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Wie Sie die Serverkosten für KMUs korrekt einschätzen
Nicht nur die Anschaffung von Servern ist teuer, sondern auch die laufenden Betriebskosten sind zu beachten. Dieser Beitrag erklärt, wie Sie die Serverkosten für KMUs abschätzen.
Viele größere Unternehmen führen zwar einen Großteil ihrer Workloads in der Cloud aus, aber für KMUs gibt es wichtige Gründe, die Workloads bevorzugt auf einem Server On-Premises auszuführen statt in der Cloud.
Zunächst sollten die Verantwortlichen den Hardwarebedarf ermitteln, um mit der Berechnung der Kosten für den Serverbetrieb in einem kleinen oder mittleren Unternehmen (KMU) zu beginnen. Achten Sie darauf, dass Unternehmen unterschiedliche Anforderungen an ihre Hardware haben und deswegen ein Server in dem einen Unternehmen ideal ist, im anderen aber nicht ausreicht.
Was sind die Serverbedürfnisse von KMUs?
KMUs sollten ihren Serverbedarf auf der Grundlage ihrer geplanten Anwendungsszenarien ermitteln. So hat ein Webserver in der Regel andere Hardwareanforderungen als ein Server, der Datenbankdienste hostet oder als E-Mail-Server fungiert. Die Verwendung des Servers wirkt sich auf die Menge an Arbeitsspeicher, Speicherplatz, CPU-Ressourcen und Netzwerkbandbreite aus, die ein Unternehmen benötigt.
Ein weiterer Aspekt bei der Bestimmung der benötigten Leistung sind die Systemanforderungen sowohl für das geplante Serverbetriebssystem als auch für die Anwendungen, die auf dem Server laufen sollen. Die Verantwortlichen sollten bedenken, dass die für eine Anwendung angegebenen Mindestanforderungen möglicherweise nicht ausreichen, um die Anwendung in der Produktion schnell und reibungslos auszuführen. Ein KMU muss seine Hardwareanforderungen an die Bedürfnisse der geplanten Arbeitslast anpassen. Wer E-Mails auf dem Server im eigenen Rechenzentrum hosten möchte, wird für jede Mailbox zusätzlichen Speicherplatz benötigen.
Die Anbieter von Anwendungen geben in der Regel auf ihren Webseiten Auskunft über die Leistungsanforderungen. Auch diese sollten bei der Auswahl und Dimensionierung der Hardware berücksichtigt werden.
Was sind die Kosten für Hardware, Betriebssystem und Anwendungen?
Die genauen Kosten für Hardware sind schwierig zu nennen, aber kleine und mittelständische Unternehmen können Rack-Server mit einfachen Konfigurationen schon ab knapp 500 Euro kaufen. Durch Anforderungen an die Hardware steigen die Kosten weiter. Preise und mögliche Konfigurationen von Rack-Servern sehen Sie beispielsweise hier bei Thomas Krenn. Dell, Lenovo und HP geben Preise nur auf Nachfrage heraus.
Hardware ist teuer, daher ist es normal und vernünftig, dass Unternehmen ihr Budget um die anzuschaffende Hardware herum planen. Es gibt jedoch zusätzliche Posten, die ein KMU in die Analyse der Gesamtkosten (TCO, Total Cost of Ownership) einbeziehen sollte.
Einer davon sind die Lizenzen für das Serverbetriebssystem. Je nachdem, für welches Betriebssystem sich ein Unternehmen entscheidet, können die Kosten für das Betriebssystem gleich hoch oder höher als die Kosten für die Hardware sein.
Die Windows Server 2022 Datacenter Edition zum Beispiel kostet für 16 Core-Lizenzen ab 4399,99 Euro brutto. Lizenzverkäufer wie Lizenzguru bieten zwar eine Essentials Edition für kleine Unternehmen für 389,99 Euro brutto an, diese beinhaltet aber nur Lizenzen für 25 Nutzer auf 50 Geräten.
Außerdem gibt es eine Standard Edition von Windows Server für 639,99 Euro brutto für ebenfalls 16 Core-Lizenzen. Microsoft empfiehlt den Einsatz von Windows Server 2022 Standard Edition jedoch nur für Workloads, die auf physischen Servern oder in minimal virtualisierten Umgebungen laufen.
Zu beachten ist auch, dass Microsoft für Windows Server 2022 Standard Edition und Datacenter Edition Core-basierte Lizenzen verwendet. Das bedeutet, dass die Lizenz nur 16 CPU-Kerne abdeckt und Unternehmen mit mehr Kernen eine Lizenz für weitere 16 Kerne erwerben müssen. Außerdem müssen Kunden für jeden Benutzer oder jedes, das auf den Server zugreift, eine Clientzugriffslizenz erwerben.
Neben dem Serverbetriebssystem muss die Organisation auch die Kosten für die Anwendungen berücksichtigen, die sie auf dem Server ausführen möchte. Unbefristete Softwarelizenzen werden immer seltener. In vielen Fällen müssen die Verantwortlichen daher jährliche Lizenzzahlungen oder Gebühren für Updates einplanen.
Die Miete und der Kauf von Servern im Vergleich
Früher war es üblich, Serverhardware zu mieten. Es gibt zwar immer noch einige Anbieter, die Server vermieten, aber Cloud Hosting hat die meisten von ihnen vom Markt verdrängt. Cloud-Anbieter beherbergen in der Regel mehrere Mieter auf jedem ihrer Server, aber größere Anbieter wie Microsoft und Amazon Web Services (AWS) bieten auch die Vermietung dedizierter Cloud-Ressourcen an.
Die Popularität des Cloud-first-Ansatzes ist ungebrochen, aber in einigen Fällen kann es zwingende Gründe für einen eigenen Server geben. Erstens kann ein KMU im eigenen Rechenzentrum sein Betriebssystem und seine Anwendungen nach eigenem Ermessen konfigurieren. Cloud-Anbieter blockieren häufig den Zugriff auf Konfigurationseinstellungen auf niedriger Ebene.
Ein Server auf eigener Hardware kann langfristig auch kostengünstiger sein. Cloud-Anbieter berechnen die genutzten Ressourcen. Das Ausführen eines kleinen Workloads in der Cloud kostet in der Regel deutlich weniger als der Kauf eines Servers. Je anspruchsvoller die Workloads sind, desto geringer wird dieser Unterschied. Hohe Kosten für große Workloads auf Cloud-Ressourcen sind eine Sache, aber die Kosten können auch unvorhersehbar sein.
Darüber hinaus bleiben die monatlichen Cloud-Abonnementgebühren so lange bestehen, wie das KMU seine Workloads in der Cloud hostet. Im Laufe der Zeit können diese monatlichen Gebühren die Kosten für den Kauf und Betrieb eines Servers bei weitem übersteigen.
Der kauf eines eigenen Servers kann auch Nachteile mit sich bringen. Einer davon ist, dass das Unternehmen allein für den Server verantwortlich ist. Geht dieser kaputt – zum Beispiel durch einen Blitzschlag – muss das Unternehmen die Kosten für die Reparatur oder den Ersatz des Servers tragen. Cloud-Anbieter hingegen warten die Hardware im Auftrag ihrer Kunden und stellen weder den Austausch der Hardware noch die Kosten für die Wartung der Hardware in Rechnung.
Was kostet die Serveradministration und -wartung?
Ein weiterer Kostenfaktor, den ein Unternehmen berücksichtigen muss, ist die Administration von Servern und Anwendungen. Verfügt das KMU über eigenes IT-Personal, fallen für die notwendigen Administratoren möglicherweise keine zusätzlichen Kosten an. Ist das jedoch nicht der Fall, muss regelmäßig ein externer IT-Experte hinzugezogen oder zusätzliches Personal eingestellt werden, das sich um den Server und die Anwendungen kümmert.
Neben den Anschaffungskosten für den Server gibt es laufende Kosten, die eine Organisation im Auge behalten muss. Dazu gehört der regelmäßige Austausch abgenutzter Serverkomponenten wie Festplatten. In ähnlicher Weise wird ein KMU während der Lebensdauer des Servers wahrscheinlich mindestens ein Hardware-Upgrade durchführen müssen, sei es für Compute oder Storage.
Die Kosten für die Inanspruchnahme technischer Unterstützung sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Während einige Anbieter kostenlosen Support anbieten, verlangen andere für jeden Vorfall eine Gebühr. Das gilt insbesondere für Notfälle.
Wie man den Total Cost of Ownership eines Servers berechnet
Die Serverkosten können in zwei Kategorien unterteilt werden: Anschaffungskosten und Betriebskosten.
Die Anschaffungskosten umfassen folgendes:
- Kosten für Serverhardware
- erweiterte Garantien oder Wartungsverträge
- Betriebssystem des Servers
- Anwendungslizenzen
- Rack zur Montage des Servers, falls benötigt
Die Betriebskosten umfassen normalerweise die folgenden:
- technische Unterstützung
- Strom
- Kühlung für den Serverraum, wenn das Unternehmen über einen dedizierten Serverraum verfügt
- Ersatzkomponenten
- Verwaltungskosten
- Software-Upgrades
Die Ausgaben für einen Server umfassen weit mehr als nur die Anschaffungskosten für die Hardware. Eine Organisation muss die Gesamtbetriebskosten und nicht nur den Kaufpreis berücksichtigen. Obwohl der Kaufpreis Teil der TCO ist, muss ein KMU auch die Kosten für Software-Upgrades, Wartung und Infrastruktur berücksichtigen.
Ein KMU sollte seine Optionen abwägen und Entscheidungen auf der Grundlage dessen treffen, was es benötigt, um seine Ziele zu erreichen.