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Brandschutz im Rechenzentrum: die wichtigsten Technologien

Rechenzentren brennen nicht häufig, doch wenn sie tun, entstehen schnell Schäden in Millionenhöhe. Wir erklären, mit welchen Methoden Sie Ihre IT-Infrastruktur schützen.

Brände in Rechenzentren sind selten, doch sie haben verheerende Folgen für betroffene Unternehmen. Es ist nicht schön, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, doch wenn bei Ihnen der Unglücksfall eintritt, werden Sie froh sein, ein exzellentes Brandschutzsystem zu haben.

Brandschutzsysteme für Rechenzentren setzen sich aus vier Elementen zusammen: Schadensbegrenzung, Brandmelder, Brandbekämpfung und Wiederherstellung. Das bedeutet, Sie benötigen Technologien, um Brände zu verhindern, zu melden, zu löschen und die Einrichtungen nach einem Brandschaden zu reparieren.

Brandbekämpfung

Brandvermeidung ist der einfachste und kostengünstigste Teil des Brandschutzes – wird aber häufig vernachlässigt. Der erste Schritt sind genaue Brandschutzrichtlinien, für die Ihre Mitarbeiter Schulungen benötigen und deren Einhaltung Sie regelmäßig kontrollieren sollten.

Lagern Sie niemals brennbare Materialien, insbesondere Kartons und Plastikverpackungen, im Rechenzentrum. Nicht nur erhöht das die Gefahr eines Brandes, sondern diese Materialien enthalten auch Schadstoffe, die bei einem Feuer größere Schäden verursachen können.

Brandschutzsysteme für Rechenzentren setzen sich aus vier Elementen zusammen: Schadens-Begrenzung, Brandmelder, Brandbekämpfung und Wiederherstellung.

Führen Sie mindestens einmal im Jahr einen Infrarot-Scan Ihrer elektrischen Hauptverbindungen durch. Schwankende IT-Lasten führen dazu, dass sich Drähte ausdehnen und zusammenziehen. Die IR-Wärmebildtechnik erkennt lockere Verbindungen, bevor sie gefährlich werden, und beseitigt so eine der Hauptursachen für elektrische Brände.

Branderkennung

Rauchmelder sind gesetzlich vorgeschrieben. Sie benötigen doppelt verriegelte Systeme mit Ionisations- und Infrarotköpfen, die beide bei einem Alarm aktiviert werden.

Noch besser sind Ansaugsysteme zur Früherkennung, die Rauch schneller erkennen als die üblichen Deckenrauchmelder. Xtralis VESDA und Honeywell FAAST sind die am häufig in Rechenzentren eingesetzten Systeme. Diese Rauchmelder saugen Luftproben durch kleine Rohre an und können zwischen Rauch und Staub unterscheiden.

Die frühzeitige Erkennung von Rauch ermöglicht es Ihnen, Brandgefahren zu erkennen und mit tragbaren Feuerlöschern zu bekämpfen, lange bevor herkömmliche Melder auslösen würden. Ansaugsysteme sind der kostengünstigste Teil eines jeden Feuerlöschsystems.

Brandbekämpfung mit Wasser

Brände können auf verschiedene Weise gelöscht werden, wobei Gas- und Sprinkleranlagen in Rechenzentren am häufigsten eingesetzt werden. Die Präferenz ist oft eine Frage der Kultur und auch der Versicherung.

Sprinkleranlagen beschädigen elektronische Bauteile stark und verursachen Probleme im Zusammenhang mit Leckagen und Fehlfunktionen, weshalb viele Rechenzentren Trockenrohrsysteme mit doppelter Verriegelung einsetzen. Bei diesen Konstruktionen werden die Rohre mit Druckluft oder Stickstoff ummantelt, um sie rostfrei zu halten, und das System kann Sie auf Lecks aufmerksam machen, bevor Wasser austritt. In der Regel haben solche Anlagen ein System mit Schmelzauslösern und löschen erst, wenn zwei Melder betroffen sind. Das bedeutet natürlich auch, dass der Brand sich bis dahin recht stark ausgebreitet haben kann.

Ein Nebelsystem verteilt das Wasser in winzigen Tröpfchen, die dem Feuer durch Verdunstung Wärme entziehen. Der Nebel dringt auch in Schränke ein, wo normales Sprinklerwasser nicht hinkommt, und unterdrückt Rauch, der oft genauso schädlich ist wie das eigentliche Feuer. Nebellöschanlagen verursachen jedoch in der Regel nicht weniger Schaden an elektrischen Bauteilen – Feuchtigkeit ist Feuchtigkeit.

Feuerunterdrückung mit Gas

Es gibt zwei Arten von gasbasierten Systemen: Reinstoff- und Inertgassysteme. Reinstoffsysteme enthalten Chemikalien, die das Feuer durch Wärmeentzug stören. Inertgassysteme reduzieren den Sauerstoffgehalt auf ein Maß, das zwar den Brand erstickt, aber für Menschen meistens nicht gefährlich ist.

FE-24 ist ein mit FE-36 verwandter Halogenkohlenwasserstoff, der keine Änderung der Rohrleitungen erfordert und keinen Ozonabbau verursacht. FE-36 ist das in Handfeuerlöschern verwendete Löschmittel. Derzeit gilt 3M Novec, das als Flüssigkeit gelagert und als Gas verteilt wird als die modernste Lösung. Novec ist ein Nicht-Halogenkohlenwasserstoff der nicht ozonschädigend ist, null Treibhauspotenzial bietet und eine Lebensdauer von nur fünf Tagen in der Atmosphäre hat. Dieses Mittel ist auch für Immersionskühlungssysteme im Einsatz.

Inertgassysteme kombinieren atmosphärische Gase, die, wenn sie in einen geschlossenen Raum eingeleitet werden, den Sauerstoffanteil auf unter fünfzehn Prozent reduzieren. Die bekanntesten sind Inergen – bestehend aus 52 Prozent Stickstoff, 40 Prozent Argon und acht Prozent Kohlendioxid – und Argonit mit je 50 Prozent Stickstoff und Argon. Da es sich um atmosphärische Gase handelt, verursachen sie keine globale Erwärmung schädigen nicht die Ozonschicht. Ihr wichtigster Nachteil ist ihr Volumen. Sie erfordern eine große Lagerfläche für Hochdrucktanks. Außerdem können Brände, die nur mit Inertgas gelöscht werden, immer noch schwelen und Rauch entwickeln.

Alle gasbasierten Systeme erzeugen bei der Entladung einen Lärmpegel, der Festplatten mit hoher Dichte beschädigt. Wenn Sie darum besorgt sind, sollten Sie sich mit Ihrem Hersteller in Verbindung setzen. Seit das Problem bekannt ist, haben die meisten Anbieter leisere Sprühköpfe im Programm. Bei allen gasbasierten Feuerlöschsystemen müssen außerdem Räume abgedichtet und Deckenplatten angebracht werden, was zusätzliche Baukosten bedeutet – eine Anforderung, die bei wasserbasierten Systemen nicht besteht.

Daneben gibt es noch hybride Systeme, die Wasser- und Gasanlagen zusammen einsetzen.

Wiederherstellung nach einem Brand in einem Rechenzentrum

Die Wiederherstellungszeit von Rechenzentren ist kostspielig. Durch das harte Herunterfahren der IT-Hardware kann eine vollständige Wiederherstellung bis zu mehreren Tagen dauern. Bei Schäden müssen manchmal Ersatzgeräte beschafft und konfiguriert werden.

Wasser ist eher unangenehm als schädlich, vorausgesetzt, es dringt nicht in die Hardware ein, aber Rauch lässt sich nur schwer beseitigen. Am besten ist es, das Risiko eines Brandes von vornherein zu minimieren, ein Frühwarnsystem einzurichten und dafür zu sorgen, dass jemand schnell reagieren kann, wenn mitten in der Nacht ein Alarm auftritt.

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