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Mobile Device Management: 7 Hauptvorteile für Unternehmen
Tools für Mobile Device Management bieten Unternehmen, die mobile Geräte für geschäftliche Zwecke einsetzen, etliche Vorteile, wie höhere Produktivität und verbesserte Sicherheit.
Tools für Mobile Device Management helfen der IT, die von den Mitarbeitern verwendeten mobilen Geräte zu verwalten und zu schützen.
Zwar gibt es nach wie vor dedizierte MDM-Plattformen, doch viele Anbieter haben sich stattdessen dafür entschieden, ihre Tools so weiterzuentwickeln, dass sie auch andere Endgeräte wie Desktops, IoT-Hardware, Wearables und mehr einbeziehen. Somit entstehen UEM-Tools (Unified Endpoint Management). Unabhängig davon, ob ein Unternehmen eine dedizierte MDM-Plattform oder das vergleichbare Toolset einer UEM-Plattform bevorzugt, gibt es sieben wichtige Vorteile, die Firmen berücksichtigen sollten.
1. Verbesserte Sicherheit
Mit einer MDM-Plattform lassen sich die Geschäftsdaten schützen, auf die Unternehmensgeräte zugreifen. Die IT kann Richtlinien konfigurieren, um zu gewährleisten, dass Passwörter mit bestimmter Komplexität und Sperrcodes das Gerät vor unbefugtem Zugriff schützen. MDM-Tools können sichere Netzwerkzugriffsprotokolle, etwa virtuelle private Netzwerke (VPN) und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), erzwingen, um zu gewährleisten, dass Geräte, die auf Unternehmensnetzwerke zugreifen, sicher und authentifiziert sind. Die Netzwerkkommunikation zwischen dem Gerät und dem Unternehmensnetzwerk kann verschlüsselt werden, zum Beispiel E-Mails, Textnachrichten und Internet-Traffic. Daten, die von Geschäftsanwendungen auf dem Gerät erzeugt werden, lassen sich ebenfalls verschlüsseln, um dafür zu sorgen, dass die über das Netzwerk übertragenen Daten vor dem Abhören geschützt sind.
Welche Daten genau von MDM-Tools verschlüsselt werden, hängt von der Plattform und den spezifischen Sicherheitsrichtlinien und -anforderungen des Unternehmens ab. Im Allgemeinen verschlüsselt MDM aber Daten, die für den Geschäftsbetrieb entscheidend sind und vor unbefugtem Zugriff oder Datenpannen geschützt werden müssen.
IT-Administratoren können Daten von verlorenen oder gestohlenen Geräten remote löschen und so den unbefugten Zugriff auf Geschäftsdaten verhindern, falls das Gerät in die falschen Hände gerät. Die IT kann zudem die Anwendungen auf einem Gerät verwalten und überwachen, um sicherzustellen, dass Benutzer nur auf zugelassene und vertrauenswürdige Anwendungen zugreifen. Dies kann dazu beitragen, Datenpannen durch bösartige Apps oder nicht autorisierte Software zu verhindern.
2. Weniger Downtime und kürzere Bereitstellungszeiten
MDM kann dazu beitragen, die Downtime zu verringern, indem IT-Teams in die Lage versetzt werden, mobile Geräte in Echtzeit zu verwalten und remote zu überwachen. Die Datenerfassung von Geräteprotokollen und -ereignissen kann dabei helfen, Probleme zu erkennen und zu lösen, solange sie noch überschaubar sind, sowie Geräteausfälle oder Fehlfunktionen zu vermeiden.
Die Gerätebereitstellung ist bei der Verwendung von MDM mit einem geringeren administrativen Overhead verbunden, was zu einer Unterstützung überlasteter IT-Teams beitragen kann. Anstelle eines zeitaufwendigen manuellen Prozesses zur Installation von Systemen und Anwendungen lassen sich für Telefone, Tablets sowie Desktops Richtlinien, Anwendungen und Betriebssystemkonfigurationen per Push-Verfahren übertragen. Wenn der Benutzer dann das Gerät einschaltet, wird es registriert und ein MDM-Profil installiert. Nachdem der autorisierte Nutzer seine Anmeldedaten eingegeben hat, kann er auf Unternehmensressourcen und -daten zugreifen.
3. Höhere Produktivität
Remote-Management über eine zentralisierte Plattform bedeutet, dass die IT per Fernzugriff Anwendungen installieren und Updates anstoßen kann. Die Geräte lassen sich problemlos mit aktuellen und benötigten Anwendungen auf den neuesten Stand bringen, so dass die Mitarbeiter unabhängig von ihrem Standort effizienter arbeiten können.
MDM-Tools können die auf den mobilen Geräten installierten Apps verwalten und überwachen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Mitarbeiter auf die Anwendungen zugreifen können, die sie benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Der schnelle und einfache Zugriff auf Business-Apps verbessert letztlich die Produktivität der Mitarbeiter.
4. Anwendungssteuerung
IT-Teams können Anwendungen automatisch über den App-Store oder individuelle Verteilungsmethoden für Unternehmens-Apps auf den Geräten bereitstellen und so dafür sorgen, dass die Mitarbeiter in der Lage sind, auf die Apps zuzugreifen, die sie für ihre Arbeit brauchen. Das Anwendungsmanagement ermöglicht es IT-Teams außerdem, kuratierte Allowlists und Blocklists zu erstellen, um die Installation bösartiger oder nicht autorisierter Apps zu verhindern und sicherzustellen, dass sich nur vertrauenswürdige Anwendungen auf den Unternehmensgeräten befinden. Anwendungseinstellungen und -Updates lassen sich automatisch verteilen oder entfernen. Darüber hinaus ist es möglich, die Anwendungsnutzung zu überwachen, um die Einhaltung der Compliance zu kontrollieren oder um Bereiche mit Verbesserungsbedarf zu identifizieren und zu analysieren.
5. Optimierte Datenerfassung
Mithilfe der Datenerfassung lassen sich Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten erkennen sowie die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien und -vorschriften gewährleisten. Unter anderem werden folgende Datentypen von mobilen Geräten erfasst:
- Geräteinventar: Grundlegende Geräteinformationen wie Modell, Seriennummer, Version des mobilen Betriebssystems und installierte Apps.
- Standortdaten: Diese Daten ermöglichen es, die Gerätenutzung und den Standort zu erfassen.
- Sicherheitsdaten: Sicherheitsbezogene Informationen, zum Beispiel die Verwendung von Passcodes, fehlgeschlagene Anmeldeversuche und der Status der Geräteverschlüsselung.
- App-Daten: Daten zur App-Nutzung, etwa wie oft eine App gestartet wird oder wie groß das von ihr verursachte Datenvolumen ist.
- Netzwerkdaten: Erfassen von Informationen über die Datennutzung und WLAN-Netzwerkverbindungen.
- Compliance-Daten: Sie helfen, Compliance-Probleme zu erkennen, beispielsweise mittels Jailbreak entsperrte oder gerootete Geräte, aber auch solche, die nicht die Sicherheitsrichtlinien einhalten.
6. Risikomanagement
Unternehmen müssen darauf achten, dass die Geräte nicht kompromittiert und die darauf gespeicherten Daten geschützt werden. IT-Administratoren können Betriebssysteme mit einer MDM-Plattform regelmäßig patchen und aktualisieren, so dass sich das Risiko durch Kompatibilitätsprobleme und Sicherheitsschwachstellen verringert.
Auf mobile Geräte angewendete Richtlinien können auf verschiedene Weise dazu beitragen, Datenverlust zu vermeiden. Beispielsweise lassen sich bestimmte Anwendungen, die Zugriff auf sensible Geschäftsdaten haben, durch Passwörter schützen. Außerdem kann die IT Richtlinien erstellen, die das Kopieren von Daten zwischen geschäftlichen und privaten E-Mails und Anwendungen verhindern.
7. Kosteneinsparungen
Dank remote durchgeführtem Management und Troubleshooting müssen sich die Geräte, um die sich das IT-Team kümmert, nicht am selben Ort befinden wie die Support-Mitarbeiter. Die Compliance- und Sicherheitsfunktionen von MDM reduzieren die Gefahr, dass ein Unternehmen Opfer von Datenlecks wird oder gesetzlich verhängte Geldbußen zahlen muss. Außerdem steigt aufgrund der Möglichkeit, Geräte zu lokalisieren, die Wahrscheinlichkeit, dass man sie bei Verlust wiederfindet, so dass weniger Ersatzgeräte beschafft werden müssen.
Führende MDM-Anbieter
Trotz zahlreicher Alternativen gibt es einige führende MDM-Plattformen, um BYOD-Smartphones, -Tablets und -Laptops zu verwalten:
- Microsoft Intune: Am besten geeignet für eine Microsoft-basierte Umgebung, deckt aber auch iOS- und Android-Geräte ab.
- SOTI MobiControl: Für einen großen Kundenstamm mit Windows-, iOS- und Android-Geräten konzipiert.
- ManageEngine MDM: Dient dem Management von iOS-, Android-, Windows-, macOS- und Chrome OS-Systemen.
- Citrix Endpoint Managemen:. Ideal für alle, die bereits Citrix Workspace nutzen, deckt zudem alle mobilen und Desktop-Betriebssysteme ab.
- Miradore: Eine MDM-Plattform, die Android-, Apple- und Windows-Geräte verwalten kann.
- Hexnode: Eine quelloffene, kostengünstigere MDM-Lösung mit Zero-Touch Enrollment.
- baramundi Management Suite: Modulare Lösung, dessen Modul für Unified Endpoint Management über Funktionen für MDM, Mobile Application Management (MAM) und Mobile Content Management (MCM) und das Lifecycle Management von mobilen Geräten verfügt.