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Netzwerkkabel: Belegung und Farbkodierung von UTP-Durchgangskabeln
Zur richtigen Verkabelung sind alle acht Adern eines CAT5- oder CAT5e-Netzwerkkabels farblich gekennzeichnet. Mit T568A und T568B gibt es zwei Standards.
Dies ist der zweite Teil unserer Artikelserie zu Netzwerkkabeln. Der erste Beitrag widmete sich den verschiedenen Typen von Netzwerkkabeln. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Belegung von CAT5e-Kabeln, weil sie der weltweit häufigste Typ von UTP-Netzwerkkabeln sind. Sie sind flexibel, einfach zu installieren und sehr zuverlässig, sofern sie richtig belegt sind.
Wir betrachten auch die Belegung klassischer CAT1-Telefonkabel. Es ist sehr wichtig, die Belegung von UTP-Kabeln genau zu kennen und ihre Farbkodierung zu verstehen. Die richtige Verkabelung ist die Basis für ein solides Netzwerk und hilft, Stunden an Frustration und Fehlersuche zu vermeiden.
Sollten Sie es andererseits mit einem schlecht verkabelten Netzwerk zu tun haben, dann hilft Ihnen dieses Wissen, das Problem zu finden und effizienter zu beheben.
UTP-Kabel-Belegung
Schauen wir uns zunächst an, wie UTP-Netzwerkkabel verdrahtet sind. Es gibt zwei beliebte Belegungs-Schemata, die heute meistens verwendet werden: T568A und T568B. Diese unterscheiden sich nur darin, wie die farbkodierten Paare verbunden werden – Paar 2 und 3 sind vertauscht. Beide Belegungen funktionieren gleich gut, solange Sie sie nicht mischen. Wenn Sie immer nur eine Version verwenden, ist alles in Ordnung. Stecken Sie aber T568A- und T568B-Kabel hintereinander, erhalten Sie gekreuzte Paare.
UTP-Netzwerkkabel werden mit Steckern, Buchsen und Punch-Downs terminiert. Der Stecker wird oft als RJ-45 bezeichnet, aber das ist eigentlich eine bei Telekommunikationsanbietern verwendete Bezeichnung für einen modularen 8-poligen Stecker mit der USOC-Belegung für Telefone. Der männliche Konnektor am Ende des Kabels heißt Stecker (englisch: Plug), die Steckdose oder Kupplung heißt Buchse (englisch: Jack).
Wie bereits erwähnt, verwendet UTP vier verdrillte Paare von Drähten. Abbildung 2 zeigt die Paare und ihre Farbcodes. Wie Sie sehen können, sind die Paare nummeriert. Paar 2 und 3 werden für normale 10/100-Mbit/s-Netzwerke verwendet, während Paar 1 und 4 reserviert sind. Gigabit-Ethernet-Netzwerke verwenden alle vier Paare.
Abbildung 1 zeigt das Ende eine CAT5e-Netzwerkkabels samt RJ-45-Stecker (1). Alle UTP-Kabel verwenden diese zum Anschluss an einen Hub, Router, Switch oder die Netzwerkkarte des Computers. In Abbildung 3 sehen Sie ein abisoliertes CAT5e-Kabel mit den vier verdrillten Leitungspaaren (1) bis (4).
CAT5e-Netzwerkkabel sind nicht nur in einer langweiligen grauen Farbe zu haben. Wir leben in bunten Zeiten und die Hersteller bieten die Kabel in allen möglichen Farben an. Standardisiert ist die Farbgebung nicht, aber zur Kennzeichnung verschiedener Anwendungsbereiche sind unterschiedliche Farben nützlich, um einen schnellen Überblick im Kabelgewirr zu erhalten.
RJ-45-Verdrahtungsstandards: T568A und T568B
Ethernet wird in der Regel über acht Drähte mit achtpoligen, modularen Steckern und Buchsen übertragen. RJ-45-Stecker sieht fast genauso aus wie ein RJ-11-Telefonstecker, nur dass er etwas breiter ist, damit mehr Pins Platz finden.
Hinweis: Denken Sie daran, dass alle hier besprochenen Verdrahtungsregeln sich auf Durchgangskabel (straight-through) beziehen.
Das achtpolige Datenkabel enthält vier Paare von Drähten. Jedes Paar besteht aus einem farbigen Draht plus einem weißen mit einem Streifen der gleichen Farbe. Die Paare sind zusammen verdrillt. Um die Zuverlässigkeit im Ethernet-Betrieb zu erhalten, sollte man sie nicht mehr als nötig (bis 1 cm) aufdrehen. Die Paare für 10 und 100 Mbit/s Ethernet sind orange und grün. Die beiden anderen Paare, braun und blau, können für eine zweite Ethernet-Leitung oder für Telefonverbindungen verwendet werden. Es sei aber darauf hingewiesen, dass eine zweite Ethernet- oder Telefonleitung über ein vorhandenes UTP-Kabel nicht empfehlenswert ist, da UTP nicht für solche Anwendungen entwickelt wurde.
Es gibt zwei Verdrahtungsstandards für diese Kabel, genannt T568A (auch EIA) und T568B (auch AT&T oder 258A). Sie unterscheiden sich nur dadurch, dass die Leitungspaare 2 (Orange) und 3 (Grün) vertauscht sind.
T568A gilt als Standard für Neuinstallationen, während T568B eine akzeptable Alternative ist. Allerdings scheinen die meisten handelsüblichen Geräte und Kabel nach T568B verdrahtet zu sein. T568B ist auch der AT&T-Standard. Es ist egal, für welchen Verdrahtungsstandards Sie sich entscheiden. Sich müssen dabei allerdings beachten, dass immer der gleiche Standard in der gesamten Verkabelungsinfrastruktur verwendet wird. Für bestehende Installationen ist es am besten, zuerst zu überprüfen, welcher der beiden Standards verwendet wird und dann mit diesem Standard weiterzumachen.
Pinbelegung nach T568B
Beachten Sie, dass die ungeraden Pin-Nummern (1, 3, 5 und 7) immer die weißen mit einem Farbstreifen sind. Die Drähte werden mit RJ-45-Steckverbindern wie folgt verbunden:
Hier die Farbcodes für T568B:
Pin 1: weiß/orange (Paar 2) TxData +
Pin 2: orange (Paar 2) TxData -
Pin 3: weiß/grün (Paar 3) RecvData +
Pin 4: blau (Paar 1)
Pin 5: weiß/blau (Paar 1)
Pin 6: grün (Paar 3) RecvData -
Pin 7: weiß/braun (Paar 4)
Pin 8: braun (Paar 4)
Die Wandsteckdose kann in anderer Sequenz verdrahtet sein, da die Drähte in der Buchse oft gekreuzt werden. Die Buchse sollte entweder einen Schaltplan oder zumindest festgelegte Pin-Nummern haben. Beachten Sie, dass das blaue Paar auf den mittleren Pins liegt; dieses Paar entspricht dem rot/grün-Paar für gewöhnliche Telefonleitungen, das sich auch im mittleren Paar eines RJ-11-Anschlusses findet (grün = weiß/blau, rot = blau).
Pinbelegung nach T568A
Die T568A-Spezifikation vertauscht die orangen und grünen Verbindungen, so dass die Leitungspaare 1 und 2 auf den mittleren vier Pins liegen; das macht sie kompatibler zu Telefon-Sprachverbindungen. (Beachten Sie, dass im RJ-11-Stecker die Paare 1 und 2 auf den mittleren vier Pins liegen.)
Die PIN-Farbcodes für T568A lauten wie folgt:
Pin 1: weiß/grün (Paar 3) RecvData +
Pin 2: grün (Paar 3) RecvData -
Pin 3: weiß/orange (Paar 2) TxData +
Pin 4: blau (Paar 1)
Pin 5: weiß/blau (Paar 1)
Pin 6: orange (Paar 2) TxData -
Pin 7: weiß/braun (Paar 4)
Pin 8: braun (Paar 4)
Abbildung 9 zeigt zur Verdeutlichung die Belegung nach T568A und T568B im direkten Vergleich.
Wo werden die Typen eingesetzt?
Die häufigste Anwendung für ein Straight-through-Kabel ist eine Verbindung zwischen einem PC und einem Hub oder Switch. In diesem Fall ist der PC direkt mit dem Hub oder Switch verbunden, der die Netzwerkkabel intern über eine spezielle Schaltung automatisch kreuzt. Im Falle eines CAT1-Kabels, das man in der Regel bei Telefonleitungen vorfindet, werden nur zwei Drähte verwendet. Diese erfordern keine besondere Kreuzung, da sich Telefone direkt mit der Telefon-Buchse verbinden.
Abbildung 10 oben zeigt ein CAT5-Durchgangskabel zum Anschluss eines PCs an einen Hub. Man könnte erwarten, dass TX+ der einen Seite mit TX+ der anderen Seite verbunden wird, aber das ist nicht der Fall. Verbindet man einen PC mit einem Hub, kreuzt der Hub automatisch das Kabel mit Hilfe interner Schaltungen. Das Ergebnis ist, dass Pin 1 vom PC (also TX+) an Pin 1 des Hubs liegt (der mit RX+ verbunden ist). Gleiches geschieht mit dem Rest der Pins.
Würde der Hub die Pins nicht kreuzen (das geschieht, wenn Sie den Uplink-Port des Hub verwenden), dann läge Pin 1 vom PC (also TX+) auf Pin 1 des Hub (in diesem Fall TX+). Egal, welchen Hub-Anschluss wir also verwenden (Uplink oder normal), die acht zugewiesenen Pins auf der PC-Seite bleiben immer gleich. Die Hub-Pin-Belegung ändert sich jedoch, je nachdem, ob der Anschluss auf normal oder Uplink gesetzt ist.
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