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Leitfaden für Entwickler zur Personalisierung mobiler Apps
Die Benutzerfreundlichkeit einer mobilen App verbessert sich durch Personalisierung deutlich. Dieser Artikel beschreibt die Vorteile und den Einsatz der App-Personalisierung.
Kunden, die ihren Kaffee in einem lokalen Café automatisch erhalten, ohne bestellen zu müssen, da die Mitarbeiter ihre Gewohnheiten kennen, sind in der Regel von diesem Erlebnis beeindruckt. Die Personalisierung kann Benutzererlebnis mit mobilen Apps in ähnlicher Weise verbessern.
Personalisierung ist die nächste Evolutionsstufe bei der Anpassung mobiler Apps. Wenn eine App die Personalisierung effektiv integriert, wird sie benutzerfreundlicher oder lässt sich spezifischer auf die Bedürfnisse der Anwender zuschneiden. Bei der Personalisierung mobiler Apps kommen Algorithmen des maschinellen Lernens zum Einsatz, um die App automatisch an die aktuelle Situation des Benutzers anzupassen. Basis dafür sind Faktoren wie geografische Lage, Alter oder die Historie der vergangenen Aktionen.
Vorteile der Personalisierung mobiler Apps
Benutzer wollen und erwarten sogar personalisierte Apps. Statische Apps sind wenig ansprechend und haben daher eine kürzere Lebensdauer. Die Personalisierung fördert das Engagement und die Markentreue der Kunden, indem sie den Nutzern die Informationen genau dann zur Verfügung stellt, wenn sie diese brauchen.
Ein Einzelhändler bietet seinen Kunden beispielsweise eine mobile App an, mit der sie Produkte ansehen und kaufen können. Um die App zu personalisieren, kann das Unternehmen die Browser- und Kaufhistorie des Kunden analysieren und ihm Sonderangebote für ähnliche Produkttypen anbieten.
Dabei lassen Produkte sich vermeiden, die nicht zum Standort oder zum Alter des Kunden passen. Die Personalisierung von mobilen Apps hilft beim Erstellen nützlicher Startbildschirme, beim Versand gezielter Benachrichtigungen oder beim Bereitstellen von Vorgaben oder Empfehlungen für Suchanfragen.
Die Personalisierung mobiler Apps ermöglicht es auch, Nachrichten gezielt an bestimmte Nutzersegmente zu richten. Unternehmen können Standortdaten verwenden, um Benutzern in bestimmten Regionen relevante Inhalte auf der Grundlage ihrer jeweiligen demografischen Daten zur Verfügung zu stellen. Die Personalisierung verhindert so, dass ein Einzelhandelsunternehmen versucht, im Winter Flip-Flops an seine Kunden zu verkaufen.
So nutzen Firmen die Personalisierung mobiler Apps
Unternehmen können die integrierten GPS-Funktionen eines Geräts verwenden, um Inhalte auf der Grundlage des Standorts eines Benutzers zu steuern. Geht ein Benutzer beispielsweise an einem Bekleidungsgeschäft in einem Einkaufszentrum vorbei, kann die App eine Mitteilung über Angebote senden, die den Benutzer interessieren könnten.
Einige Apps erkennen möglicherweise Muster im Verhalten eines Nutzers, zum Beispiel beim Surfen oder bei Kaufaktivitäten, und geben dann entsprechende Empfehlungen ab. Wenn eine Person beispielsweise routinemäßig eine App mit Rezepten verwendet, um nach brasilianischen Gerichten zu suchen, kann die App brasilianische Rezepte, Kochbücher oder Spezialitäten empfehlen. Oder wenn ein Mitarbeiter über eine CRM-App regelmäßig auf die Daten eines bestimmten Kunden zugreift, kann diese App auf der Startseite Kontaktinformationen vorschlagen. Das kann die Produktivität steigern.
Zwei Arten von Meldungen
Zwei der effektivsten Methoden zur Bereitstellung personalisierter Inhalte sind In-App-Benachrichtigungen und Push-Benachrichtigungen. In-App-Benachrichtigungen werden ausgelöst, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt.
Wenn ein Kunde beispielsweise einen Kauf tätigt, empfiehlt die App in einem Pop-Up-Fenster möglicherweise nützliches Zubehör für den gekauften Artikel. Oder die App generiert eine Dankeschön-Nachricht nach einem Kauf oder erinnert den Kunden daran, wenn er einen Artikel im Einkaufswagen liegen lässt. In-App-Benachrichtigungen können nützlich sein, um die Interaktion eines Benutzers mit einer App zu erweitern – solange diese Mitteilungen eher nützlich als lästig sind.
Push-Benachrichtigungen sind nicht davon abhängig, dass der Anwender ein Ereignis auslöst. Sie bieten aber dennoch eine Option, Benutzer wieder zu aktivieren, nachdem sie sich von der App abgemeldet haben. Wenn zum Beispiel ein Artikel in der Wunschliste eines Benutzers günstig zum Verkauf steht, kann eine Push-Benachrichtigung den Anwender über diesen Verkauf informieren.
Unternehmen können Push-Benachrichtigungen als Teil größerer Marketingkampagnen verwenden. Dabei sollten sie jedoch darauf achten, die Benutzer mit ihren Mitteilungen nicht zu überfordern. Sehr wichtig: Eine App muss den Anwendern einen Mechanismus zur Verfügung stellen, mit dem sie Mitteilungen aller Art abbestellen oder ablehnen können.
Die Personalisierung kann den Nutzern während der ersten Anmeldung (Onboarding) einen positiven ersten Eindruck vermitteln. Um eine App für das Onboarding zu personalisieren, sollte das Unternehmen eine begrenzte Menge an Daten sammeln, wenn der Benutzer die App zum ersten Mal nutzt. Es kann auch Daten aus anderen Quellen verwenden, etwa Nutzungsdaten aus früheren App-Versionen.
Die Personalisierung von mobilen Apps kann den Anwendern auch Anreize bieten, um verschiedene Funktionen zu testen. Beispielsweise kann ein Unternehmen Daten darüber sammeln, wie verschiedene Kundentypen eine App verwenden und welche Funktionen sie bevorzugen oder ignorieren. Bei nicht ausreichend genutzten Funktionen kann die App die Benutzer mit hilfreichen Inhalten oder Anweisungen auffordern, diese Funktionen häufiger zu nutzen. Dieser Ansatz bildet jedoch keinen Ersatz für ein effektives Design der App.
Entwicklungsteams sollten auch die Anwender mit einbeziehen, wenn sie die App aktualisieren und verbessern müssen. Die Entwickler sollten die Benutzer fragen, was sie an der Anwendung schätzen oder negativ bewerten. Darüber hinaus sollte eine App die Nutzer zum Prüfen auffordern. Anwender erhalten vor allem dadurch eine personalisierte Erfahrung, wenn sie das Gefühl haben, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die ihr Feedback zu schätzen weiß.
Der erste Artikel dieser zweiteiligen Serie zeigt, wie sich die Personalisierung von mobilen Apps implementieren lässt.