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Inventarisierung im Netzwerk mit kostenlosen Tools
Auch in kleinen Netzwerken spielt die Inventarisierung eine wichtige Rolle. Es gibt in diesem Bereich einige günstige und kostenlose Tools. Wir zeigen die Möglichkeiten.
Software zur Inventarisierung im Netzwerk hilft dabei, einen Überblick zu erhalten, welche Hard- und Software dort im Einsatz ist.
Neben den Tools in diesem Beitrag kann eine Inventarisierung auch über umfangreiche Werkzeuge wie OCS Inventory NG durchgeführt werden. Auch hierbei handelt es sich um eine Open-Source-Lösung. Allerdings ist diese wesentlich komplizierter zu handhaben, als die Tools in diesem Beitrag.
Inventarisierung mit der PowerShell
In Windows kann die Inventarisierung auch mit Bordmitteln durchgeführt werden. Allerdings wird dazu vor allem WMI in der PowerShell verwendet. Um zum Beispiel Informationen von einem Rechner abzufragen, kann der Befehl Get-WmiObject Win32_Computersystem verwendet werden. Windows 10 kann keinen Leistungsindex von Rechnern erstellen wie Windows 7. Administratoren können sich im Rahmen der Inventarisierung aber die entsprechenden Daten anzeigen lassen. So gewinnen sie ohne Zusatz-Tools einen Überblick darüber, ob zum Beispiel eine SSD und der Rest der Hardware richtig funktionieren. Dazu wird in der Eingabeaufforderung die Messung mit winsat formal oder winsat prepop gestartet. Danach kann in der PowerShell mit Get-WmiObject -Class Win32_WinSAT das Ergebnis angezeigt werden. Die Leistungsmessung bietet Informationen über folgende Bereiche:
- CPUScore: Prozessor
- D3DScore: Grafik (DirectX)
- DiskScore: Festplatten
- GraphicsScore: Grafik generell
- MemoryScore: Arbeitsspeicher
- WinSPRLevel: Gesamtbewertung des Rechners
Der Befehl kann zum Beispiel über ein Skript gestartet und in Gruppenrichtlinien integriert werden. Dadurch lassen sich Daten von mehreren Rechnern sammeln. Mit dem Cmdlet Get-WmiObject lassen sich auch Druckerinformationen auslesen, zum Beispiel zur Inventarisierung:
- Win32_Printer - Druckerwarteschlangen
- Win32_PrintJob - Druckjobs
- Win32_PrinterDriver - Alle Treiber, die installiert sind
- Win32_TCPIPPrinterPort - IP-Ports
- Win32_PrinterConfiguration - Druckerkonfiguration
- Win32_PrinterSetting - Druckerinformationen zu allen Druckern
- Win32_PrinterShare - Freigaben der Drucker
- Win32_PrinterDriverDll - Installierte DLLs
Auf diesem Weg erhalten Administratoren also Informationen zu den Druckern, Warteschlangen und den installierten Treibern und Konfigurationen. Die installierten Drucker auf einem Druckserver können zum Beispiel in einer Variablen gespeichert werden:
$Printer = Get-WmiObject -Class Win32_Printer -ComputerName [Druckserver]
rxInventory – Schnell einsatzbereit, einfach zu bedienen
Das Open Source Tool rxInventory kann für bis zu 20 Clients die Hard- und Software inventarisieren. Wer mehr Clients im Einsatz hat, kann zur Professional- oder Enterprise-Lizenz greifen. Die Preise dieser Editionen sind auf der Webseite zu sehen. Mit rxInventory lassen sich Windows-, Linux und Mac-Geräte inventarisieren. Auch SNMP-Pakete kann das Tool einlesen. Interessant ist für kleine Unternehmen auch die Möglichkeit, eigene Abfragen zu erstellen und Lizenzen zu verwalten.
Das Tool ist schnell und einfach installiert und dadurch auch sehr flexibel einsetzbar. Es ist keine lange Einarbeitungszeit notwendig, um Daten zu inventarisieren. Alles was dazu notwendig ist, haben die Entwickler in der Software integriert.
Das .NET-Framework muss auf Windows-Rechnern installiert sein, damit das Tool installiert werden kann. Danach kann das Netzwerk gescannt werden. Der Vorgang dauert einige Zeit.
In Domänen-Netzwerken sollte noch ein Benutzerkonto angegeben werden, mit dem sich rxInventory mit den Rechnern verbinden kann, um Hard- und Software auszulesen. Idealerweise sollte hier ein Mitglied der Domänen-Administratoren verwendet werden. Wenn die Daten eingelesen wurden, stehen diese über das Menü zur Verfügung. Hier können sich die Anwender durchklicken.
Funktioniert die Installation oder die Auswertung nicht, geben die Entwickler auf ihrer Internetseite Tipps und Hinweise zur Fehlerbehebung. Das Tool kann auch Daten per SSH auslesen, was für Linux und macOS wichtig ist.
ABC Inventory
ABC Inventory steht ebenfalls kostenlos zur Verfügung. Es handelt sich dabei um die kleine Variante von Almyta Control System. Reichen die Funktionen der kostenlosen Version nicht aus, können Unternehmen das kostenpflichtige Almyta Control System einsetzen.
Inventarisierung mit Lansweeper
Lansweeper hat vor allem Windows-Netzwerke im Fokus. Beim Einsatz mit bis zu 100 Geräten ist die Software kostenlos. Lansweeper verfügt über ein Webportal. Auch hier sind keine Agenten auf den PCs notwendig. Wem die Funktionen der kostenlosen Version nicht ausreichen, kann die größeren Editionen Standard, Professional und Ultimate lizenzieren.
Das Tool ist schnell einsatzbereit und bietet flexible Vorlagen für Berichte, mit denen sich auch Sicherheitslücken finden lassen. Im Fokus von Lansweeper stehen vor allem die umfangreichen Berichte. Hier stellen die Entwickler mehrere Hundert Berichte zur Verfügung.
Außerdem können die Daten auch in einer externen SQL-Datenbank gespeichert werden. Natürlich lassen sich auch SNMP-Daten einlesen. Die Einrichtung erfolgt über einen Assistenten.
Open-AudIT
Mit Open-AudIT lassen sich ebenfalls umfangreiche Berichte erstellen. Die Software steht als kostenlose Community-Version zur Verfügung sowie als kostenpflichtige Enterprise-Edition. Die Software ist nicht einfach zu bedienen, verfügt dafür aber über umfangreiche Berichtsmöglichkeiten.
GLPI Project – Open Source IT Asset Management and Helpdesk
GLPI hilft dabei, eine Hardware- und Software-Datenbank zu erstellen. Die Software verfügt über eine umfangreiche Suchfunktion. Die Lösung kann auch als Helpdesk-Software eingesetzt werden. Der Nachteil von GLPI besteht in der Komplexität. Dafür erhalten Unternehmen eine mächtige Lösung zur Inventarisierung und Statistik.