-Cloud-Umgebungen. Daneben gelten dieselben Gründe, wie bei anderen Cloud-Services auch: Es reduziert den Konfigurations- und Supportaufwand, der mit einer Service-Mesh-Bereitstellung verbunden ist.

Cloud-Software ist kompliziert und wird jeden Tag komplizierter. Für ein Unternehmen ist es schwierig, ein selbst unterstütztes Open-Source-Service-Mesh zu verwenden, ohne sich zumindest beim Betriebssystem und den Middleware-Tools festzulegen. Angesichts der zunehmenden Komplexität von Cloud-Software entscheiden sich immer weniger Benutzer dafür, die Open-Source-Service-Mesh-Technologie selbst zu unterstützen, und das ist wahrscheinlich in den meisten Fällen eine gute Wahl.

Wenn Ihr Unternehmen bereits in Eigenregie Open-Source-Projekte gestartet hat. Wenn ja, dann können Sie ein selbstgebautes Service Mesh in Betracht ziehen. Wenn nicht, lassen Sie besser die Finger davon – und sich von einem Anbieter beraten.

 

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