Sensay - stock.adobe.com
IT-Prioritäten 2022: Die wichtigsten Storage-Trends
Die alljährliche TechTarget-Umfrage zu den IT-Prioritäten zeigt, dass IT-Verantwortliche klare Vorstellungen für Investitionen in Storage und Datensicherung für das Jahr 2022 haben.
Jedes Jahr befragt der TechTarget-Verlag zahlreiche IT-Verantwortliche nach ihren IT-Prioritäten für die nahe Zukunft. Bereits die vorangegangene Studie zeigte, welchen Einfluss die Pandemie auf IT-Entscheidungen hat. Das zeigt sich auch in der aktuellen Umfrage, deren Details Sie hier nachlesen können. Die Teilnehmer wurden zu Investitions- und Technologieplänen in verschiedenen Segmenten befragt, so zum Beispiel in Storage, Security und Rechenzentrum. Der vorliegende Beitrag beleuchtet die Umfrageresultate im Storage- und Data-Protection-Bereich.
Cloud-Storage weiterhin stark nachgefragt
Die Studienteilnehmer wurden unter anderem danach befragt, in welche Speichertechnologien die Firmen innerhalb der nächsten zwölf Monate investieren wollen. Hier waren Mehrfachnennungen möglich. Zu den nachgefragtesten Technologien, die Unternehmen anschaffen wollen, gehört ein guter Mix aus neuen und traditionellen Lösungen. So war mit 36 Prozent das Interesse an Cloud Storage am höchsten, wurde allerdings nur knapp gefolgt von NAS-Umgebungen (34 Prozent) und SAN-Installationen (32 Prozent). Das lässt den Rückschluss zu, dass die Pandemie zwar die Nachfrage nach Cloud-Installationen nach vorne getrieben hat, traditionelle Infrastrukturen aber nach wie vor ihre Berechtigung haben, beispielsweise für das Sichern wachsender Datenmengen, die sich nicht für die Cloud eignen. In der Umfrage zu 2020 hatte NAS noch vor Cloud Storage gelegen.
Ebenso wichtig – obwohl auch kein neuer Trend – sind Flash-basierte Speicherlösungen (23 Prozent) und Objektspeicher (19 Prozent). Hier zeigt sich, dass diese Technologien eine gewisse Marktreife erlangt haben und Anwender sie nun eher akzeptieren und in diese investieren.
Im Mittelfeld der Investitionspläne mit je 18 Prozent finden sich Software-defined Storage, Datenmanagement und Computational Storage. Hyperkonvergente Infrastrukturen wollen noch 16 Prozent der Befragten umsetzen. Und obwohl On-Premise-Speicherhardware nun auch als Service erworben werden kann, bei dem nur der tatsächliche Verbrauch abgerechnet wird, wollen nur 15 Prozent in diese Technologie investieren. Die gleiche Anzahl der IT-Verantwortlichen sind am Einsatz von NVMe-basierten Speichersystemen interessiert, wobei dieser Bereich durch die sehr junge Technologie des NVMe-oF eventuell noch mehr Auftrieb erhalten könnte.
Am Ende der Liste finden sich konvergente Infrastrukturen (7 Prozent) und Storage Performance Management (8 Prozent), wobei für letzteren Aufgabenbereich viele Hersteller bereits integrierte Angebote haben, die eine dedizierte Lösung nicht immer nötig machen. Konvergente Infrastrukturen fielen von 19 Prozent (2020).
Data Protection: Ransomware-Schutz steht an erster Stelle
Die letzten beiden Jahre haben drastisch deutlich gemacht, welche Bedrohung Ransomware und die Auswirkungen eines Angriffs sein können. Zahlreiche Attacken und betroffene Unternehmen unterstreichen die Notwendigkeit neuer Abwehrvorkehrungen. Zumal mittlerweile nicht nur Produktivdaten, sondern auch Backup-Daten ins Visier genommen werden. Dies dient dazu, den Firmen mehr Druck zu machen, wenn sie nicht schnell auf Wiederherstellungsdaten zugreifen und somit ein Restore einleiten können. Was bislang nur als Thema für Security-Verantwortliche abgetan wurde, hat nun den Weg in die Speicherbranche gefunden. Das zeigt sich nicht nur an der wachsenden Anzahl entsprechender Herstellerangebote (KI-gesteuerte Anomalieentdeckung, immutable Backups, Air Gapping), sondern auch an den IT-Plänen in den Anwenderfirmen, wie unsere Umfrage belegt.
Auf die Frage, welche Data-Protection-Technologien und/oder -dienste in den nächsten zwölf Monaten relevant werden, antworteten 49 Prozent der Teilnehmer, dass sie in den Schutz vor Ransomware investieren wollen. Das Interessante ist hier der sprunghafte Anstieg zur vorangegangenen Umfrage. Damals wollten 19 Prozent der Anwender hier Geld ausgeben. Die Kaufabsicht ist hier also um 158 Prozent gestiegen.
Die beiden folgenden Themen der Top-3-Antworten sind nicht wirklich neu, denn Backup und Recovery spielen eben Hauptrollen in der Data Protection, die Technologien und Einsatzzwecke können sich hier von Jahr zu Jahr ändern. So wollen 42 Prozent der Befragten in das Backup virtueller Maschinen investieren (nur 19 Prozent in der letzten Studie), 41 Prozent in Disaster Recovery (19 Prozent in der vorangegangenen Umfrage). So ist es auch nicht verwunderlich, dass 40 Prozent Backup-Hard- oder Software erwerben möchten.
Getrieben durch neue Security-Herausforderungen und steigender Datenmengen, um nur einige Faktoren zu nennen, wird auch die Renaissance der Bandlösungen. Wollten im Vorjahr nur 5 Prozent in ein entsprechendes Produkt investieren, so sind es in diesem Jahr ganze 22 Prozent. Des Weiteren befinden sich viele spezifische Backup-Lösungen auf dem Wunschzettel der IT-Verantwortlichen: Backup as a Service (19 Prozent), anwendungsspezifisches Backup (19 Prozent), Endpunkt-Backup (18 Prozent), Backup für Container (18 Prozent) und Datensicherung für SaaS-Anwendungen (12 Prozent). Nach wie vor auf den unteren Rängen rangiert Disaster Recovery as a Service, das mit nur vier Prozent einen Prozentpunkt im Vergleich zur letzten Befragung verloren hat.
Einige Trends in der Speicherbranche haben sich nur wenig verändert beziehungsweise verschoben. Das liegt in der Natur der Datensicherung, denn die Herausforderungen und Aufgaben bleiben oft gleich und werden nur durch technologische Veränderungen wie neue Apps oder neue Speichertechnologien verändert. Allerdings zeichnet sich deutlich ab, dass Ransomware, Cloud Storage sowie Backup und Disaster Recovery die beherrschenden Themen des nächsten Jahres sein werden.