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Cybergefahren sind 2024 das größte Risiko für Unternehmen
Alles in allem stellen Cybervorfälle das größte Geschäftsrisiko für Unternehmen dar. Diese wiegen schwerer als Betriebsunterbrechungen, Energiekrisen oder Naturkatastrophen.
Das sind unter anderem Ergebnisse des Allianz Risk Barometer 2024. Dieser jährliche Bericht von Allianz Commercial basiert in dieser Ausgabe auf den Antworten von 3.069 Risikomanagementexperten aus 92 Ländern und Gebieten. Sowohl bei der weltweiten Betrachtung als auch heruntergebrochen auf Deutschland sind Cybervorfälle das meistgenannte Geschäftsrisiko. Dahinter rangieren bei beiden Betrachtungen die Betriebsunterbrechungen.
In Deutschland landet das Risiko Cybervorfälle mit 44 Prozent der Nennungen auf Platz eins, gefolgt von Betriebsunterbrechungen mit 37 Prozent auf Rang 2 und Änderungen von Gesetzen und Vorschriften mit 23 Prozent auf dem dritten Platz. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Betriebsunterbrechungen ja durchaus die Folge von Cybervorfällen sein können. Auf Rang vier der Geschäftsrisiken landet in Deutschland der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, der offensichtlich viele Unternehmen umtreibt und zu beeinträchtigen droht. International ist dieser Aspekt beim Allianz Risk Barometer 2024 etwas weiter abgeschlagen nur auf Rang 10.
Cybervorfälle sind das Risiko Nummer 1
Bei der weltweiten Betrachtung sind Cybervorfälle zum dritten Mal in Folge bei dieser Auswertung das größte Risiko für Unternehmen – im Allianz Risk Barometer 2024 mit einem Wert von 36 Prozent. Insgesamt stufen die befragten Experten in 17 Ländern dieses Risiko als das größte für Unternehmen ein. Dazu gehören Nationen wie beispielsweise Australien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und die USA.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen sehen Ransomware-Attacken als große Bedrohung. Hier seien die Schadensfälle im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent gestiegen, so Allianz Commercial. Als besorgniserregendste Bedrohung bei den Cybervorfällen nennen die Befragten mit 59 Prozent Datenpannen. Danach folgen Angriffe auf kritische Infrastrukturen oder Vermögenswerte, die von 53 Prozent der Befragten als Bedrohung genannt werden.
„Kriminelle suchen stets Mittel und Wege um neue Technologien, wie Generative AI, zur Automatisierung und Beschleunigung von Angriffen mit effektiverer Malware und Phishing einzusetzen. Die steigende Anzahl an Vorfällen aufgrund von schwacher Cybersicherheit, hauptsächlich bei mobilen Endgeräten, wird in diesem Jahr erneut die Anzahl der Cybervorfälle erhöhen. Fehlende Cyberfachkräfte und die zunehmende Abhängigkeit kleinerer Unternehmen von IT-Outsourcing befeuern diesen Trend zusätzlich“, erklärt Scott Sayce, Global Head of Cyber bei Allianz Commercial.
Betriebsunterbrechungen, Klimawandel und Naturkatastrophen
Für Betriebsunterbrechungen, die national wie international als zweitgrößtes Risiko eingestuft werden, können mannigfaltige Ursachen verantwortlich sein. Zum einen die genannten Cybervorfälle, aber selbstredend auch äußere Einflüsse wie Naturkatastrophen. International sind diese im Ranking der Bedrohungen von Platz 6 auf Platz 3 geklettert. Und in Deutschland landen Naturkatastrophen mit 20 Prozent auf Platz 5, dicht gefolgt vom Klimawandel.
In Staaten, die stark von Extremwetterlagen betroffen sind, wie etwa Griechenland, Mexiko, Marokko, Kroatien, Malaysia oder Slowenien sind Naturkatastrophen das Toprisiko bei den Nennungen.
Weltweit landet der Klimawandel im Ranking der Risiken auf Platz 7 mit 18 Prozent der Nennungen. In Griechenland, Mexiko, Brasilien und der Türkei landet das Thema hingegen unter den Top-3-Risiken. Hier seien physische Schäden an Unternehmenswerten durch Extremwetterereignisse die Hauptbedrohung.
In der internationalen Auswertung landen makroökomische Entwicklungen als Risikofaktor mit 19 Prozent der Nennungen auf dem fünften Rang. Politische Risiken und Gewalt, die ja makroökonomische Entwicklungen durchaus beeinflussen, landen mit 14 Prozent auf Rang 8. Beide Faktoren bewerten deutsche Unternehmen in Prozenten ähnlich, relativ aber etwas entspannter, den die beiden Punkte belegen Platz 9 (Politische Risiken und Gewalt) und Platz 10 (makroökonomische Entwicklungen).