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IT-Prioritäten 2022: So statten Unternehmen Endbenutzer aus
TechTarget hat IT-Entscheider in Deutschland und weltweit zu ihren Plänen für Endbenutzer-Computing befragt. Die Ergebnisse spiegeln den Trend zu hybriden Arbeitsplätzen wider.
Das Jahr 2021 war mit Sicherheit genau wie das Jahr 2020 ein Ausnahmejahr. Doch in den IT-Abteilungen kehrte allmählich eine Routine – das vielbeschworene New Normal ein.
Um nicht in Phrasen zu verharren, und herauszufinden, was das tatsächlich bedeutet, hat TechTarget mit der diesjährigen IT-Prioritätenumfrage dazu 3000 IT-Profis weltweit, darunter 212 in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.
Home-Office und hybride Arbeitsmodelle
Gerade im Bereich Endbenutzer-Computing zeigen sich die Folgen der Pandemie deutlich. Im Verlauf des Jahres 2021 bewegte sich die Diskussion weg vom reinen Home Office, hin zum sogenannten hybriden Arbeitsmodell, bei dem Mitarbeiter zwischen Büro und Heimarbeitsplatz hin- und herwechseln können.
Laut unserer Umfrage denken 48 Prozent der Teilnehmer, dass digitale Arbeitsplätze und Endbenutzer-Computing die wichtigsten IT-Projekte 2022 werden – das Thema belegt somit sogar Platz zwei.
Hier sind größere Unternehmen Vorreiter. Während bei den Betrieben mit mehr als 10.000 Beschäftigten 47 Prozent angaben, in Hybride Arbeitsmodelle und digitale Arbeitsplätze zu investieren, sank der Anteil auf 27 Prozent bei den Unternehmen zwischen 1.000 und 10.000 Mitarbeitern und schließlich auf 22 Prozent bei denen unter 1.000 (Abbildung 1). Ein Grund dafür könnte sein, dass viele der zugehörigen Technologien, wie VDI (virtuelle Desktop-Infrastruktur) oder Desktop as a Service (DaaS) entweder aufwendig, oder sehr teuer sind. Kleinere Betriebe tendieren wahrscheinlich eher dazu, Mitarbeitern Produktivitätsanwendungen zur Verfügung zu stellen, die ihnen die Zusammenarbeit über das Internet ermöglichen – und dazu einen portablen Thick Client wie ein Laptop oder ein Tablet, die auch im Büro als Arbeitsgeräte dienen können. Entsprechend geringer sind auch die Investitionen in die teureren Remote-Arbeitslösungen – VDI liegt bei 25 Prozent und nur 11 Prozent der Befragten planen die Anschaffung von Thin oder Zero Clients.
Deutsche Betriebe siedeln die Notwendigkeit dieser Maßnahmen höher an, als beispielsweise unsere Umfragenteilnehmer in den USA, wo nur rund 30 Prozent den Ausbau digitaler Arbeitsmodelle hohe Priorität einräumen und selbst bei den größten Betrieben um die 35 Prozent Initiativen für Hybride Arbeitsmodelle unternehmen – letzteres trifft auch auf die Befragten in Großbritannien zu.
Das könnte daran liegen, dass sich gegen Ende unseres Erhebungszeitraums die pandemische Lage in Deutschland bereits zuspitzte, und Entscheider damit rechnen mussten, dass der Winter 2021/2022 erneute Einschränkungen für die Büroarbeit bringen würde. Ein weiterer Faktor könnte außerdem sein, dass es in Deutschland für Mitarbeiter deutlich attraktiver ist, in ländliche Regionen zu ziehen, aber bei einem Arbeitgeber in der Stadt beschäftigt zu sein, da die Entfernungen viel geringer sind, als in den USA und auch Kleinstädte besser angebunden.
Hybride Arbeitsmodelle und Sicherheit gehen Hand in Hand
Das bereits erwähnte Modell mit den Thick Clients und Produktivitätsprogrammen schlägt sich recht deutlich in unserer Umfrage zu Endbenutzerinitiativen nieder. Unternehmen investieren vorrangig in Endbenutzerhardware und Office-Software. Die Bereiche setzen sich vor die Konnektivitätsprojekte, die auf dem gleichen Stand geblieben sind, wie im Jahr 2020.
Voll funktionale Mitarbeitergeräte von Zuhause aus an das Unternehmensnetzwerk anzubinden bringt jedoch ein nicht zu vernachlässigendes Sicherheitsrisiko mit sich. Um das zu bewältigen, ist Unified Endpoint Management im Laufe des Jahres 2021 eines der übergeordneten Administratorenthemen geworden.
Nachdem es im vergangen Jahr gerademal in 6 Prozent der Betriebe ein Thema war, gaben Ende 2021 30 Prozent der Befragten an, Projekte in diesem Bereich zu planen. Wir konnten dementsprechend auch beobachten, dass Anbieter wie Microsoft die Fähigkeiten in diesem Bereich ausweiteten und überarbeiteten.
Generell haben die erläuterten Entwicklungen sicher zum deutlich gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der IT-Abteilungen in Deutschland beigetragen.