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Diese vier Maßnahmen helfen gegen Server-Sprawl
Breiten sich Hardwareressourcen unkontrolliert aus, ist das teuer und erschwert die Verwaltung. Wir erklären, wie sie das mit Planung und technischen Hilfsmitteln verhindern.
Server-Sprawl – zu Deutsch Serverwildwuchs – ist ein Problem, mit dem viele Administratoren konfrontiert sind, wenn Rechenzentren wachsen. Oft lässt sich das Problem nicht vollständig beseitigen, aber Sie können die Kosten niedrig halten, indem Sie das Wachstum der Umgebung kontrollieren und planen.
Mehr Ressourcen vorzuhalten, als Ihr Unternehmen normalerweise verwendet, scheint zunächst ein guter Weg, um auf große Workloads oder Nachfragespitzen vorbereitet zu sein. Doch diese Praxis führt häufig zu einer Überbereitstellung von Ressourcen und einer niedrigen Serverauslastung. Rechenzentren, die unter Server-Sprawl leiden, verschwenden Geld für Kühlung und Energie: Nicht-ausgelastete Server beanspruchen Platz und nehmen Leistung auf, ohne dass das Unternehmen davon profitiert.
Haben Sie erst einmal damit zu kämpfen, werden Sie Serverwildwuchs so schnell nicht mehr los. Glücklicherweise können Sie Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass die Umgebung außer Kontrolle gerät.
Server-Crawl verhindern
Serverkonsolidierung bekämpft die Ausbreitung von Servern, indem die Architektur Ressourcen effizienter nutzt und die Anzahl der Server reduziert. Das klingt erst einmal einfach, kann sich aber besonders bei Rechenzentren mit mehreren Standorten schwieriger gestalten.
Beginnen Sie mit dem Erstellen eines Projektplans für die Serverkonsolidierung. Legen Sie einen Überblick über alle Server Ihres Unternehmens und die darauf ausgeführten Workloads an, und notieren Sie, wie Sie Daten in der gesamten Bereitstellung verwalten. Wenn Ihre Organisation nicht über diese Informationen verfügt, sammeln und sortieren Sie diese selbst, damit Sie fundierte Entscheidungen treffen können. Hier helfen IT-Asset-Management-Tools.
Sobald Sie einen Plan für die Serverkonsolidierung haben, können Sie festlegen, wie Sie in Zukunft weiteren Wildwuchs vermeiden. Eine Kombination mehrerer Techniken ermöglicht es Ihnen, die Ausbreitung besser zu beobachten und verhindern.
1. Hardware konsolidieren
Eine Fülle von Hardware ist die Hauptursache für die Ausbreitung von Servern. Beginnen Sie also mit der Konsolidierung Ihrer physischen Server. Dafür können Sie beispielsweise in High-Density-Server investieren, um weniger effiziente Geräte zu ersetzen. Das reduziert den Platzbedarf Ihrer Hardware und spart Strom- und Kühlkosten.
Sie können auch mehrere Workloads auf jedem Server ausführen. Dadurch reduzieren Sie die Anzahl der Server, auf denen Ihre Instanzen laufen. Sie müssen jedoch sicherstellen, dass Sie dabei keine Compliance- oder Sicherheitsstandards verletzen. Fehler bei der Konsolidierung können zu überkomplexen Konfigurationen und einer Störung des Betriebs führen – wenn ein Server ausfällt, fallen auch alle darauf ausgeführten Anwendungen aus.
2. Server virtualisieren
Die Servervirtualisierung reduziert zudem die Ausbreitung physischer Server. Mit Virtualisierung können Sie mehrere virtuelle Instanzen auf einem einzigen Server erstellen und abstrahieren. Sie isolieren diese virtuellen Umgebungen voneinander; das bedeutet, dass Sie mehrere unabhängige Betriebssysteme mit unterschiedlichen Konfigurationen auf demselben Server ausführen.
Servervirtualisierung hilft immens bei der Konsolidierung und Bereitstellung von Ressourcen. Sie können virtuelle Maschinen (VMs) schnell und einfach hochfahren, um verschiedene Workloads auszuführen. Sie müssen dann jedoch auf den VM-Sprawl achten. Ohne klare Prozesse haben Sie am Ende mehr VMs, als Sie verwalten können, was zu schlampigen Inventaren, unübersichtlichen Konfigurationen und Komplikationen mit Ihren Lizenzen führt. Kurz: das Problem verschiebt sich nur, wenn Sie Ihre virtuellen Server nicht pflegen.
Um dem vorzubeugen, sollten Sie einen Plan und etablierte Prozesse für die Servervirtualisierung einrichten. Ohne einen solchen Plan kann die Kontrolle des VM-Sprawls zeitaufwändiger werden als die des physischen Container-Wildwuchses.
3. Implementieren Sie eine softwaredefinierte Infrastruktur
Eine softwaredefinierte Infrastruktur vermeidet einige der Herausforderungen, die sich aus der Serverkonsolidierung und Virtualisierung ergeben. Die Software ermöglicht IT-Mitarbeitern die Interaktion mit Serverressourcen über benutzerfreundliche Schnittstellen und erlechtert eine Automatisierung vieler manueller Aufgaben. Das macht es einfacher, zu früheren Konfigurationen zurückzukehren und neue Instanzen nach Bedarf bereitzustellen.
Eine softwaredefinierte Infrastruktur erfordert keine speziellen IT-Kenntnisse und ermöglicht eine bessere Kontrolle über Ihre Umgebung. Sie können Probleme schneller und einfacher erkennen und beheben, und Sie können komplexe Aufgaben präzise und mit weniger Fehlermöglichkeiten ausführen.
Das Implementieren einer softwaredefinierten Infrastruktur ist jedoch ein großes und teures Unterfangen, das sich nur für komplexe und dynamische Rechenzentren lohnt. Sie benötigen eine physische Infrastruktur, eine virtuelle Schicht und eine Reihe von Verwaltungsdiensten, um organisierte Arbeitsabläufe und Richtlinien einzurichten.
4. Kontrollieren Sie die zukünftige Ausbreitung mit IT-Asset-Management- und Kapazitätsplanungstools
Ein übersichtliches, leicht verständliches und genaues Bild der Asset-Nutzung Ihres Rechenzentrums kann Ihnen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die eine zukünftige Serverausbreitung verhindern.
Bestimmte Rechenzentrums- und IT-Asset-Management-Tools verfolgen Ihre Anwendungen geräteübergreifend und präsentieren Ihnen diese Daten prägnant. In Kombination mit Kapazitätsplanungs-Tools und umfassenden Workflow-Richtlinien wissen Sie nicht nur, wie viele Server Sie benötigen, sondern auch, wie Sie Workloads gleichmäßig verteilen können.
Die Konsolidierung der Hardware allein kann Server-Sprawl in Ihrem Rechenzentrum eindämmen, aber Unternehmen mit komplexeren Abläufen sollten zusätzliche Schritte unternehmen. Auf diese Weise kontrollieren Sie Kosten, dimensionieren Ihre Ressourcen realistisch und planen zukünftige Kapazitäten so, dass Sie heute und in Zukunft einem Ressourcenwildwuchs entgegenwirken