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IT-Gehaltsumfrage 2023: Wie sich Arbeit verändert

Gleichberechtigung, Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit und Home-Office. Die Befragten unserer IT-Gehaltsumfrage haben ihre Situation zu vielen Aspekten bewertet.

Wie jedes Jahr hat TechTarget auch 2023 IT-Mitarbeiter und Führungskräfte nach ihrer Arbeitssituation, Gehaltsentwicklung und Plänen befragt. ComputerWeekly.de hat die Umfrage für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) durchgeführt. Insgesamt haben im DACH-Bereich 133 IT-Profis an der Umfrage teilgenommen. Die Teilnehmer bekleiden unterschiedlichste Positionen in der IT in verschiedensten Bereichen von der IT Security über die Softwareentwicklung bis zum Helpdesk.

Stabile Arbeitssituation und Neueinstellungen

Das Gros der befragten Teilnehmer arbeitet schon geraume Zeit für den aktuellen Arbeitgeber. Allein 27 Prozent der Befragten geben an, bereits mehr als 15 Jahre für das aktuelle Unternehmen zu arbeiten, immerhin noch 18 Prozent sind seit sechs bis zehn Jahre bei der jetzigen Firma. Und ein beträchtlicher Teil der Befragten hat auch keine Absicht, daran etwas zu ändern. So möchten 44 Prozent bei ihrem jetzigen Arbeitgeber bleiben, nur zehn Prozent suchen aktiv nach einer neuen Stelle. Daran hat die makroökonomische Situation offensichtlich bei IT-lern wenig geändert. Nur zehn Prozent geben an, dass dies sie bezüglich eines Arbeitsplatzwechsels beeinflussen würde.

Das kann auch an der grundsätzlichen Einkommenssituation in der IT liegen. So geben nahezu die Hälfe der Befragten an, dass sie im vergangenen Jahr eine Gehaltserhöhung verzeichnen konnten. Und 29 Prozent haben einen Bonus bekommen. Und die meisten gehen auch in diesem Jahr von einer Gehaltsverbesserung oder einem Bonus aus. Spricht man mit Branchenkennern, erfolgt immer wieder die Aussage, das wichtigste sei es, die IT-Fachkräfte zu halten.

Es sei schwierig genug, angesichts des Fachkräftemangels neue IT-Mitarbeiter zu rekrutieren. Dennoch geben zwei Drittel der Befragten an, dass ihr Unternehmen die IT personell aufgestockt habe.

Hybrides Arbeiten ist Standard

In den letzten Jahren haben sich vielerorts die Arbeitsbedingungen – insbesondere hinsichtlich des Arbeitsortes – nachhaltig verändert. Diese Flexibilität ist ja gerade im IT-Bereich häufig relativ einfach zu realisieren. So geben elf Prozent der Befragten an, dass sie jetzt inzwischen ausschließlich vom Home-Office aus arbeiten. Und rund 30 Prozent agieren mehrere Tage die Woche vom Home-Office aus. Insgesamt geben 37 Prozent der Befragten an, dass sie frei entscheiden können, von wo aus sie ihrer Tätigkeit nachgehen. Lediglich 17 Prozent der Teilnehmer arbeiten primär in den Büros ihrer Arbeitgeber. Das korreliert mit der Anzahl der Teilnehmer, die angibt, dass sich für sie nichts gegenüber früher geändert hat.

Flexibles Arbeiten hat sich als Standard etabliert. Viele der Teilnehmer arbeiten ganz oder mehrere Tage die Woche im Home-Office.
Abbildung 1: Flexibles Arbeiten hat sich als Standard etabliert. Viele der Teilnehmer arbeiten ganz oder mehrere Tage die Woche im Home-Office.

Nachhaltigkeit spielt eine Rolle

Abseits von Einkommensfragen ist es längst für viele Mitarbeiter von Bedeutung, wie sich das eigene Unternehmen im Allgemeinen verhält. ESG-Programme (Environmental, Social und Governance) haben in vielen Unternehmen Einzug gehalten, die Themen werden auch von Mitarbeitern bewertet. ESG (Umweltaspekte, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung) beschreibt ja unter anderem auch die ethischen und nachhaltigen Auswirkungen eines Unternehmens. So geben 44 Prozent der Befragten an, dass ein entsprechendes Engagement ihres Arbeitsgebers für sie sehr wichtig sei. Und immerhin noch 40 Prozent stufen entsprechende Aktivitäten als wichtig ein.

Nachholbedarf bei Gleichberechtigung

Hinsichtlich dem Thema Gleichberechtigung gibt es in hiesigen Unternehmen offensichtlich noch einiges zu tun. Die Teilnehmer der Umfrage äußern sich da gerne neutral, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Teilnehmer selbst in der Regel männlich sind.

IT-Gehaltsumfrage: Viele der Befragten gehen davon aus, dass Frauen die gleichen Chancen wie Männer in ihrem Unternehmen haben.
Abbildung 2: Viele der Befragten gehen davon aus, dass Frauen die gleichen Chancen wie Männer in ihrem Unternehmen haben.

So gibt rund ein Viertel der Befragten an, dass ihr Unternehmen einen Plan habe, das Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen im IT-Team zu verbessern. Dabei stimmen 30 Prozent der Aussage zu, dass die Einstellung von Frauen dazu beitragen könnte, den Fachkräftemangel in der IT zu verringern. Dafür geht über die Hälfte der Befragten davon aus, dass Männer und Frauen in der IT in ihrem Unternehmen bei gleicher Qualifikation identisch bezahlt werden.

Wer sich bei diesem Aspekt für die Ergebnisse der Umfrage des Vorjahres interessiert, wird unter IT-Gehaltsumfrage 2022: So steht es um Gleichberechtigung fündig. Die Arbeitssituation haben wir dem Beitrag IT-Gehaltsumfrage 2022: Flexible Arbeitsmodelle sind üblich. Und pekunär orientierte Naturen erfahren Wissenswertes in dem Artikel IT-Gehaltsumfrage 2022: Das verdienen IT-Mitarbeiter.

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