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Mac versus PC: Welches Desktop-OS brauchen Ihre Mitarbeiter?

Windows war lange das Betriebssystem der Wahl für Wissensarbeiter. MacOS hat jedoch immer mehr Funktionen hinzugefügt, die es auch für den Business-Einsatz attraktiv machen.

Die Debatte zwischen Mac und PC tobt hauptsächlich auf dem Verbrauchermarkt. Aber die Zeiten, in denen Unternehmen ihren Mitarbeitern – mit der Ausnahme weniger Branchen – immer nur Windows vorsetzten und diese es zufrieden waren, sind vorbei. Heute heißt es sorgfältig abwägen, welches Betriebssystem sich für welchen Mitarbeiter eignet.

Denn keines der beiden ist dem anderen prinzipiell überlegen. Welches Betriebssystem die bessere Produktivität und Nutzerfreundlichkeit bietet hängt erheblich davon ab, wer es verwendet – und wozu.

Geschichte der Mac versus PC-Debatte

Windows-PCs dominieren seit langem den Arbeitsplatz und bilden die Grundlage für ein ganzes Ökosystem von Produktivitäts-Tools und Verwaltungsplattformen. Einige Spezialisten nutzen traditionell eher Apple-Geräte; doch sie stellten eine kleine Minderheit der geschäftlichen Endnutzer dar.

In den Anfangszeiten von Apple konzentrierte sich das Unternehmen hauptsächlich auf den Verbrauchermarkt und zeigte wenig Interesse am B2B-Markt (Business to Business). Verschiedene Faktoren tragen aber dazu bei, dass sich das allmählich ändert. Dazu gehört auch die stetige Verbesserung der Mac-Computer für Unternehmenskunden. Die Geräte wurden leistungsfähiger und zuverlässiger, wobei der Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und einfacher Bedienung lag. Viele Benutzer bevorzugen Macs für ihre persönlichen und beruflichen Bedürfnisse, insbesondere in der Kreativbranche.

Hochwertige Maschinen reichen alleine nicht aus, um den Status quo zum Wanken zu bringen. Alte Gewohnheiten ändern sich nur schwer – und viele Einkäufer und Administratoren haben Macs gar nicht auf dem Schirm. Doch das sollten sie.

Der Vormarsch web- und Cloud-basierter Dienste erlaubt es, auf Services unabhängig vom Betriebssystem auf dem Endgerät zuzugreifen. Einhergehend mit diesen Trends stieg die Nachfrage für Mobile Devices. Das betraf nicht nur die privaten Mobiltelefone der Mitarbeiter, sondern viele Unternehmen begannen diese Geräte selbst zu kaufen und zogen oft iPhones und iPads anderen Produkten vor. Gleichzeitig begann Apple mit der Integration von Mobile-Device-Management-Funktionen (MDM) in iOS-Geräte und Mac-Computer, um Administratoren die Verwaltung dieser Geräte als Teil des IT-Ökosystem zu erleichtern.

Unterdessen traf Microsoft mehrere strategische Entscheidungen, die Kunden dazu veranlassten, ihre Präferenz für Windows-PCs zu überdenken. Die Adaption von Cloud- und Smartphone-Anbindung lief stockend – das ließ den Hersteller als weniger innovationsfreudig erscheinen.

Mit dem Führungswechsel 2014 hat Microsoft den Kurs korrigiert – Windows-Betriebssysteme sind offener geworden und die Cloud-Angebote vielfältig. Doch es bleibt dabei, dass Microsoft kein mobiles Betriebssystem im eigentlichen Sinne anbietet – Windows 10 Mobile wird seit Anfang 2020 nicht mehr unterstützt und Windows 10X, das einige Features in diese Richtung versprach, wurde im Sommer 2021 auf Eis gelegt.

Mac für Unternehmen

Es gibt viele Gründe, warum Macs in Unternehmen Einzug gehalten haben. Sie bieten effiziente und qualitativ hochwertige Systeme, die durch ihre einfache Bedienbarkeit bei vielen Benutzergruppen die Produktivität erhöhen können.

Macs haben zwar den Ruf, viel teurer zu sein als Windows-PCs, doch das bezieht sich vor allem auf die Hardwareanschaffungskosten. Wenn man Faktoren wie höhere Produktivität, weniger Support-Anrufe und eine längere Lebensdauer der Geräte miteinbezieht, kann unter Umständen die TCO (Total Cost of Ownership) niedriger sein.

Die Langlebigkeit und Stabilität von Macs erreicht Apple, indem es alle Aspekte der Hardware und Software in seinen Produkten kontrolliert. Das erhöht die Kompatibilität der Komponenten untereinander und eliminiert Probleme durch Fehler der Nutzer und Administratoren beim Zusammenstellen und Konfigurieren der Komponenten.

Hinzu kommt der Ruf von macOS, insgesamt ein sichereres Betriebssystem zu sein als Windows. Dafür gibt es mehrere Faktoren, unter anderem, dass die meisten Cyberkriminellen auf das Knacken der viel häufigeren Windows-Systeme spezialisiert sind. Zeitgleich tragen aber auch Unix als Grundlage für macOS sowie die stärkere Kontrolle von Apple über die Sicherheitskonfiguration der Geräte dazu bei.

Nicht zuletzt ist auch die Benutzererfahrung ein Argument, das für Macs spricht. Sie sind seit langem ein Favorit unter Grafikdesignern, Videoeditoren und anderen kreativen Berufen und viele Nutzer verwenden privat lieber macOS. Das Betriebssystem ist bekannt für seine Benutzerfreundlichkeit, optimierte Benutzeroberfläche, sofort einsatzbereite Funktionen und eine Auswahl an kostenlosen Apps. Sie bieten eine gute Leistung und verfügen über hochwertige Displays, langlebige Akkus sowie einen hervorragenden Support.

Zusätzlich hat Apple viele Schritte unternommen, um die Zusammenarbeit von Computern und mobilen Geräten zu verbessern, damit Benutzer zwischen ihnen wechseln und Informationen mit minimalen Unterbrechungen der Arbeitsabläufe austauschen können. Funktionen wie Handoff, AirPlay, AirDrop und Screen Sharing sind zu festen Bestandteilen von Apple-Geräten geworden und können dazu beitragen, die Produktivität der Mitarbeiter zu steigern.

Natürlich haben Macs nicht nur Vorteile, sondern bringen auch viele Herausforderungen mit sich:

  • Macs eignen sich nicht für alle Mitarbeiter und in den meisten Unternehmen wird es neben ihnen auch noch Windows-PCs geben. Die Zusammenarbeit erhöht die Komplexität und Kosten der IT-Infrastruktur.
  • Einige Geschäftsanwendungen und andere proprietäre Software laufen nicht auf macOS. IT-Teams müssen sie in virtuellen Umgebungen betreiben – mit den zugehörigen Kosten.
  • Spezialisierte Anwendungen und Tools wie Antivirensoftware waren ursprünglich nur auf Windows-PCs ausgerichtet. Obwohl viele Apps auf Macs laufen, sind sie nicht immer so robust und umfangreich wie ihre Windows-Versionen.
  • Eine Softwarelizenz für eine Windows-Anwendung gilt möglicherweise nicht für die Mac-Version dieser Anwendung. Die eigenständige Lizenz für Visual Studio Professional gilt beispielsweise nicht für Visual Studio für Mac.
  • Die geringere Kontrolle von Nutzern über ihre Mac-Umgebungen erhöht zwar die Sicherheit, aber es bedeutet auch, dass einige Wartungs- und Reparaturarbeiten nur von ein externer Apple-Techniker erledigen kann.
  • Parallel dazu haben Unternehmen bei der Hardware weniger Auswahl und können Komponenten nur im begrenzten Ausmaß selbst zusammenstellen.

Windows-PC für Unternehmen

Windows ist seit langem das dominierende Betriebssystem am Arbeitsplatz und stellt weiterhin die meisten Desktops in Unternehmensumgebungen. Es bietet mehrere wichtige Funktionen, die es für Unternehmen so attraktiv machen.

Eines der wichtigsten Argumente für Windows-PCs ist die breite Palette verfügbarer Hardwarekonfigurationen. Kunden haben bei CPUs, Speichermodulen, Grafikkarten, Speicherlaufwerken, Monitoren und andere Komponenten die freie Wahl zwischen verschiedenen Anbietern. Unternehmen können genau die Systeme zusammenstellen, die sie benötigen, um ihre Leistungs- und Workload-Anforderungen zu erfüllen.

Die Zeiten, in denen Unternehmen ihren Mitarbeitern – mit der Ausnahme weniger Branchen – immer nur Windows vorsetzten, sind vorbei.

Weil Windows den Markt bereits so lange im Griff hat, laufen viele Geschäftsanwendungen, Produktivitäts-Tools und andere proprietäre Software von jeher auf Windows. Einige bieten zusätzliche Unterstützung für Mac-Clients, aber oft nur als abgespeckte Version – oder eben gar nicht. Hinzu kommt, dass nicht nur das Windows-Betriebssystem in der Geschäftswelt tonangebend ist, sondern auch die Office-Software. Selbst, wenn ein Unternehmen Macs verwendet, ist es oft auf Microsoft Office angewiesen, dessen Mac-Version weniger Funktionen bietet. Access, Visio und Project fehlen beispielsweise.

Zudem sind aus Administratorensicht die Verwaltungsmöglichkeiten für Windows-Endgeräte überlegen. Das gilt besonders für Active Directory, das komplexe Verwaltungsstrukturen für Windows-PCs bewältigen kann, aber nur minimale Unterstützung für Macs bietet. Zusätzliche Software, wie Parallels Mac Management für SCCM helfen zwar bei der Verwaltung von Apple-Geräten von einem Windows-Server aus, sind jedoch mit zusätzlichen Lizenzgebühren verbunden.

Auch die Wartung und Reparatur der Hardware gestaltet sich einfacher. IT-Teams nehmen Windows-PCs routinemäßig auseinander und bauen sie wieder zusammen. Sie stellen Desktops normalerweise nicht komplett selbst zusammen, das Austauschen und Upgraden von Speicher und Laufwerken ist hingegen eine übliche Vorgehensweise. Diese Flexibilität kann es einfacher machen, PCs am Laufen zu halten und Komponenten zu aktualisieren. Bei einem Mac ist das so gut wie unmöglich.

Abbildung 1: PCs sind vor allem auf Laptops beliebt.
Abbildung 1: PCs sind vor allem auf Laptops beliebt.

Nicht zuletzt hat Microsoft bei Windows 10 in Sachen Benutzerfreundlichkeit stark nachgebessert und unter anderem umfangreiche Sprachsteuerungsfunktionen hinzugefügt. Darüber hinaus bietet Windows 10 volle Touchscreen-Unterstützung – einschließlich Stifteingabe – und einen Tablet-Modus. Daneben hat Windows angekündigt, dass Windows 11 Android-Apps vollständig unterstützen wird.

Windows-PCs bieten also viele Vorteile, die sie weiterhin zu einer attraktiven Option machen. Doch auch sie sind nicht perfekt:

  • Microsoft erhebt für Windows eine Lizenzgebühr, im Gegensatz zu macOS, das kostenlos ist. Windows-PCs haben auch einen geringeren Wiederverkaufswert als Macs.
  • Die Flexibilität der PC-Hardware eröffnet viele Möglichkeiten für menschliche Fehler und Inkompatibilitäten. Administratoren und Anwender müssen genau wissen, was sie tun, wenn sie vom vorgegebenen Pfad abweichen.
  • Da Windows-PCs in einer so breiten Palette von Konfigurationen von zahlreichen Anbietern erhältlich sind, kann die Qualität zwischen den Systemen erheblich variieren.
  • Macs können Windows-Software in virtuellen Maschinen ausführen, aber Windows-PCs können das umgekehrt nicht mit Mac-Software. Das dürfte jedoch nur selten zum Problem werden.
  • Durch ihre Allgegenwart sind PCs weitaus häufiger das Ziel von Cyberangriffen.

Windows-PCs dominieren weiterhin den Arbeitsplatz und werden dies wahrscheinlich auch in Zukunft tun. Der Zustrom von Mac-Computern zusammen mit der breiten Palette anderer Geräte hat Unternehmen jedoch dazu gezwungen, ihren traditionellen IT-Betrieb zu überdenken und Wege zu finden, um der diverseren Landschaft der Endbenutzergeräte gerecht zu werden. Die Verwaltung der gesamten Infrastruktur von einem zentralen Punkt aus ist nicht mehr selbstverständlich – Admins müssen sich auf Konflikte einstellen und umdenken.

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