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Home-Office: Datenschutz und Richtlinien bereiten Sorgen
Die geänderte Arbeitssituation sorgt dafür, dass IT-Teams alle Hände voll zu tun haben. Die Einhaltung von Richtlinien und der Datenschutz sind große Herausforderungen.
Die Bedeutung der Fernarbeit oder der Tätigkeit aus dem Home-Office hat sich im Zuge der Pandemie verändert, und dies vermutlich nachhaltig. Cisco hat in der Studie „Future of Secure Remote Work“ über den Sommer 2020 untersucht, welche Folgen dies in Sachen IT für die Unternehmen hat.
So haben von den teilnehmenden deutschen Befragten angegeben, dass vor der Pandemie 15 Prozent der Mitarbeiter aus der Ferne zugegriffen hätten. Während der Monate seit Beginn der Pandemie seien dies bis zu 53 Prozent der Anwender in Deutschland gewesen. Und für die ruhigeren Zeiten nach Beschränkungen, gehen die Befragten von einen Mitarbeiteranteil von 24 Prozent aus, der vermutlich von zu Hause aus arbeiten wird.
Als größte Herausforderungen nennen die deutschen Befragten den sicheren Fernzugriff (64 Prozent). Dies korreliert mit dem weltweiten Ergebnis, dass bei 62 Prozent liegt. Das Thema Datenschutz nennen 54 Prozent der Befragten als Herausforderung, gefolgt von der Einhaltung, Anpassung und Umsetzung von Richtlinien (43 Prozent). Die Themen Datenschutz und Richtlinien spielen natürlich schon rein aus IT-Security-Aspekten eine wichtige Rolle, müssen natürlich aber auch umgesetzt werden um gesetzlichen und Compliance-Vorschriften – Stichwort DSGVO - weiterhin zu entsprechen.
Dementsprechend mussten viele IT-Abteilungen ihre Richtlinien in Sachen Cybersicherheit anpassen. So berichten in der Studie 57 Prozent der hiesigen Teilnehmer, dass sie bis zu 30 Prozent ihrer Richtlinien angepasst haben. Und 38 Prozent haben mehr als 30 Prozent der Richtlinien angefasst. Zu den Änderungen gehörten beispielsweise die Einführung von Multifaktor-Authentifizierung (44 Prozent), Veränderungen in Sachen VPN (64 Prozent) und im Hinblick auf den Schutz der Endpunkte (40 Prozent).
Das mit dem Ändern der Richtlinien scheint aber leichter gesagt, als getan. So nennen 55 Prozent der deutschen Befragten, dass ihnen dabei die schiere Anzahl der verschiedenen Tools und Lösungen Probleme bereiten.
Ein weiterer Aspekt, der IT-Abteilungen in diesem Zusammenhang zu schaffen macht, ist das mangelnde Sicherheitsbewusstsein der Anwender beziehungsweise, dass diese nicht ausreichend diesbezüglich geschult wurden. Dies nennen 49 Prozent der Befragten als Herausforderung in diesem Bereich.
Geht es um die Herausforderungen in Sachen Schutz, so stehen die persönlichen Geräte der Anwender, also beispielweise Notebooks und Desktops, ganz oben auf der Liste der Befragten mit 55 Prozent der Nennungen. Die Absicherung der Cloud-Anwendungen bereitet IT-Teams (42 Prozent) ebenfalls Kopfzerbrechen, ebenso wie der Schutz der Kundendaten (31 Prozent).
Steigende Budgets für Cybersicherheit
All die genannten Aspekte hängen natürlich ein wenig damit zusammen, wie gut ein Unternehmen auf das Thema Remote Work vorbereitet war. Immerhin 40 Prozent der deutschen Befragten sahen sich wohl ganz ordentlich vorbereitet, während sich 55 Prozent als eher so mittel vorbereitet sahen. Vielleicht sind all die genannten Faktoren Gründe dafür, dass die Befragten zu 56 Prozent davon ausgehen, dass die Pandemie für steigende Budgets im Bereich Cybersicherheit sorgen wird.
Und für was sollen diese steigenden Budgets genutzt werden? Da nennen die Befragten das Thema Netzwerkzugriff, die Cybersicherheit im Großen und Ganzen, sowie die Authentifizierung beziehungsweise Verifizierung von Anwendern und Geräten und nicht zuletzt der große Bereich Cloud-Sicherheit.
Für die Studie „Future of Secure Remote Work“ von Cisco wurden zwischen Juni und September 2020 insgesamt weltweit 3196 IT-Entscheider in 21 Ländern befragt. Die Teilnehmer waren in unterschiedlichsten Branchen beschäftigt. Unterschiedliche Unternehmensgrößen wurden gleichfalls berücksichtigt. Für Europa wurden Frankreich, Italien, das Vereinigte Königreich und Deutschland in die Studie aufgenommen. Aus Deutschland haben 150 Befragte teilgenommen.