Yury Zap - Fotolia
IT-Prioritäten 2023: Investitionspläne für Infrastrukturen
Laut der TechTarget-Umfrage wird für die Infrastruktur in Storage, Compute, Data Protection und in Management-Tools investiert. Das Budget für Disaster Recovery ist stark gestiegen.
In einem Rechenzentrum ist die Veränderung eine Konstante: Neue Anwendungen, unterschiedliche Geschäftsprozesse, variierende Anforderungen und alternde Lösungen sind nur einige Gründe dafür. Deswegen müssen Unternehmen stetig in ihre Infrastruktur und Betriebsabläufe investieren, um wirtschaftlich und effizient zu bleiben.
Jedes Jahr führt TechTarget eine Umfrage unter IT-Verantwortlichen zu Ihren Budgets und Plänen für die nächsten 12 Monate durch. An der Umfrage für 2023 haben weltweit über 1700 IT-Profis teilgenommen. In der EMEA-Region nahmen 392 IT-Verantwortliche an der Online-Umfrage teil, 60 davon aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz). Wie die Pläne und die Prioritäten der IT-Entscheider für das Jahr 2023 im Allgemeinen aussehen, können Sie hier nachlesen.
Firmen planen auch in diesem Jahr in ihre Infrastruktur zu investieren, wobei einige Bereiche höhere Priorität als andere haben, was sich in den Budgets auch widerspiegelt. In diesem Beitrag haben wir die Resultate der Umfrage zum Thema Infrastructure/Operations zusammengefasst. Es zeigt sich, dass neben anderen Segmenten vor allem Disaster Recovery, Sicherheit für IT Ops und DevSecOps sowie Automatisierung im Fokus stehen.
Sicherheit und Automatisierung fürs Management der Infrastruktur
Die Aufgabe des IT-Betriebsmanagements wird durch eine ganze Reihe von Faktoren gleichzeitig kritischer und schwieriger: Modernisierung, verteiltes Cloud Computing, Personalausstattung, Kostendruck, digitale Transformation, Sicherheit, Remote-Arbeit und Tool-Wildwuchs sind nur einige von ihnen. Ein weiteres Kriterium, dass für alle Bereiche der IT an Wichtigkeit gewonnen hat ist die Sicherheit, sei es für Daten oder ganze Umgebungen. Es verwundert somit nicht, dass die Majorität der Befragten in Sicherheitslösungen für IT Ops und DevSecOps investieren will. Gleich dahinter liegen Investitionspläne für die IT-Automatisierung und das IT-Asset-Management.
Monitoring, AIOps und Beobachtbarkeit (Observability) spielen in diesem Jahr nur eine untergeordnete Rolle. Gerade beim Monitoring mag dies daran liegen, dass hier bereits in den letzten Jahren umfassende Investitionen getätigt wurden, die nach wie vor gute Dienste leisten. Im Vergleich zum Jahr 2022 sind vor allem die Budgets für Orchestrierungs- und Sicherheits-Tools sowie für IT-Servicemanagement (ITSM) gestiegen.
Cloud- und Storage-Investitionen bleiben essenziell
Auch 2023 bleiben Cloud-Umgebungen ein wichtiges Thema, wobei vor allem die hybride Cloud im Fokus der Investitionsmaßnahmen steht. Hier wollen ein Drittel der Umfrageteilnehmer investieren. Darüber hinaus wollen Unternehmen Lösungen für Infrastructure as a Service, Containermanagement und Multi-Cloud-Implementierungen umsetzen. Mainframes und Quantum Computing sind für IT-Verantwortliche derzeit vernachlässigbar. Besonderes Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die serverlose Datenverarbeitung und Edge Computing, auch wenn sie nicht unter den obersten Prioritäten in unserer Studie waren, sondern eher im Mittelfeld.
Daten sind die treibende Kraft in Unternehmen und müssen entsprechend gespeichert und vorgehalten werden. Dies bedarf steter Investitionen, damit Anwendungen adäquat bedient und Datenverluste verhindert werden können. Zwei Drittel der befragten IT-Verantwortlichen wollen in diesem Bereich in 2023 investieren. An vorderster Stelle steht auch hier die Cloud, wobei die Anwender an jegliche Art des Cloud-Storage interessiert sind: File, Block und Objekt.
Aber auch bewährte Technologien sollen in den IT-Plänen dieses Jahr Aufmerksamkeit erhalten. Dabei stehen NAS- und SAN-Systeme gleichauf auf der Planungsliste der Firmen. Darüber hinaus sind Flash-Speicher und Software-defined Storage (SDS) nach wie vor wichtige Investitionspunkte. Konvergente Infrastrukturen, Performance-Management oder NVMe-Storage werden in der diesjährigen Planung nur geringfügig berücksichtigt.
Data Protection: Bekannte Themen bleiben auf der Prioritätenliste
Eine große Mehrheit der befragten IT-Experten wird auch in 2023 in ihre Data Protection investieren. Fast die Hälfte der Studienteilnehmer fokussiert hier auf das Disaster Recovery. Auf den zwei nachfolgenden Rängen und dichtauf liegen Lösungen für die Business Continuity und den Ransomware-Schutz. Erstaunlicherweise liegt das Thema Disaster Recovery as a Service abgeschlagen am Ende der Wichtigkeitsliste. Zu weiteren kritischen Bereichen, in die investiert werden soll, gehören darüber hinaus die Datenarchivierung, das Backup virtueller Maschinen und Datenmigration.
Die TechTarget-Umfrage zeigt, dass das Budget für Disaster Recovery um fast ein Viertel angestiegen ist. Für Datenmigrationen wird sogar noch mehr Geld in die Hand genommen. Ein Budgetwachstum konnte auch im Segment der Data Governance und Compliance verzeichnet werden. Das Thema der Data Protection ist im Bereich Infrastruktur der größte Faktor in der Planung der IT-Abteilungen. Das liegt daran, dass Daten das Geschäftspotenzial der Unternehmen darstellen und Firmen sich Ausfallzeiten und Datenverlust nicht leisten können.