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Red Hat gegen Ubuntu: Vergleich von Linux-Distributionen

RedHat Enterprise Linux und Ubuntu sind zwei der beliebtesten Linux-Distributionen. Wir haben Funktionsumfang, Benutzerfreundlichkeit, Lizenzierung und Dokumentation verglichen.

Red Hat Enterprise Linux und Ubuntu sind mit Sicherheit zwei der populärsten Linux-Distributionen, die in Unternehmen zum Einsatz kommen. Es gibt aber ein paar große Unterschiede zwischen diesen beiden Linux-Varianten. Evaluieren Sie Linux-Distributionen, gehören Funktionen, Benutzererlebnis, Lizenzierung und Dokumentation zu den wichtigsten Eigenschaften.

Red Hat Enterprise Linux (RHEL) unterstützt nahezu jeden Applikationsserver oder kann fast jede Rolle in einer Infrastruktur übernehmen. Die neueste Version lässt vermuten, dass sich Red Hat stark auf die Themen Sicherheit und Compliance konzentriert hat. Das Unternehmen hat systemweit kryptografische Richtlinien eingeführt. Weiterhin gibt es erweiterte Möglichkeiten für Audits und aktualisierte Protokolle. Dazu gehören Transport Layer Security (TLS), IPsec, Domain Name System Security Extensions und Kerberos.

Red Hat hat außerdem die Komplexität der aktuellen RHEL-Version reduziert. RHEL 8 ist für ein konsistentes Benutzererlebnis konzipiert. Es kommen die gleichen administrativen Tools zum Einsatz. Dabei ist es egal, ob der Server in der Cloud, in einer virtuellen Maschine (VM) oder auf einem Bare-Metal-Server läuft.

Ubuntu ist ein universeller Server und bietet Services wie zum Beispiel Authentifizierung, Domain Name Server und Dynamic Host Configuration Protocol. Ubuntu lässt sich auch als Webserver, als Datenbankserver mit MySQL oder PostgreSQL, als Datenserver, Chatserver oder E-Mail-Server konfigurieren.

Ubuntu bietet auch Next-Generation-Funktionen wie zum Beispiel QoS-Steuerung (Quality of Service) für CPU, Speicher und Storage. Weiterhin haben Sie die Möglichkeit, sogenannte Snaps zu nutzen. Administratoren können auf diese Weise schnell Anwendungen installieren.

Canonical heißt das Unternehmen, das Ubuntu Services und Management anbietet. Es ist der Top-Anbieter von gemanagtem OpenStack. Aus diesem Grund ist Ubuntu eine gute Wahl für Unternehmen, die OpenStack betreiben möchten.

Architektur

Red Hat unterstützt RHEL auf verschiedenen Architekturen. Die dominante Architektur ist x86, aber es gibt auch RHEL-Varianten für IBM Power Systems und für IBM System z. Weiterhin gibt es eine technische Vorschau für eine RHEL-Version, die auf der Architektur ARMv8-A 64-bit läuft.

Ubuntu ist ebenfalls für verschiedene Konfigurationen erhältlich, zum Beispiel wird x86 unterstützt. Ubuntu gibt es aber auch für ARM, IBM Power Systems und IBM System z.

Benutzerfreundlichkeit

Beim Vergleich von Linux-Distributionen ist die Benutzerfreundlichkeit ein wichtiger Aspekt. Red Hat hat viel dafür getan, dass die allgemeine Benutzerfreundlichkeit in RHEL 8 verbessert wurde.

In RHEL 8 hat Red Hat eine online abrufbare Managementkonsole vorgestellt, die verschiedene Aufgaben in den Bereichen Servermanagement und Monitoring vereinfacht. Zudem ist Red Hat Insights in RHEL 8 enthalten. Es wurde entwickelt, um interne Probleme zu erkennen und zu lösen, die möglicherweise auf einem Server auftreten.

Ubuntu hat den Ruf, durch seine gute Benutzerfreundlichkeit die Linux-Distributionen für Einsteiger zu sein. Ubuntu lässt sich einfach installieren und es gibt eine intuitive GUI (Graphic User Interface), die benutzerfreundlicher als die Kommandozeile ist. Ubuntu Linux installiert notwendige Gerätetreiber selbständig. Eine große Community beantwortet bei Ubuntu auch gerne Fragen.

Lizenzierung

Red Hat verkauft acht unterschiedliche Lizenztypen, die Sie direkt über die Website von Red Hat beziehen können. Die günstigste Option ist eine Lizenz für Red Hat Enterprise Linux Server. Für eine einzelne Instanz schlägt sie mit 349 US-Dollar zu Buche. Die teuerste Version ist Red Hat Enterprise Linux Server für IBM System z. Sie kostet pro Instanz 15.000 US-Dollar.

Ubuntu verlangt für seine Linux-Distribution keine Lizenzgebühren. Allerdings bietet Canonical einen Security- und Patch-Service an, der sich Ubuntu Advantage nennt. Der Service kostet 225 US-Dollar pro Jahr und Server oder 75 US-Dollar pro Jahr für virtuelle Maschinen. Eine Desktop-Version des Supportpakets gibt es für 25 US-Dollar pro Jahr.

Dokumentation

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Vergleich von Linux-Distributionen ist die Dokumentation. Red Hat stellt eine Onlinedokumentation in den Formaten HTML, EPUB und PDF zur Verfügung. Weiterhin gibt es ein umfassendes Schulungs- und Zertifizierungprogramm für RHEL.

Das Unternehmen bietet einen kostenlosen Kurs für RHEL an, der einen technischen Überblick vermittelt und auch einige Schulungen, die allerdings nicht gratis sind. Für das Schulungsprogramm gibt es eine siebentägige Testversion. Damit können Sie auf mehr als 50 Online-Schulungen zugreifen.

Weiterhin bietet Red Hat zwei Zertifizierungen an: Red Hat Certified System Administrator und Red Hat Certified Engineer.

Ubuntu stellt in den beiden Formaten HTML und PDF eine offizielle Dokumentation zu Verfügung. Ubuntu ermutigt die Community, an der Dokumentation mitzuarbeiten. Weiterhin stellt Canonical diverse Online-Tutorials für Einsteiger und Fortgeschrittene zur Verfügung.

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