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Ratgeber für das Network Lifecycle Management

IT-Profis sollten einen Network-Lifecycle-Management-Prozess nutzen. So können sie Änderungen effizient überwachen und verwalten. Das gilt unabhängig vom verwendeten Framework.

Ohne einen Lifecycle-Management-Framework ist es für Netzwerkteams schwierig vorherzusagen, wie sich Änderungen auf das Benutzererlebnis und das System selbst auswirken werden. Der Network-Lifecycle-Management-Prozess bietet eine Struktur für diese Änderungen, um ein effektiveres Netzwerk zu ermöglichen.

Mit einem Network-Lifecycle-Management-Prozess können Netzwerkprofis Änderungen planen und umsetzen sowie den laufenden Netzwerkbetrieb steuern. Durch das Befolgen der Phasen eines Netzwerk-Lifecycles können Teams das Netzwerkverhalten erlernen, ihre Netzwerke neu konfigurieren, um sich an Änderungen anzupassen, und ihre allgemeine Geschäftsstrategie verbessern.

Netzwerk-Frameworks und Lebenszyklusphasen

Die einfachste Form des Network Lifecycle Managements besteht aus drei Phasen:

  • Planen
  • Aufbauen
  • Verwalten

Diese Phasen werden auch als Design, Implementierung und Betrieb bezeichnet. Der Zyklus wiederholt sich immer, da in der Planungsphase neue Anforderungen ermittelt werden. Netzwerkteams können den Lebenszyklusprozess auch auf Teilaufgaben anwenden.

Die Phasen des Network Lifecycle Managements werden häufig an verschiedene Frameworks angepasst, darunter die folgenden.

Das ITIL-Framework

Die Information Technology Infrastructure Library (ITIL) ist ein Management-Framework, das einen ähnlichen Prozess beschreibt. Das ITIL-Framework umfasst fünf Phasen im Gegensatz zu den drei zuvor beschriebenen. Der Schwerpunkt liegt auf der Servicestrategie, dem Servicedesign, dem Serviceübergang, dem Servicebetrieb und der kontinuierlichen Serviceverbesserung.

Netzwerkteams sollten die fünfte Phase, die kontinuierliche Serviceverbesserung, gleichzeitig mit den ersten vier Phasen integrieren, damit die IT-Teams die Abläufe bei Bedarf verbessern können.

Das PPDIOO-Framework

Es kann von Vorteil sein, den grundlegenden dreiphasigen Netzwerklebenszyklus in Unterphasen zu erweitern. Cisco hat zum Beispiel ein Sechs-Phasen-Modell für das Network Lifecycle Management entwickelt: Prepare (Vorbereitung), Plan (Planung), Design (Entwurf), Implement (Implementierung), Operate (Betrieb) und Optimize (Optimierung) – abgekürzt PPDIOO.

Das erweiterte PPDIOO-Modell unterteilt den dreiphasigen Lebenszyklus in die folgenden Unterphasen:

  1. Die Planungsphase wird aufgesplittet in die Vorbereitungs-, Planungs- und Entwurfsphase.
  2. Die Aufbauphase wird zur Implementierungsphase weiterentwickelt. Diese kann manchmal die Beschaffungsphase einschließen, die Cisco auslässt.
  3. Die Verwaltungsphase enthält die Phasen Betrieb und Optimierung.
Vergleich der verschiedenen Frameworks für das Netzwerk-Lifecycle-Management.
Abbildung 1: Vergleich der verschiedenen Frameworks für das Netzwerk-Lifecycle-Management.

Der PPDIOO-Netzwerklebenszyklus im Detail

Folgend erläutern wir, welche Schritte die sechs von Cisco definierten Phasen des PPDIOO-Lebenszyklus umfassen.

1. Vorbereitung

Wie bei jedem Geschäftsprozess besteht der wichtigste Schritt darin, die Anforderungen zu ermitteln und die Geschäftsziele zu umreißen. Während dieser Phase verbringen die IT-Teams die meiste Zeit damit, zu bestimmen, wo ihr Unternehmen am Ende des Zyklus stehen soll. So können sie beurteilen, wie das Netzwerk diese Ziele am besten unterstützen kann. Zu diesem Zeitpunkt sollten Netzwerkprofis Finanzanalysen durchführen und die ROIs für potenzielle Änderungen berechnen.

Die IT-Teams sollten auch lernen, wie sie künftige Anforderungen im Voraus berücksichtigen können. Es empfiehlt sich beispielsweise, Branchentrends zu verfolgen und zu verstehen, wie wichtig diese für das Unternehmen sein können. Weitere Informationsquellen sind Branchenanalysten und Konferenzen.

2. Planung

Die Planungsphase schließt sich eng an die Vorbereitungsphase an. In dieser Phase beginnen die IT-Teams mit der Erstellung von Projektplänen, um ihr Unternehmen beim Management des verbleibenden Lebenszyklus zu unterstützen. Die IT-Abteilung sollte sich mit Fragen zu Anbieterauswahl und -management befassen, zum Beispiel:

  • Wie werden die erforderlichen Geräte und Materialien finanziert?
  • Welche Anbieter sollten in Betracht gezogen werden?
  • Ist das hippe neue Start-up mit der aktuellsten Technologie das Risiko wert?

3. Entwurf

In der Entwurfsphase werden Details ausgearbeitet – unter Berücksichtigung der in den vorherigen Phasen ermittelten Einschränkungen, wie zum Beispiel des Budgets. Das Designteam erstellt ein detailliertes Netzwerkdesign, das die Anforderungen unter Verwendung der ausgewählten Anbieter erfüllt. Eine gründliche Dokumentation ist in dieser Phase von entscheidender Bedeutung.

Es können Prototypen und Machbarkeitsnachweise notwendig sein. Dadurch wird das Risiko beim Einsatz neuer Technologien minimiert. In dieser Phase müssen möglicherweise auch neue Prozesse definiert werden, zum Beispiel wann eine Automatisierung eingeführt werden soll.

4. Implementierung

In dieser Phase geht das Implementierungsteam vom vorherigen Zyklus zum neuen Deployment über. In den Unternehmen hat sich die Philosophie durchgesetzt, dass die Designgruppe die Implementierung vornimmt und sie erst dann an das Operations-Team übergibt, wenn das Design vollständig validiert und automatisiert ist und verwaltet werden kann.

5. Betrieb

Die Inbetriebnahme erfolgt, wenn das neue Netzwerk (oder neue Teile des Netzwerks) funktionsfähig ist und die Betriebsprozesse definiert sind. In der Entwurfs- und Implementierungsphase sollten allgemeine operative Probleme ermittelt und Mechanismen zur Überwachung und Diagnose dieser Probleme geschaffen worden sein. Während dieser Phase wird das Netzwerkmanagementkonzept gründlich getestet.

6. Optimierung

In der letzten Phase des Lebenszyklus werden das Design und die Abläufe der neuen Netzwerkfunktionen weiter verfeinert. In dieser Phase entwickeln Netzwerkprofis Verfahren zur Ermittlung unvorhergesehener operativer Probleme und suchen nach Möglichkeiten zur Verbesserung des Netzwerks sowie der für dessen Betrieb verwendeten Verfahren.

Die IT-Teams sollten sich davor in Acht nehmen, Aspekte des Netzwerks überzuoptimieren, die dann andere Probleme verursachen. Zum Beispiel kann die Änderung eines Niderlassungsdesigns, das zu verschiedenen Variationen führt, nur um etwas Geld für Investitionsgüter zu sparen, zu höheren Betriebskosten führen.

Und wie sieht es mit dem Testen aus?

Das Testen wird nicht ausdrücklich als eigener Schritt aufgeführt, da es in jede Phase einbezogen werden sollte. Testen ist ein Schlüsselelement in der Entwurfs-, Implementierungs-, Betriebs- und Optimierungsphase. Es gibt auch Tests in der Vorbereitungsphase, in der Netzwerkexperten die Haltung der Unternehmensleitung hinsichtlich des Risikos beim Einsatz neuer Technologie überprüfen können.

Einbinden des Netzwerklebenszyklus in die Geschäftsprozesse

Leistungsstarke Unternehmen integrieren irgendeine Form von Prozess für das Netzwerk-Lifecycle-Management als Teil ihres gesamten IT-Managementprozesses. Es ist möglich, dass viele Netzwerkprofis einen ähnlichen Ad-hoc-Prozess verwenden, ohne die formalen Definitionen zu kennen. Spitzenunternehmen integrieren den Netzwerklebenszyklus in den jährlichen IT-Planungs- und -Budgetierungsprozess.

Einige Firmen folgen einem dreijährigen Netzwerklebenszyklus. In diesem Zeitrahmen wird jedes Jahr etwa ein Drittel der Netzwerkinfrastruktur aufgerüstet, um sicherzustellen, dass die Unternehmen mit moderner Technologie arbeiten. Sie können Branchentrends und technologische Innovationen berücksichtigen und gleichzeitig ihren jährlichen Budget- und Personalbedarf abschätzen. Andere Unternehmen müssen ihre Zyklusdauer möglicherweise verlängern oder verkürzen, um ihren Anforderungen gerecht zu werden.

Unabhängig von der Zyklusdauer ist es sinnvoll, einen Prozess für den Netzwerklebenszyklus offiziell einzuführen und in den jährlichen Geschäftsplanungsprozess einzubeziehen.

Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich von Terry Slattery verfasst und von der ComputerWeekly-Redaktion aktualisiert, um Branchenveränderungen widerzuspiegeln und das Leseerlebnis zu verbessern.

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