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IT-Prioritäten 2023: Investitionen in ERP haben Priorität
TechTarget hat wie in den vergangenen Jahren IT-Verantwortliche in der EMEA-Region nach ihren IT-Prioritäten befragt. Welche Softwaretrends zeichnen sich für 2023 ab?
TechTarget befragt jedes Jahr IT-Verantwortliche zu Ihren Budgets und Plänen für die kommenden Monate. An der Umfrage für 2023 nahmen in der EMEA-Region rund 400 IT-Profis teil. Das Ergebnis zu den generellen Trends bei IT-Budgets und -Plänen kann man an dieser Stelle nachlesen.
Das Thema IT- und Business-Automatisierung wird für viele Verantwortliche in der DACH-Region immer wichtiger: 35 Prozent gaben in der Umfrage an, dass sie Automatisierungsinitiativen in den vergangenen 24 Monaten verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt haben. Für 27 Prozent der Befragten gilt das auch für KI und Machine Learning. Neben diesen Bereichen zählten die Umfrageteilnehmer unter anderem IT-Servicemanagement (ITSM), Mitarbeitererfahrung und DevOps zu den zehn wichtigsten IT-Feldern.
DevOps gewinnt weiter an Bedeutung
DevOps bleibt somit einer der wichtigsten Felder in diesem Bereich und ist in der Prioritätenliste für Investitionen in den letzten zwei Jahren kontinuierlich gestiegen: 2021 gaben lediglich vier Prozent an, dass das Thema für sie Priorität hat, 2022 waren es 18 Prozent der Umfrageteilnehmer. Im laufenden Jahr setzten 38 Prozent das Thema ganz oben auf ihre Liste.
Betrachtet man das weite Feld der Softwareentwicklung und Anwendungsmodernisierung, ergibt sich ein klares Bild, welche Pläne hohe Priorität für IT-Manager haben: bei der Integration von Anwendungen zählen API-Management (39 Prozent) und API-Gateways (34 Prozent) neben Business Process Automation (38 Prozent) zu den drei wichtigsten Technologiefeldern, in die sie investieren. Allerdings haben API-Management und BPA an Bedeutung verloren, wie Abbildung 1 zeigt.
Innerhalb von Softwareentwicklungsprojekte spielen DevOps (38 Prozent) sowie Continuous Integration / Continuous Delivery (27 Prozent) eine zentrale Rolle im Entwicklungsprozess. Pläne zu Technologien wie Infrastructure as Code (-32 Prozent), Webanwendungen (-22 Prozent) oder App-Modernisierung (-25 Prozent) haben dagegen im Entwicklungsbereich derzeit eine schwindende Bedeutung.
ERP-Projekte befinden sich in der Pipeline
Wie 2022 gab ein großer Anteil der Befragten an, dass sie Investitionen in Enterprise Resource Planning (ERP) weiter forcieren. Für die kommenden Monate planen 43 Prozent der Studienteilnehmer, Budget in neue ERP-Anwendungen zu stecken – im Vorjahr gaben dies 41 Prozent an. Daneben haben Customer-Experience-Anwendungen bei 41 Prozent der IT-Verantwortlichen im Bereich der Business-Anwendungen Priorität.
Diese Entwicklung bei ERP-Transformationen hat unter anderem mit dem Umstieg auf S/4HANA zusammen, den SAP seit einigen Jahren für seine Kunden forciert. Die Mainstream-Wartung für die Business Suite läuft 2027 aus, der Umstieg auf neue ERP-Systeme verschlingt aber viel Zeit. Einige Unternehmen werden daher in den kommenden Monaten mit diesem Prozess beginnen, um genug Spielraum für die Umstellung zu haben.
Neben ERP-Systemen landen CRM- und Sales-Anwendungen, Lernplattformen zur Schulung von Mitarbeitern aber auch Dokumentenmanagement und Collaboration Tools unter den Anwendungen, mit der höchsten Priorität bei Investitionen. Dabei zeigt sich wie Vorjahr, dass es eine zunehmende Konzentration auf kundenorientierte Anwendungen und Kundenservice-Plattformen gibt (siehe Abbildung 3).