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Ist Cloud-Netzwerkmanagement das Richtige für Ihr Unternehmen?

Viele Unternehmen nutzen Netzwerkmanagement vor Ort, aber einige stellen auf Cloud-basierte Verwaltung um. Sie sollten beide Optionen prüfen, bevor sie sich für eine entscheiden.

Das Netzwerkmanagement für kabelgebundene LANs, kabelgebundene WANs und drahtlose Netzwerke wurde traditionell in Rechenzentren vor Ort angesiedelt. Dieser Ansatz ist für viele Netzwerkmanager nach wie vor sinnvoll, aber der Übergang zu Cloud-basierten Infrastrukturen hat zu einer Verlagerung hin zu einem Cloud-Netzwerkmanagement geführt.

Wenn Unternehmen den Wechsel zur Cloud in Betracht ziehen, sollten sie die Vor- und Nachteile beider Ansätze prüfen. Die IT-Teams sollten auch bewerten, ob der Standort des Netzwerkmanagements einen Unterschied macht.

On-Premises-Netzwerkmanagement vs. Cloud-basiertes Netzwerkmanagement

Herkömmliche Netzwerkanwendungen befinden sich vor Ort (On-Premises), in der Regel in Data Centern, während Cloud-Anwendungen in Cloud-Umgebungen laufen. Netzwerkbetreiber, darunter Telefongesellschaften und große Carrier, stellen traditionelle Sprach- und Datennetzwerke bereit. Jeder Unternehmensstandort verfügt über einen Präsenzpunkt im Data Center oder einen anderen Standort für die Netzwerkkonnektivität.

Zu den traditionellen Netzwerken vor Ort gehören die folgenden Geräte:

  • Anschlusstechnik
  • Router
  • Hubs
  • Switches

Abgesehen von Hardware hosten Data Center auch Netzwerkanwendungen, einschließlich Netzwerkmanagement-Tools. Das Netzwerkmanagement von Unternehmen erfolgt im Network Operations Center (NOC), wo Netzwerkmanager und Techniker die Netzwerkaktivität überwachen. Zu den normalen Aufgaben der Netzwerkverwaltung gehören das Routing von Paketen, das Bandbreitenmanagement und das Beheben von Leistungsproblemen.

Für einige Unternehmen kann es sinnvoll sein, das Netzwerkmanagement einem erfahrenen Drittanbieter zu überlassen. Viele von Drittanbietern gehostete Systeme bieten Netzwerkmanagement-Tools mit ähnlichen Funktionen. Drittanbieter, zum Beispiel Managed Service Provider (MSP), können Plattformen einrichten, die Netzwerkprofis die Kontrolle über die Managementaktivitäten geben.

Netzwerkmanagement-Tools gehören zu den wichtigsten Anwendungen, die in Data Centern laufen. Das Management von Unternehmensnetzwerken erfolgt im Network Operations Center (NOC), in dem Netzwerkmanager und Techniker die Aktivitäten im gesamten Netzwerk beobachten.

Netzwerkexperten erledigen Aufgaben der Netzwerkverwaltung, wie Paket-Routing, Bandbreitenmanagement und Fehlerbehebung bei der Leistung. Viele gehostete Systeme von Drittanbietern bieten Netzwerkmanagement-Tools mit ähnlichen Funktionen.

Während die meisten Anwendungen für das Netzwerkmanagement in Rechenzentren angesiedelt sind, laufen Cloud-Anwendungen naturgemäß in Cloud-Umgebungen. Mit der zunehmenden Verbreitung von Cloud-basierten Diensten für die Netzwerkinfrastruktur könnten Netzwerkfachleute die Nutzung von Cloud-basierten Ressourcen für das Netzwerkmanagement bevorzugen. Diese sind bei einem Drittanbieter von Managed Services oder einem Cloud Service Provider (CSP) wie AWS, Google Cloud und Microsoft Azure verfügbar.

On-Premises und Cloud-basiertes Netzwerkmanagement im Vergleich.
Abbildung 1: On-Premises und Cloud-basiertes Netzwerkmanagement im Vergleich.

Ansätze für Cloud-basiertes Netzwerkmanagement

Wie bei jeder größeren Technologiebeschaffung sollte die Geschäftsleitung die Entscheidung des Netzwerkteams mittragen. Um zu beurteilen, ob Cloud-basierte Netzwerkmanagementsysteme für ein Unternehmen geeignet sind, muss das Netzwerkteam die folgenden Aktivitäten durchführen:

  1. Nehmen Sie eine Bewertung (Assessment) vor.
  2. Vergleichen Sie die Dienstleistungen der Anbieter.
  3. Analysieren Sie die Bewertungen der Angebote.
  4. Bestimmen Sie die Auswahl.

Für Unternehmen ist es wichtig, frühere Netzwerkmanagementdaten zu nutzen, um die Kriterien für einen neuen oder verbesserten Ansatz zu formulieren.

Das Netzwerkteam muss auch die aktuelle Konfiguration der Netzwerkinfrastruktur und die möglichen Änderungen sorgfältig berücksichtigen, um die optimale Richtung zu bestimmen. Das Unternehmen sollte sich auch mit den Netzbetreibern in Verbindung setzen, um Tarife, Leistungsprobleme, Serviceänderungen und andere Überlegungen zu besprechen. Das Netzwerkmanagementteam sollte dann die folgenden Schritte durchführen:

  1. Wählen Sie aus, welche Art von Netzwerkmanagement für Ihr Unternehmen geeignet ist.
  2. Beurteilen Sie, welche Netzwerkmanagementfunktionen und -ressourcen für die Verwaltung der Infrastruktur verwendet werden sollen.
  3. Entscheiden Sie, welcher Anbieter in Bezug auf Preisgestaltung, Support, Schulung, Garantie, Sicherheit und Benutzerinteraktion am besten zu Ihrem Unternehmen passt.
  4. Beurteilen Sie, wie schwierig der Übergang von einer Umgebung zur anderen ist.
  5. Bestimmen Sie den ROI der Umstellung.

Vor- und Nachteile von Cloud-basiertem Netzmanagement

Die folgenden Überlegungen, jede mit ihren Vor- und Nachteilen, sind wichtig, wenn man über den Wechsel zu einem Cloud-basierten Netzwerkmanagement nachdenkt.

Grundlegende Funktionen

Sowohl Cloud-basierte als auch nicht Cloud-basierte Netzwerkmanagementdienste verfügen über dieselben grundlegenden Fähigkeiten, zum Beispiel:

  • Netzwerk-Monitoring in Echtzeit
  • Datenerfassung
  • Performance-Management
  • Identifizierung von Problemen

Netzwerkteams müssen diese und viele weitere Funktionen prüfen, um die potenziellen Vorteile eines Cloud-basierten Netzwerkmanagements zu erkennen.

Hybrid- und Multi-Cloud-Infrastruktur

Eine Organisation könnte eher dazu neigen, auf Cloud Netzwerkmanagement umzusteigen, wenn sie bereits ihre gesamte oder einen Teil ihrer Infrastruktur einem CSP anvertraut hat. Eine lokale oder von einem MSP gehostete Plattform ist möglicherweise besser für Organisationen mit einer Mischung aus Cloud- und lokalen Infrastrukturdiensten geeignet. Es kann sich auch lohnen, mehr als einen CSP in Anspruch zu nehmen.

Die Entscheidung für die Netzwerkmanagementdienste eines bestimmten CSPs ist möglicherweise mit neuen und unbeabsichtigten Risiken verbunden. Beispielsweise könnte ein CSP Schwierigkeiten haben, Netzwerkleistungsdaten von einem anderen CSP zu erhalten.

Kosten

Lokale Netzmanagementsysteme sind in der Regel Anwendungen, die auf Servern laufen, so dass der Platzbedarf im Rechenzentrum gering ist. Die Kosten können jedoch zu einem wichtigen Faktor werden. Einige lokale Anwendungen haben möglicherweise einen Wartungsvertrag. Bei Konfigurationsänderungen, etwa Upgrades auf neuere Versionen, können einmalige Kosten anfallen.

Im Gegensatz dazu umfassen die Preise für das Cloud-basierte Netzwerkmanagement möglicherweise:

  • Eine monatliche Gebühr.
  • Gebühren für Serviceänderungen und andere administrative Aufgaben.
  • Gebühren für Wartung und Software-Updates.

Keiner der beiden Ansätze hat wesentliche Vorteile, aber es ist wichtig, bei der Entscheidung für einen Dienst die nötige Sorgfalt walten zu lassen.

Übergang

Der Wechsel von einem lokalen zu einem Cloud-basierten Netzwerkmanagementsystem kann neue Herausforderungen mit sich bringen, darunter:

  • Komplikationen bei der Migration
  • Herausforderungen bei der Schulung und Personalausstattung
  • Sicherheitsprobleme
  • Die Notwendigkeit von Service Level Agreements (SLA)

KI im Cloud-basierten Netzwerkmanagement

KI ist eines der wichtigsten Elemente des Netzwerkmanagements und könnte dessen Zukunft werden. Viele Anbieter von On-Premises- und Cloud-Lösungen haben die Integration von KI-Funktionen in ihre jüngsten Versionen angekündigt. IT-Teams können Daten und KI nutzen, um geeignete Dienste zur Verbesserung der Netzwerkleistung zu ermitteln und das Netzwerkmanagement auf die nächste Stufe zu heben.

Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich von Pail Kirvan verfasst und von der ComputerWeekly-Redaktion aktualisiert, um Branchenveränderungen widerzuspiegeln und das Leseerlebnis zu verbessern.

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