blackzheep - stock.adobe.com
Welche Komponenten Sie für ein VM-Labor zuhause benötigen
Durch ein Virtualisierungslabor bei sich zuhause erleichtern Sie sich nicht nur die Remote-Arbeit, sondern Sie haben auch die Möglichkeit, in Ruhe zu experimentieren.
Virtuelle Maschinen (VMs) in Heimlaboren eignen sich zum Testen neuer Technologien sowohl für den professionellen als auch für den privaten Gebrauch. Dabei ist der Aufbau eines Virtualisierungs-Hosts für den Heimgebrauch kein Hexenwerk. Man muss nur die richtigen Hard- und Softwarekomponenten auswählen, um eine hervorragende VM-Performance zu erzielen.
Der erste Schritt beim Aufbau der neuen Umgebung ist die Auswahl des Hypervisors. Versuchen Sie, eine Vorstellung davon zu bekommen, welche und wie viele virtuelle Maschinen Sie ausführen möchten. Dieser Schritt ist wichtig, um die Hardware zu finden, die Ihre virtuellen Maschinen unterstützt.
Wichtige Komponenten der Heimlabor-VM
Bei der Auswahl der Hardware sollten zwei häufige Fehler vermieden werden.
Stellen Sie zunächst sicher, dass die Hardware, die Sie in Betracht ziehen, Ihren Hypervisor unterstützt. Einige Hypervisoren funktionieren mit fast jedem Produkt, wenn die CPU Virtualisierung zulässt, andere haben klare Präferenzen bezüglich der Hardware.
Zweitens sollten Sie auf keinen Fall am Hauptspeicher und am Datenspeicher sparen. Beide haben einen größeren Einfluss auf die VM-Performance als alle anderen Hardwareressourcen.
Hypervisor
Sie sollten einen Hypervisor wählen, der zu Ihrem Budget passt und mit dem Sie sich wohlfühlen. Wenn Sie zum Beispiel normalerweise mit Hyper-V arbeiten, sollten Sie dabeibleiben, aber das Budget bestimmt, welche Bereitstellungsoptionen in Frage kommen.
Sie können Hyper-V als Windows-Server-Rolle bereitstellen oder Hyper-V Server, die kostenlose Version von Hyper-V, verwenden. Sie können Hyper-V auch als Teil von Windows 10 oder Windows 11 einsetzen, müssen dann aber mit einem eingeschränkten Funktionsumfang leben.
Wenn die beliebten proprietären Hypervisoren wie Hyper-V oder vSphere für Sie nicht in Frage kommen, können Sie vielleicht im Open-Source-Bereich mit Linux KVM fündig werden.
Server
Wenn Administratoren im Rechenzentrum Virtualisierungs-Hosts bereitstellen, verwenden sie fast immer echte Serverhardware. Im Falle eines Heimlabors tut es aber auch normale PC-Hardware aus dem Consumer- oder Business-Bereich. Mit diesen kleineren Geräten lassen sich bei geschicktem Einsatz mehrere tausend Euro sparen.
PCs sind wesentlich kostengünstiger als professionelle Rechenzentrumshardware und mittlerweile leistungsfähig genug, um einen anständigen Virtualisierungs-Host aufzubauen. Workstation-Hardware bietet serverähnliche Konfigurationsoptionen wie mehrere physische CPUs und Speicher zur Fehlercode-Korrektur, jedoch ohne die Preise auf Serverebene.
CPU
Wenn Sie einen Virtualisierungs-Host erstellen, teilen sich die VMs die CPU-Ressourcen des Hosts. Sie benötigen also eine möglichst schnelle CPU mit vielen Kernen.
Achten Sie darauf, einen Prozessor der neuesten Generation zu kaufen, denn je älter das Modell, desto geringer die Leistung. Unabhängig davon, für welche CPU Sie sich entscheiden, sollten Sie darauf achten, dass diese Virtualisierung auf Hardwareebene unterstützt.
RAM
Der Arbeitsspeicher ist eine der wichtigsten Überlegungen bei der Auswahl der Hardware für Heimlabor-VMs. Der Arbeitsspeicher eines Servers ist einer der wichtigsten Faktoren, der die Anzahl der VMs auf dem Virtualisierungs-Host begrenzt.
Bei der Auswahl des Arbeitsspeichers müssen zwei Hauptkriterien berücksichtigt werden: Geschwindigkeit und Größe. Für einen Virtualisierungs-Host im Heimlabor ist die Größe in der Regel wichtiger als die Geschwindigkeit.
Die Systemplatine des Servers bestimmt die Speicheroptionen. Sie müssen in der Dokumentation nachsehen, welche RAM-Geschwindigkeiten und -Volumina die Systemplatine unterstützt. Wenn es Ihr Budget erlaubt, ist es eine gute Idee, so viel Arbeitsspeicher wie möglich zu installieren. Auch wenn das im Moment überdimensioniert erscheint, werden Sie den zusätzlichen RAM wahrscheinlich in der Zukunft benötigen.
Speicher
Der Speicher ist die wichtigste Hardwarekomponente Ihres Virtualisierungs-Hosts. Einerseits muss er groß genug sein, um alle VMs aufzunehmen, aber noch wichtiger ist, dass er die IOPS-Anforderungen (Input/Output per Second) aller VMs gleichzeitig verarbeiten kann.
SSDs gelten zwar als sehr schnell, aber ein einzelnes SATA-SSD unterstützt in der Regel nur zwei oder drei VMs, bevor die Leistung merklich nachlässt, je nach Art der Arbeitslasten, die Sie in den virtuellen Maschinen ausführen.
Sie können Ihre VMs auf RAID-Arrays speichern, die aus mehreren SSDs bestehen. Eine andere Möglichkeit ist NVMe-Speicher, der sich besser für eine Virtualisierungsinfrastruktur eignet.
Netzwerk
Ihr Heimserver benötigt eine Netzwerkverbindung, damit die VMs auf das Internet und andere Ressourcen in Ihrem Heimnetzwerk zugreifen können. Denken Sie bei der Beurteilung Ihrer Netzwerkanforderungen daran, dass nicht alle Hypervisoren mit Wi-Fi funktionieren.
Statten Sie Ihren Virtualisierungs-Host zumindest mit einer kabelgebundenen Gigabit-Ethernet-Verbindung (GbE) aus. Die meisten WLAN-Router verfügen über vier oder mehr kabelgebundene Ethernet-Ports, sodass Sie wahrscheinlich nicht in einen Netzwerk-Switch investieren müssen, es sei denn, Sie benötigen mehr.
Die von Unternehmen verwendeten Virtualisierungs-Hosts sind in der Regel mit mehreren Netzwerkanschlüssen ausgestattet. Eine Netzwerkverbindung kann für den administrativen Datenverkehr reserviert werden, während eine andere den VM-Datenverkehr verarbeitet. Wenn Sie einen Failover Cluster erstellen, reservieren Sie auch einen Netzwerkadapter für den Cluster-Verkehr.
GbE ist in der Regel die beste Wahl für VM-Heimlabore, aber nicht die einzige. Die Preise für 10-GbE-Hardware sind gefallen. Zehn Gigabit sind jedoch für die meisten Heimlabore derzeit mehr als ausreichend.
Verwaltungssoftware für VMs
Vergessen Sie nicht, über eine Verwaltungssoftware für Ihre virtuellen Maschinen nachzudenken. VMware vSphere und Microsoft Hyper-V enthalten alles, was Sie benötigen, um virtuelle Maschinen zu erstellen und zu verwalten. Sie müssen also nicht in zusätzliche Software investieren, wenn Sie nur grundlegende Verwaltungsfunktionen benötigen.
Die großen Hypervisoren bieten auch ergänzende Verwaltungswerkzeuge für komplexere Netzwerke an. So bietet VMware mit dem vCenter Server und Microsoft mit dem System Center VM Manager jeweils ein Management-Tool an. Darüber hinaus gibt es Programme von Drittanbietern.
Diese zusätzlichen Tools sind in der Regel nicht ganz billig. Sie sollten daher vorher prüfen, wie groß und komplex Ihre Bereitstellung ist – oder ob Sie die Programme benötigen, um bestimmte Funktionen auszuprobieren, die Sie in Ihrem Unternehmen einsetzen möchten.
Hinweis: Dieser Artikel wurde ursprünglich von Brien Posey verfasst und von der ComputerWeekly-Redaktion aktualisiert, um Branchenveränderungen widerzuspiegeln und das Leseerlebnis zu verbessern.