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Pure Storage greift Festplattenmarkt mit FlashBlade//E an
Pure Storage erweitert sein Hardware-Portfolio um FlashBlade//E. Das kapazitätsorientierte Speichersystem soll der Firma Marktanteile des Festplattensystemmarktes sichern.
Storage-Hersteller Pure Storage erweitert sein Systemportfolio um ein weiteres FlashBlade. Das FlashBlade//E rundet die Serie nach unten hin ab und ist eine Ergänzung zu den Modellen FlashBlade//S200 und //S500. Der Anspruch des Unternehmens ist es, ein kapazitätsorientiertes, nachhaltiges, wirtschaftlich effizientes und günstiges Flash-Speichersystem anzubieten, das den Markt der Festplattenspeichersysteme aggressiv angreifen soll.
Die technische Basis
Das FlashBlade//E verfügt über die gleiche Hardwarebasis wie seine Modellbrüder. Das bedeutet, dass die Architektur modular ist und das von Pure Storage entwickelte DirectFlash Modul verwendet, das optimierte QLC-Flash-Technologie integriert. Jeweils bis zu vier dieser Module mit je 48 TByte an Kapazität sitzen auf einem Blade. Insgesamt zehn Blades sind in einem System.
Darüber hinaus ist das neue System in zwei Chassis-Einheiten eingeteilt: Ein Control Chassis und ein Expansion Chassis. Das Control Chassis übernimmt die Verarbeitung der Client-Daten und teilweise der Storage-Prozesse, wohingegen das Expansion Chassis reine Storage-Prozessierung übernimmt. Für die Verbindung der Chassis und die Anbindung zum Kundennetzwerk sind so genannte External Fabric Module (XFM) zuständig, von denen zwei im System operieren. Darüber hinaus kommen Intel-CPUs im Speicher zum Einsatz.
Anwender können mit einer Startkapazität von vier PByte (Rohkapazität) in einem System starten und dann die Kapazität in 2-PByte-Schritten im Scale-Out-Prinzip erweitern. Allerdings ist das Storage kapazitätsorientiert ausgelegt, das heißt, dass die Leistung nicht im gleichen Maße wie die Speicherkapazität von einer Erweiterung profitiert. Das FlashBlade unterstützt S3 für Objektspeicher sowie NFS und SMB für Dateisysteme.
Laut Hersteller verbraucht die fünf Höheneinheiten große Appliance nur ein Watt pro TByte und kostet weniger als 20 Cents pro GByte. Abgerechnet wird nach Rohkapazität (ohne Deduplizierung). Das System ist als Hardware oder als Teil des Evergreen-Programms angeboten und wird Ende April weltweit verfügbar sein. Der dazugehörige Service-Support gilt für drei Jahre und umfasst ein Austausch von Komponenten am nächsten Arbeitstag. System-Upgrades erfolgen ohne Unterbrechung.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit stehen hoch im Kurs
Ein weiterer Ansatz des Herstellers ist es, die gestiegene Nachfrage nach nachhaltigen Systemen zu bedienen. Dabei geht es nicht nur um Faktoren wie weniger Stellplatz, geringerer Stromverbrauch und Kühlungsbedarf, die bereits von verfügbaren Flash-Systemen adressiert werden. Die neuen FlashBlade-System sollen auch langlebigere Komponenten bieten die weniger häufig ausgetauscht werden müssen als beispielsweise Festplatten. Das liegt auch daran, dass der Anbieter damit rechnet, dass unstrukturierte Daten in Zukunft länger auf der gleichen Plattform vorgehalten werden. Ein zusätzlicher wichtiger Faktor für die Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Systems ist eine hohe Packungsdichte, die sich mit NAND-Flash erreichen lässt.
Pure Storage sieht die Notwendigkeit, dass Speichersysteme einen großen Beitrag für die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit von Rechenzentren beitragen müssen, da Rechenzentren ein bis zwei Prozent des globalen Stromverbrauchs einnehmen und Storage für 20-25 Prozent dieser Energierechnung verantwortlich ist. Aus diesem Grund verspricht der Hersteller mit seinem neuen System ein Fünftel weniger Stromverbrauch als die Modellvorgänger, 85 Prozent weniger E-Schrott, 60 Prozent geringere Betriebskosten, ein Fünftel des Stellplatzes und dafür das Zehnfache an Zuverlässigkeit. Pure Storage sieht sich bereits heute Kundenanforderungen und Ausschreibungen gegenüber, die spezifisch auf nachhaltige Komponenten und Lösungsangebote achten.
Den Disk-Storage-Markt und unstrukturierte Daten fest im Blick
Marktforschungsinstitute sehen unstrukturierte Daten um das Zehnfache in den nächsten sieben Jahren wachsen. Diese Daten werden häufig in ständigem Zugriff benötigt, selbst wenn sie nicht dauernd abgerufen werden. Das liegt am vermehrten Einsatz von KI- oder ML-Anwendungen sowie anderen Analyseinstrumenten, um die Daten so lange und so effizient wie möglich auswerten und nutzen zu können. In den meisten Fällen kommen hierfür festplattenbasierte Storage-Systeme zum Einsatz, aber der Hersteller will mit seinem neuen FlashBlade genau hier angreifen und sich diesen Markt erschließen.
Als klassische Anwendungsfälle sieht der Hersteller unter anderem:
- Content Stores für unstrukturierte Daten
- Data Protection Repository
- Data Lakes
- kapazitätsoptimierte Vaults für technisches Computing
- Enterprise Imaging Repository
- Backup-Ziel
Hier will das Unternehmen nicht mehr nur auf dem traditionellen Flash-Markt fokussieren, sondern auch gezielt Anwendungsszenarien adressieren, in denen sich normalerweise herkömmliche HHD-System wie von Dell, HPE, NetApp, Exagrid oder Synology finden. Andere Flash-Speicheranbieter werden mit Sicherheit auch ein Auge auf dieses Segment werfen, allerdings hängt vieles davon ab, wie zügig eine Marktakzeptanz erfolgt. Pure Storage rückt seine initiale Idee des All-Flash-Rechenzentrums nun wieder in den Fokus, nachdem das Unternehmen in den letzten Jahren eher den hybriden Ansatz verfolgte.