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DCIM: Überlegungen für eine erfolgreiche Implementierung
Die passende DCIM-Software auszuwählen, ist ein komplexer Prozess. Achten Sie daher auf Anbieterunterstützung, festdefinierte Ziele und die Einbindung der Unternehmensführung.
Wenn ein Tool für das Data Center Infrastructure Management (DCIM) die Erwartungen nicht erfüllt, lässt sich dies oft auf ein Trainingsproblem oder eine unsachgemäße Installation zurückführen. Unterstützung und Engagement durch die Führungsebene sowie eine detaillierte Vor-Kauf-Analyse und sorgfältige Auswahl sind entscheidend für eine erfolgreiche DCIM-Implementierung.
Der Großteil der Unternehmen erweitert DCIM-Installationen innerhalb von ein oder zwei Jahren, was ihren Nutzen und Mehrwert unterstreicht. Wenn Ihre DCIM-Implementierung jedoch mehr Funktionen besitzt, als Sie realistischerweise handhaben können, kann dies Ihre Zufriedenheit beeinträchtigen.
Der technische Support des Anbieters ist ebenfalls wichtig, aber Sie sind verantwortlich für die Zuweisung von genügend Ressourcen und den täglichen Betrieb, ganz gleich, was der Anbieter verspricht. Kein Data Center gleicht dem anderen, und die Anbieter verlassen sich auf ihre eigenen Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit gemacht haben.
DCIM-Implementierung: Zusammenarbeit mit einem Anbieter
Um sicherzustellen, dass ein DCIM-System Ihre betrieblichen Anforderungen erfüllt, müssen Sie die Anbieter mit internem Know-how versorgen.
Eine Baseline-Konfiguration sollte Server-Storage, Rack-PDUs (Power Distribution Units), unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) und Klimaanlagen für Computerräume überwachen. Ein DCIM-Tool sollte außerdem Berichte erstellen können. Allerdings kann es die spezifischen Informationen für das Data Center Ihrer Organisation nicht liefern.
Überprüfen Sie während der gesamten Planungsphase zusammen mit Ihrem Anbieter die Data-Center-Dokumentation, und formulieren Sie Ihre Ziele. Wenn eine bestimmte Komponente Datenverbindungen benötigt, etwa für Informationen zu Wassertemperaturen, Durchflussraten oder Luftströmung, lassen Sie sich vom Anbieter bestätigen, dass er vor der DCIM-Implementierung Sensoren ergänzen kann.
So gelingt eine DCIM-Installation
Wenn Sie eine DCIM-Suite und einen Anbieter auswählen, definieren Sie Ihre Erwartungen an die Funktionalität der Suite, Training, Installation und Datennutzung.
Achten Sie darauf, dass Sie das Implementierungsverfahren verstehen und wissen, was tatsächlich inbegriffen ist. Handelt es sich um ein generisches Setup, oder lässt es sich vollständig an Ihre individuellen Abläufe anpassen? Falls es sich benutzerdefiniert anpassen lässt, fragen Sie, wie der Anbieter die neue Konfiguration erreicht. Ist diese Anpassungsarbeit im Preis enthalten, fallen Kosten für den zeitlichen Aufwand an, oder erhalten Sie einfach Support, um das Tool an Ihre Anforderungen anzupassen?
Binden Sie Mitarbeiter in Schlüsselpositionen in die DCIM-Implementierung ein. Falls der Anbieter einfach das System für Sie installiert, dürften die Besonderheiten Ihres Unternehmens kaum berücksichtigt werden. Außerdem ist es dann unwahrscheinlich, dass Ihre Mitarbeiter das System vollständig verstehen. Brachliegende Funktionen oder fehlender Einblick in das Data Center können die Begeisterung für das neue Tool aber deutlich trüben.
Fragen Sie Ihren Anbieter, was im Training enthalten ist. Handelt es sich um eine Halbtagsveranstaltung mit einer generellen Übersicht und dauerhaftem Support durch den Help Desk? Oder geht es um eine solide Schulung zu den Details Ihrer Implementierung mit regelmäßigen Überprüfungen vor Ort? Ein DCIM-Tool verfügt über mehr Optionen als man an nur einem Tag Schulung verarbeiten kann. Deshalb ist es am besten, wenn der Anbieter für Training und Evaluierung in einem, dann in drei, sechs und neun Monaten wiederkommt.
Wenn Sie das DCIM-Tool nutzen, werden Sie schnell herausfinden, was Sie gerne vom System erfahren würden. Der Anbieter kann Ihnen entweder zeigen, wie Sie an die gewünschten Informationen gelangen, oder Änderungen vornehmen, um diese Funktionalität zu erreichen.
Darüber hinaus sollten Sie festlegen, welche Gruppen außerhalb der IT-Abteilung die DCIM-Daten verwenden dürfen. Wenn Sie die Finanz- und Compliance-Abteilung, das Facility-Management sowie die Führungsspitze mit Berichten versorgen, die eine gesteigerte Effizienz und Kosteneinsparungen zeigen, können Sie sich die dauerhafte Unterstützung wichtiger Unternehmensbereiche sichern.
Verwenden Sie Ihr DCIM-Tool regelmäßig
DCIM-Tools liefern eine enorme Fülle an Informationen. Sie können helfen, Katastrophen zu verhindern – oder im Falle eines Falles die entstandenen Probleme schneller zu lösen. Aber DCIM-Software bewirkt auch keine Wunder. Sie müssen nach wie vor eine Root-Cause-Analyse durchführen und die DCIM-Software regelmäßig einsetzen, um Data-Center-Probleme effizient aufzuspüren und zu beheben.
Wenn Sie die DCIM-Funktionalität nicht immer wieder nutzen, wird Ihr System bedeutungslos, und Ihnen entgehen die potenziellen Funktionen und Analysemöglichkeiten. Sie müssen sich komplett an der Implementierung Ihres DCIM-Tools beteiligen und es einsetzen, wenn Sie den größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Investition ziehen wollen.
Damit DCIM kontinuierlich genutzt wird, verlangen Sie vor der Implementierung neuer Data-Center-Hardware, dass relevante Komponenten überwacht und wichtige Werte protokolliert werden. Zudem empfiehlt es sich, Präkonfigurations-Simulationen durchzuführen. Auf diese Weise können Sie sichergehen, dass die Hardware kompatibel ist und per DCIM erkannt werden kann.
Kein renommierter DCIM-Anbieter wird einen Kunden mit einer halbfertigen oder falsch konfigurierten DCIM-Suite im Stich lassen. Doch falls das DCIM-System hinter den Erwartungen zurückbleibt, müssen Sie eingehend prüfen, welche Funktionen vorhanden sind und welche Sie benötigen. Dann gilt es, den Anbieter zu kontaktieren und mit ihm Lösungen zu erarbeiten, damit Ihre DCIM-Software den Anforderungen Ihres Unternehmens genügt.