Das richtige ERP-System kaufen – ein Marktüberblick für Mittelständler
Diese Übersicht präsentiert die zehn wichtigsten ERP-Anbieter und prüft, was ihre ERP-Anwendungen für mittelständische Kunden zu bieten haben.
Der Blick auf den ständig wachsenden ERP-Markt ist beeindruckend. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) können unter einer Vielzahl von Anbietern wählen, die alle behaupten, ein etwas anderes System als die Konkurrenz zu haben. In dieser Marktübersicht stellen wir die 10 Top-ERP-Player vor - und prüfen, was sie mittelständischen Kunden zu bieten haben.
SAP Business ByDesign: Als neuestes Software as a Service (SaaS) -Paket bietet SAP mit Business ByDesign ein vollständig gehostetes, mittelständisch ausgerichtetes ERP-System für zehn und mehr Nutzer. Es wurde speziell für kleinere Hersteller und Händler entwickelt, die einen Support rund um die Uhr haben möchten und keine In-House IT-Abteilung zur Unterstützung zur Verfügung haben. Business ByDesign beinhaltet Funktionen für Finanzwesen, Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Compliance Management, Supplier Relationship Management, Projektmanagement, Supply Chain Management (SCM) und Human Ressources (HR). Die ERP-Software kostet 133 Euro pro Nutzer und Monat.
Oracle E-Business Suite: Die E-Business Suite ist auf mittelständische Hersteller zugeschnitten, die ein ERP-System mit einer Vielzahl von Business-Anwendungen suchen und keine großen Anpassungen vornehmen wollen. Es integriert Enterprise Performance Management, Business Intelligence (BI) und Performance Management-Funktionen. Zudem umfasst das System auch Anwendungen wie SCM, CRM, Asset Management, Product Lifecycle Management und Beschaffung. Die E-Business Suite arbeitet perfekt in Fertigungsumgebungen. Benutzt werden kann das Paket lokal on premise, in der Public Cloud oder als hybrides System – also aus einer Mischung beider Bereitstellungsmodelle. Die Suite bietet Unterstützung für 25 bis 1.000 und mehr Benutzer und kostet - je nach Implementierung - zwischen 12.000 und 350.000 US-Dollar (rund 8.800 und 257.000 Euro). Oracle bietet mit JD Edwards EnterpriseOne auch ein System an, das sich an größere Unternehmen richtet und lokal oder als Software as a Service betrieben werden kann. Diese ERP-Suite unterstützt 15 bis 1.000 Benutzer und wird für 15.000 bis 400.000 US-Dollar (rund 11.000 bis 294.000 Euro) verkauft.
Microsoft Dynamics NAV, GP und AX: Microsoft‘s drei Dynamics-Varianten sind alle auf die Bedürfnisse von Herstellern und Distributoren zugeschnitten. NAV wurde für expandierende kleine und mittelständische Unternehmen entwickelt, die eine schnelle und flexible ERP-Unterstützung für ständig sich ändernde Geschäftsanforderungen benötigen. Auf der positiven Seite ist festzustellen, dass es über eine Benutzerschnittstelle verfügt, die auf die spezifischen Rollen der einzelnen User zugeschnitten werden kann. Negativ macht sich bemerkbar, dass NAV das einzige Dynamics System ist, das nicht in der Cloud gehostet werden kann. Zwischen fünf und 750 User können NAV nutzen bei einem Verkaufspreis von 8.000 bis 250.000 US-Dollar (rund 5.900 bis 184.000 Euro). Die zweite Variante GP ist für etwas größere mittelständische Betriebe gedacht und bedient 25 bis 500 Nutzer. Es kann lokal oder in der Cloud betrieben werden. GP verfügt über Prozessunterstützung wie Reporting, Forecasting, BI, Konsolidierung und Budgetierung. Der Preis startet bei 10.000 US-Dollar und geht bis zu 100.000 US-Dollar (rund 7.300 bis 73.000 Euro). Das dritte Dynamics-System AX schließlich ist ausgerichtet auf größere Mittelständler auf Enterprise-Niveau. Es umfasst Prozesse wie Finanzmanagement, CRM, Supply Chain Management, Personalwesen, Projektmanagement und Analytik. AX unterstützt fünf bis 1.000 Benutzer und ist sowohl als SaaS- als auch On-Premise-Paket verfügbar. Es kostet zwischen 20.000 und 750.000 US-Dollar (rund 14.600 und 551.000 Euro).
Infor SyteLine: Als herstellerzentriertes ERP-System kann SyteLine in der Cloud oder lokal genutzt werden. Es ist für kleine bis mittelständische Hersteller konzipiert, mit Support für fünf bis 350 Anwender. Neben Standard-ERP-Modulen bietet SyteLine eine Reihe von dedizierten Funktionen für den Herstellungsprozess. Dazu zählen Mischfertigung, Advanced Planning and Scheduling, komplexe Produkt-Konfiguration, Materialien- und Inventar-Management sowie das Kundenmanagement. SyteLine kostet zwischen 25.000 und 100.000 US-Dollar (18.400 und 73.000 Euro).
Epicor ERP: Früher als Vista und Vantage bekannt ist Epicor ERP heute auf den Mittelstand ausgerichtet. Das System können bis über 1000 Benutzer in Form von SaaS oder On-Premise-Software verwenden. Ausgestattet ist es mit Funktionen für Supply Chain Management, BI, CRM, Finanzwesen sowie Bestands- und Produktionsmanagement. Epicor ERP ist in Form von industriespezifischen Paketen erhältlich, die zusätzliche Features anbieten. Dazu gehören Fertigung, Vertrieb, Einzelhandel und Dienstleistungen. Das Paket kostet zwischen 4.000 und 500.000 US-Dollar (rund 3.000 und 367.000 Euro).
NetSuite: NetSuite ist eine ausschließlich Cloud-basierte ERP-Suite. Da das System vom Cloud-Provider immer aktuell gehalten wird, brauchen sich NetSuite-User nicht um Aktualisierungsänderungen kümmern. Zu den Anwendungen, die NetSuite anbietet, gehören Finanzwesen, CRM, Warenwirtschaft und E-Commerce. NetSuite kann von zehn Usern an aufwärts eine unbegrenzten Anzahl von Anwender unterstützen. Branchenspezifische Versionen sind verfügbar, einschließlich Distributionen für Großhandel, Fertigung und Software. Die One World-Version von NetSuite ist für globale Unternehmen mit vielen Niederlassungen konzipiert, die eine Reihe von Vermögenswerten zu verwalten haben. Das Paket wird für einen Preis zwischen 10.000 und 100.000 US-Dollar (rund 7.300 bis 73.000 Euro) angeboten.
Plex ERP: Das ERP-Paket von Plex Systems wird als das erste Cloud-basierte ERP-System für Industrieanlagen beworben. Es handelt sich dabei um einen gänzlich abonnement-basierten Dienst, der 20 bis 1.000 Benutzer zu Kosten von 5.000 US-Dollar (rund 3.700 Euro) pro Monat unterstützt. Mit dem relativ geringen Preis und dem Vertrieb über Hosting-Anbieter ist es ein guter Kandidat für mittelständische Unternehmen mit schlanken IT-Abteilungen. Plex wurde entwickelt, um Kunden zu helfen, eine Reihe von spezifischen Zielen zu erreichen, einschließlich der erhöhten Produktivität, geringerer Lagerbestände, kürzerer Durchlaufzeiten und der Einhaltung von Vorschriften wie ISO, QS-9000 und TS-16949.
Sage ERP: Das ERP-System von Sage wurde speziell für kleine und mittelständische Unternehmen konzipiert und ist sowohl in einer Standard-On-Premise- als auch in einer Hosted-Version verfügbar. Es unterstützt bis zu 200 Benutzer und kostet im monatlichen Abonnement 65 US-Dollar pro Nutzer (rund 48 Euro). Die unbefristete Lizenz schlägt mit 1.540 US-Dollar (rund 1.100 Euro) pro User zu Buche. Für größere mittelständische Unternehmen mit internationaler Präsenz kann Sage 300 ERP interessant sein. Dieses System ist nicht in einer SaaS-Version verfügbar, kann aber dafür mit mehreren Sprachen und Währungen umgehen und zwischen zwei und 450 Nutzer bedienen. Sage 300 ERP kostet 75 US-Dollar (rund 55 Euro) pro Nutzer im monatliche Abo und 1.745 US-Dollar (rund 1280 Euro) pro Benutzer als unbefristete Lizenz. Die Online-Version von Sage 300 ERP ist für eine monatliche Gebühr von 69 US-Dollar (rund 51 Euro) pro Benutzer und Unternehmen einsetzbar. Beide Systeme haben Module für allgemeine Geschäftsprozesse integriert, einschließlich Bestandskontrolle, Projektkalkulation, Bestellungen und Rückgabeauthorisierung.
Exact MAX ERP: Exact MAX ERP ist speziell auf die Fertigungsindustrie zugeschnitten und bietet eine vollständige Integration von Microsoft Dynamics GP und der Buchhaltungs-Software Intuit Quickbooks. Es enthält Funktionen zur Batch-Verarbeitung, zum Ersatzteilmanagement sowie für die Produktionsplanung und Fertigung und unterstützt Branchen wie Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Elektronik sowie Medizintechnik. Exact MAX ERP hilft Unternehmen zudem bei der Umsetzung von Umwelt- und Sicherheits-Compliance-Vorschriften sowie bei Produktrückrufen und technischen Änderungen. Das System ist ausgerichtet auf fünf bis 150 und mehr Nutzer und kostet zwischen 5.000 und 35.000 US-Dollar (rund 3.700 und 25.700 Euro).
Syspro: Syspro ist eine integrierte, mittelständischen ERP-Suite, die Hersteller und Distributoren in Branchen wie der Automobil-, Luftfahrt-, Chemie-, Elektronik-, Pharma-, Lebensmittel-, Chemie-, Konsumgüter- und Metallfertigung unterstützt. Es umfasst Funktionen für das Workflow-Management und die Geschäftsprozessmodellierung und kann als Software as a Service bereitgestellt werden. Syspro unterstützt vier bis 1.000 Benutzer bei Kosten von 20.000 bis 500.000 US-Dollar (rund 14.700 und 367.000 Euro).
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