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Inkrementell, differentiell oder synthetisch: Die Vor- und Nachteile der Backup-Methoden
Es gibt verschiedene Backup-Methoden. Wir zeigen, für welche Zwecke sich inkrementelle, differentielle oder synthetische Backups am besten eignen.
Es gibt verschiedene Backup-Methoden und alle haben ihre Vorzüge und Nachteile. Es gibt vollständige, inkrementelle, differentielle oder synthetische ebenso wie umgekehrt inkrementelle.
Zwar haben sich in Rechenzentren Methoden wie Snapshots in Echtzeit oder Fast-Echtzeit, Replizierung und Continous Data Protection (CDP) weitgehend durchgesetzt.
Aber auch das traditionelle Backup in regelmäßigen Zeitabständen hat immer noch seinen Platz. Wir zeigen hier eine Übersicht über die häufigsten Typen von Backup und diskutieren deren Charakteristika.
Vollständiges Backup
Beim vollständigen Backup wird eine Kopie aller Daten in einem Set angefertigt. Das ist die zeitaufwendigste Methode, die auch den meisten Speicherplatz benötigt. Auf der anderen Seite ist die Wiederherstellung unkomplizierter als bei anderen Methoden, bei denen man sich auf veränderte Daten einstellen muss.
Inkrementelles Backup
Wenn ein vollständiges Backup vorliegt, kann man dies beispielsweise einmal in der Woche um ein inkrementelles Backup ergänzen. Dies fertigt nur eine Kopie der Daten an, die in der Zwischenzeit verändert wurden. Das ist die Methode, die am wenigsten Zeit und Speicherplatz benötigt. Der Nachteil liegt darin, dass man beim Wiederherstellen nicht nur das vollständige, sondern auch alle inkrementellen Backups benötigt.
Differentielles Backup
Beim differentiellen Backup wird ebenfalls auf dem vollständigen Backup aufgebaut. Allerdings wird hier eine Kopie aller Daten angelegt, die sich seit dem vollständigen Backup verändert haben. Zum Restore wird daher das vollständige Backup sowie das neueste differentielle Backup benötigt. Differentielle Backups punkten damit, dass die Wiederherstellung einfacher ist als bei inkrementellen Backups, allerdings verbrauchen sie auch mehr Platz und Zeit.
Synthetisches vollständiges Backup
Ein synthetisches Backup nimmt das vollständige Backup und verschmilzt es mit folgenden inkrementellen Backups, um ein neues vollständiges Backup zu erzeugen. Dies ist leicht wiederherzustellen und das Netzwerk wird nicht stark belastet, weil nur Änderungen übermittelt werden. Andererseits wird der Prozessor stärker als bei einem inkrementellen Backup auf dem Backup-Server in Anspruch genommen. Das sollte aber nicht allzu schwer ins Gewicht fallen.
Ewiges inkrementelles Backup
Beim ewigen inkrementellen Backup handelt es sich um eine Mischform zwischen inkrementellen und synthetischen Backup. Hier werden die einzelnen inkrementellen Backups separat abgelegt und sie können so wiederhergestellt werden, als ob es sich um ein vollständiges Backup handelt. Diese Methode verwendet der IBM Tivoli Storage Manager (TSM) und dort wird sie als progressives inkrementelles Backup bezeichnet. Wie mit anderen Methoden sind die Anforderungen an Zeit und Platz gering.
Umgekehrtes inkrementelles Backup
Wenn synthetische Backups die normale Betriebsform sind, kann mit einem umgekehrten inkrementellen Backup ein Roll-Back erfolgen, um die Daten von einem Ausgangspunkt in früherer Zeit wiederherzustellen. Diese Methode wird vom Hersteller Veeam bevorzugt, der ebenso fast-forward inkrementelle Backups verwendet. Dabei werden anfängliche vollständige Backups mit inkrementellen ergänzt, um in regelmäßigen Abständen synthetische Backups anzufertigen, wobei die inkrementellen aufbewahrt werden, um für festgelegte Restore Points zu sorgen.
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