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Netzwerkmanagement: Drei Tipps für die Multi Cloud

Auch Multi-Cloud-Umgebungen lassen sich in den Griff bekommen. Entscheidend hierbei sind Korrelation von Netzwerkereignissen, Verständnis von Netzwerkpfaden und Ausnahmeberichte.

Die Verwaltung von Cloud-Umgebungen ist genauso komplex wie das Management großer Computing-Infrastrukturen im Enterprise-Bereich. Geht es sogar um mehr als nur einen Cloud-Anbieter, wird die Aufgabe zu einer noch schwierigeren Herausforderung. Welche Vorgehensweise empfiehlt sich also beim Management von Multi-Cloud-Umgebungen?

Eine von Virtustream bei Forrester Consulting in Auftrag gegebene Studie fand heraus, dass 47 Prozent der Unternehmen für ihre Multi-Cloud-Bereitstellung einen Ad-hoc-Ansatz verwendeten. 52 Prozent entwarfen vor der Implementierung eine ganzheitliche Strategie. An der Untersuchung mit dem Titel Multi-cloud Arises from Changing Cloud Priorities nahmen 727 Befragte teil. Davon beschrieben 86 Prozent ihre Cloud-Strategie als Multi Cloud. Der Ad-hoc-Ansatz schien für die Firmen, die ihn verfolgten, aufzugehen. Als deren Geschäftsmodell zunehmend flexibler wurde, konnten die Firmen dadurch lernen, was funktionierte und was nicht.

Unabhängig vom Ansatz müssen Sie wie bei jedem komplexen Systemdesign die Anforderungen und Ziele verstehen. Eine häufige Anforderung war die Steigerung der operativen Effizienz, zum Beispiel Performance und Verfügbarkeit.

Zwar wurde Multi-Cloud-Management in der Studie nicht genannt, was aber nicht heißt, dass es keine diesbezügliche Anforderung gibt. Die Studie ergab, dass der Ad-hoc-Ansatz am besten funktionierte, da er den Unternehmen eine größere Flexibilität gemäß ihren neuen Anforderungen erlaubte. Die Erfahrung besagt, dass jeder Ansatz wichtige Funktionen wie Sicherheit und Multi-Cloud-Management enthalten muss.

Multi-Cloud-Management besteht aus mehreren Komponenten

Es dürfte kaum überraschen, dass kein Netzwerkmanagement-Tool alleine alle Aufgaben bewältigt. Zum Glück unterscheidet sich die Funktionsliste für das Cloud-Monitoring nicht allzu sehr vom Monitoring eines Unternehmensnetzwerks. Die Referenzarchitektur zur Netzwerkverwaltung von NetCraftsmen (Abbildung 1) ist eine nützliche Grundlage für eine Anforderungsanalyse.

Abbildung 1: Referenzarchitektur für das Netzwerkmanagement.
Referenzarchitektur für das Netzwerkmanagement.

Die Grafik in Abbildung 1 für das Netzwerkmanagement besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Ereigniserfassung und -verarbeitung;
  • Network Change and Configuration Management (NCCM);
  • Erfassung und Analyse der Performance-Daten;
  • IP-Adressverwaltung;
  • Aktive Pfadprüfung;
  • Application Performance Management; und
  • Topologie-Mapping.

Zur Gesamtarchitektur kommen noch Netzwerksicherheit, Trouble-Ticket-Systeme und Netzwerkautomatisierung hinzu. Die Herausforderung liegt darin, die benötigte Funktionalität über mehrere Cloud-Provider hinweg zusammenzustellen. Glücklicherweise wird es einfacher, ein Gesamtsystem aufzubauen, indem man Informationen der APIs von Cloud- und Tool-Anbietern kombiniert.

Details beim Management von Multi-Cloud-Netzwerken

Angenommen, Sie planen oder besitzen bereits eine Multi-Cloud-Umgebung. Welche Management- und Monitoring-Funktionalität brauchen Sie? Gehen Sie zuerst die Hauptfunktionen durch, die Ihre Tools für das Multi-Cloud-Management besitzen sollten. Als Nächstes beachten Sie die folgenden drei Tipps für die Verwaltung von Multi-Cloud-Umgebungen:

1. Ereigniskorrelation. Multi-Cloud-Architekturen erfordern einen neuen Ansatz bei einigen der Architekturkomponenten. Sie sollten Ereignisse von unterschiedlichen Elementen der IT-Infrastruktur korrelieren. Ihr Ansatz für NCCM und Performance Monitoring sollte den gleichen Richtlinien folgen, indem Sie gängige Infrastrukturdesigns nutzen, bestimmte Punkte überwachen und die Daten an einer zentralen Stelle aggregieren.

Gestalten Sie Ihr System für das Multi-Cloud-Management so, dass Sie konkret umsetzbare Informationen erhalten.

Die Konfiguration des Domain Name Systems (DNS) kann etwas komplexer sein. Sie muss verschiedene Ansichten der Daten ermöglichen, je nachdem, ob die Abfrage innerhalb der IT-Infrastruktur oder durch einen externen Kunden erfolgt.

Global Server Load Balancing – in Kombination mit Middleware Appliances, wie Load Balancern, Firewalls, WAN-Beschleunigern und Software-defined WAN – kann zu interessanten Servicearchitekturen führen. Einige davon sind aber vielleicht nicht wünschenswert. Es ist am besten, das Design dieser Systeme so stark wie möglich zu vereinfachen. So lassen sie sich leichter überwachen und verwalten.

2. Netzwerkpfade verstehen. Der Erfahrung nach empfiehlt es sich, ein System zu gestalten, in dem der gewünschte primäre und der Backup-Pfad hinlänglich verstanden werden. Sie sollten wissen, wo sich bestimmte Services befinden, und das Volumen von Transaktionen über Pfade mit hoher Latenz reduzieren.

Nutzen Sie Application Mapping und Active Path Testing, um zu verstehen, wo Komponenten einer Anwendung sind, und um Pfade mit großer Latenz zu identifizieren. Beachten Sie, dass einige Services von bestimmten Stellen aus am besten unterstützt werden, beispielsweise SQL-Server von der Azure Cloud aus. Unterschiedliche Verfügbarkeitszonen können für diese Services hilfreich sein, vorausgesetzt, der Rest der Anwendung befindet sich in der gleichen Zone. Der Aufbau einer Active-Active-Anwendungsarchitektur ist besonders nützlich, wenn es auf eine hohe Verfügbarkeit ankommt.

Überwachen Sie Anwendungen und Pfade mit Tools für Active Path Testing. Deren Funktionsweise können Sie sich als Pings auf Anwendungsebene vorstellen, die die Anwendungs- und Pfad-Performance messen. Sie können diese Tools einsetzen, um Anwendungen über eine Infrastruktur hinweg zu überwachen, die Sie nicht kontrollieren, was einen großen Vorteil darstellt.

Senden Sie die Ereignisse dieser Monitoring-Systeme an ein gängiges Event-Management-System, so dass sie sich über mehrere Cloud-Instanzen korrelieren lassen. Sie können die Daten in Kombination mit Netzwerk- und Anwendungsautomatisierung nutzen, um Workflows an Standorte mit freier Kapazität zu verschieben. Seien Sie aber vorsichtig: Die Automatisierung von Workflows kann kompliziert sein.

3. Ausnahmeberichte. Gestalten Sie Ihr System für das Multi-Cloud-Management so, dass Sie konkret umsetzbare Informationen erhalten. Nutzen Sie Ausnahmeberichte, etwa über die 20 häufigsten Interface-Fehler oder die am häufigsten verworfenen Pakete, um Ihre Aufmerksamkeit auf Problembereiche zu lenken. Top-N- und Bottom-N-Berichte sollten wachsende Kapazitätsanforderungen identifizieren oder helfen, die Bereitstellung von Ressourcen aufzuheben, wenn ein geringerer Bedarf besteht.

Fazit

Wir befinden uns in puncto Cloud-Management immer noch in der Anfangsphase und lernen ständig hinzu. Ihr Aufwand bei der Netzwerkverwaltung lässt sich durch eine Kombination der richtigen Tools mit Automatisierung erheblich reduzieren, nach dem Prinzip Management by Exception.

Die Tools für das Netzwerkmanagement werden immer intelligenter, was Cloud-Implementierungen betrifft. Wie einfach eine Implementierung ist, kann stark variieren. Machen Sie also Ihre Hausaufgaben und legen Sie eine Basis mit ausreichend verstandenen Anforderungen fest, wenn Sie Ihre Multi-Cloud-Strategien implementieren.

Nächste Schritte

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