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Grafana und PNDA: Netzwerkanalyse mit Open Source

Wer auf der Suche nach Netzwerkanalyse-Tools ist, findet mit PNDA und Grafana zwei Open-Source-Lösungen, die auch für große Netzwerke geeignet sind. Wir geben einen Überblick.

Geht es um die Netzwerkanalyse in großen Netzwerken, fallen auch umfangreiche Datenmengen an, die verarbeitet werden müssen. Hier spielen Technologien aus dem Big-Data-Bereich eine wichtige Rolle. Entscheidend ist es daher, eine flexible Software zu nutzen, die verschiedene Datenquellen anbinden kann.

In diesem Beitrag schauen wir uns die Möglichkeiten der beiden Open-Source-Lösungen PNDA und Grafana an.

Netzwerkanalyse mit Big Data-Technologien

Die Open-Source-Lösung PNDA wurde von der Linux Foundation entwickelt. An der Entwicklung ist auch der Netzwerkspezialist Cisco beteiligt.

PNDA sammelt dazu auf Basis verschiedener Tools und Datenquellen Informationen aus den IT-Systemen und kann diese anschließend mit Apache Kafka, ZooKeeper und Spark über Big-Data-Technologien verarbeiten und effizient analysieren. Das ist eine der großen Stärken von PNDA: das Verarbeiten von großen Datenmengen aus riesigen Netzwerken mit Big-Data-Ansatz.

PNDA hat seinen Schwerpunkt im Zusammenstellen von verschiedenen Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen. Dafür nutzt PNDA zum Beispiel auch LogStash, OpenDaylight und weitere Programme aus dem Open-Source-Bereich. PNDA steht auch auf GitHub zur Verfügung.

PNDA benötigt eine umfangreiche Infrastruktur, mit der die Daten im Netzwerk analysiert werden können. Der Einsatz lohnt sich vor allem für große Netzwerke, in denen zahlreiche Sensoren, Daten und Protokolle erfasst werden müssen. Das Produkt ist sehr komplex in der Einrichtung und erfordert einiges an Einarbeitungszeit. Dafür liefert PNDA Informationen, die nur wenige andere Werkzeuge bieten können.

Grafana Analyse und Überwachung

Die Open-Source-Lösung Grafana dient nicht nur der Analyse von riesigen Netzwerken, sondern kann auch Überwachungen durchführen und kleinere sowie mittlere Netzwerke anbinden. Wie bei PNDA liegt die Stärke von Grafana in der Einbeziehung von zahlreichen, verschiedenen Datenquellen.

Grafana bereitet die Daten grafisch auf und zeigt sie in einem Dashboard übersichtlich an. Das Dashboard lässt sich an die eigenen Anforderungen anpassen. Generell ist hier die Einrichtung im Vergleich zu PNDA einfacher. Die Übersicht der angezeigten Daten ist bei PNDA und Grafana aber durch Dashboards gut gelöst.

Dabei spielen auch die verschiedenen Schwerpunkte der Nutzer von Grafana eine Rolle. Während Administratoren den Zustand der angebundenen Systeme überwachen wollen, ist für Entwickler die Leistung der Systeme wichtig.

Da die Dashboards aber flexibel konfigurierbar sind, lassen sich natürlich auch schnell und einfach eigene Übersichten erstellen, die Stabilität und Leistung überwachen. Die Dashboards können auch mit Benutzerrollen konfiguriert werden. Auch das Erstellen von Alarmen ist möglich, das Versenden von Nachrichten und die Erweiterung mit Plug-ins.

Wer auf Grafana Enterprise setzt, erhält 24x7x365-Support. Dazu kommen Plug-ins, die nur für die Enterprise-Version zur Verfügung stehen.

Dazu gehört die Anbindung von Oracle-Datenbanken, Splunk oder Amazon Timestream. Auch der unbegrenzte Support bleibt der Enterprise-Version vorbehalten. Grafana steht für Linux, Windows, macOS und als Docker-Container zur Verfügung. Wer die aktuelle Version installieren will, kann unter Ubuntu und Debian mit den folgenden Befehlen die notwendigen Dateien herunterladen:

sudo apt-get install -y adduser libfontconfig1

wget https://dl.grafana.com/oss/release/grafana_6.5.2_amd64.deb

sudo dpkg -i grafana_6.5.2_amd64.deb

Die Installation auf Red Hat und CentOS erfolgt mit:

wget https://dl.grafana.com/oss/release/grafana-6.5.2-1.x86_64.rpm

sudo yum localinstall grafana-6.5.2-1.x86_64.rpm

Abbildung 1: Nach der Installation steht das Grafana Dashboard zur Verfügung.
Abbildung 1: Nach der Installation steht das Grafana Dashboard zur Verfügung.

Grafana als Software as a Service in der Cloud nutzen

Grafana gibt es auch als Cloud-Lösung. Das hat den Vorteil, dass keine eigenen Server betrieben werden müssen, sondern sich die Lösung als SaaS-Lösung (Software as a Service) für Protokollierung und Überwachung einsetzen lässt.

Dazu kommt, dass die Skalierbarkeit über die Cloud natürlich einfacher und schneller abläuft, als beim Betrieb eigener Server.

Plug-ins lassen sich in der Cloud sehr schnell integrieren. Dadurch können Unternehmen auch Container-Umgebungen auf Basis von Kubernetes verwalten und mit Grafana überwachen. Das entsprechende Plug-in lässt sich mit wenigen Klicks integrieren. Die Lizenzierung basiert bei auf aktiven Benutzern, die in zwei Klassen berechnet werden: Editors und Viewer.

Abbildung 2: Grafana können Sie auch in der kostenlosen Version mit Plug-ins erweitern.
Abbildung 2: Grafana können Sie auch in der kostenlosen Version mit Plug-ins erweitern.

Grafana ist schneller einsatzbereit

Der Fokus von PNDA liegt in der Verarbeitung von großen Datenmengen über Big-Data-Tools. Damit Sie die Lösung einsetzen können, müssen Sie also zunächst einige Vorbereitungen treffen. Grafana ist schneller einsatzbereit, da die Installation in Windows und Linux in wenigen Sekunden abgeschlossen ist. Die Verwaltung von Grafana erfolgt anschließend über einen Browser.

Dazu wird zunächst die Adresse http://localhost:3000 auf dem Computer aufgerufen, auf dem Grafana installiert ist. Danach erfolgt die Standardanmeldung mit dem Benutzername admin. Das Kennwort lautet ebenfalls admin. Nach der Änderung des Kennwortes steht Grafana schon bereit und kann genutzt werden. Über die Weboberfläche lassen sich auch externe Datenquellen anbinden, zum Beispiel PostgreSQL oder MySQL.

Fazit

Wer riesige Netzwerke überwachen will, bei denen die Daten über Big-Data-Technologien und -Tools weiterverarbeitet werden sollen, kann sich mit PNDA ein Werkzeug ins Unternehmen holen, mit dem sich auch große Datenmengen in komplexen Netzwerken effizient überwachen lassen. PNDA ist in diesem Bereich ein umfangreiches Werkzeug, dass heterogene Daten gut verarbeitet.

Suchen Unternehmen eine Überwachungslösung, die Daten aus verschiedenen Quellen verarbeiten kann, und die schnell einsatzbereit ist, kann Grafana die bessere Lösung sein. Grafana lässt sich auch in kleineren Netzwerken sinnvoll einsetzen und bietet durch den SaaS-Ansatz auch für größere Netzwerke die Möglichkeit, Daten aus verschiedenen Quellen sehr schnell zu verarbeiten.

Grafana ist schnell installiert oder über die Cloud nutzbar. Auch kostenlos lassen sich Netzwerke überwachen und durch die Möglichkeit Plug-ins anzubinden, ist die Lösung sehr flexibel.

PNDA erfordert mehr Einarbeitungszeit, ist dafür aber optimal in Verbindung mit Spark, Zookeeper und anderen Tools verbunden. Grafana ist flexibel, lässt sich in Windows und Linux schnell bereitstellen und kann auch über Docker als Container-Überwachung eingebunden werden. Es lohnt sich, einen Blick auf beide Tools zu werfen.

Nächste Schritte

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