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HPE präsentiert Cloud-Service-Konsole und Alletra-Systeme
Mit den Lösungen Data Service Cloud Console, Cloud Data + Infrastructure Services und den Alletra-Systemen will HPE die Cloud näher an die Daten bringen und flexible Optionen bieten.
HPE erweitert mit der Data Service Cloud Console, den Cloud Data + Infrastructure Services sowie zwei Modellen der neuen Alletra-Serie sein GreenLake-Portfolio. Der Hersteller fokussiert laut eigenen Angaben darauf, in erster Linie den Anwendern Cloud-native Lösungen bereitzustellen, die eine Cloud-Anwendungserfahrung bringen soll und dabei verschiedene Umgebungen wie On-Premises, Edge und Cloud überspannt. Prozesse und Ressourcen sollen dabei so unkompliziert und einfach zu verwalten sein wie es in vielen Cloud-Umgebungen der Fall ist.
Data Services Cloud Console
Die Data Service Cloud Console (DSCC) ist eine SaaS-basierte Cloud-Konsole, die einheitliche Datenoperationen als Service zur Verfügung stellt. Die technologische Basis ist Aruba Cebtral. Die Konsole verfügt über eine Microservice-basierte Architektur und kann die Funktionalitäten der Cloud Data + Infrastructure Services sowie die Systeme Alletra 9000 und Alletra 6000 managen.
Der Hersteller verspricht schnelle Bereitstellungen, die in wenigen Minuten vollzogen sind und einfaches – so genanntes Intent-based – Provisioning, bei dem der Anwender zuvor Workloads spezifiziert und ihnen einen Namen gibt. Verteilt er einer neu zuzuordnenden Workload diesen Namen, platziert die Konsole die Daten an den richtigen Speicherplatz. Der Ansatz heißt: Weg vom LUN-zentrischen, RAID-Level-bestimmten Provisionieren, hin zu „Click and Run“. Darüber hinaus sollen unterbrechungsfreie, „unsichtbare“ Upgrades über die Cloud und Policy-getrieben erfolgen. Die Konsole soll letztlich eine einheitliche Managementplattform für alle Edge/Cloud/On-Premises-Ressourcen werden.
Es lassen sich aber auch Anwendungen von Drittanbietern einbinden, so zum Beispiel von VMware, Oracle, Microsoft SQL Server, SAP oder Kubernetes. Auch bestehende Backup-Software lässt sich integrieren. Anwender und Partner werden zudem künftig die Möglichkeit erhalten über das zentrale API weitere Anwendungen beziehungsweise Funktionalitäten hinzuzufügen.
Der Hersteller unterscheidet zwischen Cloud Data Service und Cloud Infrastructure Services, die über die Konsole bereitgestellt werden. Zu den Datenservices gehören: Zugriff, Schutz, Suchfunktionen und Datenmobilität. Auf der Infrastrukturseite stehen die Funktionalitäten: Bereitstellung, Verwaltung, Upgrades und Optimierungen.
Alletra 6000 und Alletra 9000
Um diese Cloud-Funktionalitäten auch performant an den Anwender zu bringen, stellt HPE zudem zwei neue Hardware-Systeme vor: Alletra 6000 und Alletra 9000. Die Basis für diese Modelle sind die Primera- (Alletra 9000) und Nimble- (Alletra 6000) Produkte des Herstellers. Sie verfügen über eine reine NVMe-Architektur (front-to end) und bieten derzeit Block-basierten Zugriff auf das Storage via iSCSI oder Fibre Channel. Ob hier später NVME-oF hinzukommt, wurde nicht angegeben. Sicher ist, dass in Kürze File-Support folgt und Object Storage eventuell über Partner wie Scality oder Qumulo möglich ist. Kunden, die bereits ein Primera- oder ein Nimble-System haben, können später per Code-Upgrade auf die Alletra-Systeme umsteigen.
Die Systeme verfügen über zwei oder vier Controller und bieten hier eine gewisse Redundanz. Durch die Unterstützung unterschiedlichster SSDs lassen sich die Modelle beliebig skalieren. Die maximale Speicherkapazität liegt bei 2,5 Petabyte. Die Systeme werden über die SDCC verwaltet und können als Infrastructure as a Service geleast werden, wobei nur die tatsächliche Verbrauchsmenge abgerechnet wird.
Anwender können durch Zusammenschluss mehrerer Modelle skalieren und durch Array-Paare auch standortübergreifende Data Protection für mehrere Lokationen bieten. Mittels Replikation und HPE Cloud Volumes sind Nutzer in der Lage, Public-Cloud-Umgebungen anzusprechen, darunter AWS, Microsoft Azure und Google Cloud.
Der Hersteller gibt eine Datenverfügbarkeitsgarantie von 100 Prozent für Alletra 9000 und 99,9999 Prozent für Alletra 6000. Diese Garantien sind als Standard-Support-Lizenz erhältlich, allerdings nur, wenn der Kunde auch DSCC und InfoSight nutzt.
Alletra 9000 adressiert geschäftskritischen Workloads mit extremer Latenzempfindlichkeit und Verfügbarkeitsanforderungen. Eine Multinode-All-Active-Plattform soll massive Parallelisierung für konsistente und vorhersehbare Leistung im großen Maßstab gewährleisten. Laut Hersteller bietet Alletra 9000 hohe Leistungsdichte mit über 2 Millionen IOPS und Unterstützung für bis zu 96 SAP HANA-Knoten in nur vier Höheneinheiten.
Alletra 6000 wird für geschäftskritische Workloads mit strengen SLAs für Verfügbarkeit und Leistung positioniert.
Hybrid Cloud neu definiert
Mit diesem Lösungsvorstoß will HPE die hybride Cloud neu definieren. Dabei soll der Anwender so wenig wie möglich zu tun haben, die flexibelsten und schnellsten Optionen nutzen können und doch nur den wirklichen Verbrauch bezahlen. Darüber hinaus geht die Verwaltung quasi von selbst, mit nur wenigen Klicks und über nur eine Plattform.
Das Konzept klingt vielversprechend, Kunden sollten trotzdem drauf achten, was geliefert wird. Das Konzept von fremdverwalteter, geleaster Infrastruktur – damals Hostet oder Managed Services – ist nicht neu. Auch andere Anbieter sind bereits dabei, auf diesen Zug aufzuspringen oder haben es bereits getan. Anwender tun gut daran, die Angebote zu sichten und nicht alles an Kontrolle aus der Hand zu geben.
Inwiefern diese neuen HPE-Angebote wirklich weitere Silos verhindern und bestehende aufbrechen können, wird sich zeigen müssen. Die zugrunde liegende Komplexität wird trotz aller Abstraktionsschichten bestehen bleiben und Anwender sollten sich dessen bewusst sein, egal wie modern, intuitiv und einfach manche Lösungen auf den ersten Blick erscheinen.