Drei Punkte für eine erfolgreiche SD-WAN-Installation
WANs in Niederlassungen bereitzustellen und zu verwalten, bedeutet komplexe Anforderungen zu bewältigen. Eine SD-WAN-Installation kann viele der notwendigen Aufgaben vereinfachen.
Für Unternehmen mit Wide Area Network (WAN) können die Herausforderungen bei Bereitstellung und Verwaltung neuer Filialstandorte für viel Kopfzerbrechen sorgen. Ein Software-defined WAN (SD-WAN) vereinfacht viele Bereitstellungs- und Managementaufgaben. Aber der Umstieg auf SD-WAN ist keine einfache Angelegenheit. Um erfolgreich zu sein, müssen Netzwerkteams einige wichtige Entscheidungen in puncto Konfiguration und Technik treffen.
Zunächst verfügen Unternehmen, die ein SD-WAN-Installation in Angriff nehmen wollen, fast immer bereits über eine WAN-Infrastruktur. Das SD-WAN setzt als Overlay auf diese vorhandene Infrastruktur auf. Aber SD-WAN ist in Form verschiedener Bereitstellungsmodelle verfügbar, wobei die tatsächliche Architektur variieren kann. Es gibt keine universelle Option.
1. Passen Sie die SD-WAN-Installation an die WAN-Architektur an
Zentralisierte Unternehmen, bei denen der Hauptsitz alle Entscheidungen trifft, können SD-WAN in einem Hub-and-Spoke-Modell (Sterntopologie) bereitstellen, das den gesamten Traffic über die Zentrale leitet. Eher dezentralisierte Unternehmen, bei denen die Filialbüros mehr Autonomie besitzen, könnten sich für eine direkte Verbindung zu Cloud-Services entscheiden. Das reduziert die Last auf die IT der Zentrale.
Eine andere Option ist ein Cloud-gehostetes Modell. Wenn eine Organisation einen Drittanbieter für SD-WAN nutzt, wird der Managed-Service-Provider höchstwahrscheinlich die Software in der Cloud hosten, so dass jederzeit voller Zugriff besteht.
Ebenso denkbar ist ein hybrides Modell, nicht zu verwechseln mit einer Hybrid Cloud. Dieses Modell ermöglicht eine Hub-and-Spoke-Architektur zusätzlich zu einer zweiten direkten Verbindung zu Cloud-Services. Hierbei handelt es sich um eine populäre Variante für Unternehmen, die in hohem Maße von der Cloud abhängig sind, oder für Branch Offices mit großen Mengen an Internet-Traffic.
2. Evaluieren Sie, wo der SD-WAN-Controller bereitgestellt werden soll
Jedes SD-WAN benötigt einen zentralen Controller, aber Netzwerkteams haben die Freiheit zu entscheiden, ob sie den Controller im Rechenzentrum oder in der Cloud bereitstellen.
Unternehmen mit erfahrenem IT-Personal wählen eher eine Bereitstellung des Controllers in ihrem Data Center. Für Unternehmen hingegen, die das WAN-Management outsourcen oder über IT-Ressourcen an Filialstandorten verfügen, empfiehlt sich stattdessen eine Cloud-basierte Bereitstellung.
3. Untersuchen Sie Konnektivitätsoptionen für das SD-WAN Deployment
Per Default benötigt jedes WAN eine primäre Verbindung. In der Vergangenheit war die bevorzugte Wahl für diese Verbindung in der Regel MPLS. Eine zweite Verbindung, egal ob für Load Balancing, Redundanz oder Traffic-Segmentierung, war üblicherweise schwierig zu konfigurieren.
Mit SD-WAN können Netzwerkteams einfach mehrere Verbindungen über den SD-WAN-Controller bereitstellen und verwalten. Die Transporttypen müssen nicht übereinstimmen, und man könnte argumentieren, dass Transportdiversität insgesamt zu einer besseren Zuverlässigkeit führen kann, da die zwei Verbindungen höchstwahrscheinlich über unterschiedliche Leitungen und physische Layer laufen.
Auch hier gilt, dass zentralisierte Unternehmen sich aus Redundanzgründen wohl für doppelte Verbindungen zur Zentrale entscheiden. Eher dezentralisierte Unternehmen oder Unternehmen, die nach einer besseren Traffic-Segmentierung suchen, dürften alternative Pfade für die Daten über unterschiedliche physische Verbindungen präferieren.
Sie haben wahrscheinlich einen Trend bemerkt: Die Einführung von SD-WAN ermöglicht Unternehmen mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten. Dies gilt sowohl für das Daten-Handling als auch für die interne Verwaltung.
SD-WAN kann Organisationen mit Niederlassungen stärken und ihnen mehr Freiheit gewähren, vorausgesetzt, die Zentrale wünscht das. Falls Entscheidungsträger in der Firmenzentrale immer noch ein höheres Maß an Kontrolle ausüben wollen, haben sie darüber hinaus die Möglichkeit, den Controller intern zu hosten und den gesamten Traffic über ihren Standort zu routen.