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Pure Storage FlashBlade 3.0 mit File- und Object-Replikation
Pure Storage erweitert seine FlashBlade-Serie in der dritten Generation mit neuen Funktionen wie unter anderem File- und Object-Replikation und Support für NFS 4.1 Kerberos.
Storage-Anbieter Pure Storage hat sein FlashBlade-System in seiner dritten Generation vorgestellt und bietet damit neue Funktionalitäten an. Kern der Optimierung ist das Purity//FB 3.0 for FlashBlade, die Software, auf der das Produkt basiert. FlashBlade wurde in erster Linie für unstrukturierte Daten konzipiert und soll nun Workloads und Analysen optimierter adressieren.
Die wichtigsten neuen Funktionen
Im Zentrum der Optimierung stehen vor allem die File- und die Object-Replikation. Die File-Replikation ermöglicht es, Dateien zwischen Blades zu replizieren. Das soll zum einen Disaster Recovery für Dateisysteme gewährleisten. Zum anderen gewährleisten replizierte Read-Only-Dateien am Replikationsziel Datenvalidierungen und DR-Tests.
Markus Grau, Principal Systems Engineer bei Pure Storage, erklärt darüber hinaus: „Die Dateireplikation erfolgt asynchron, trotzdem bietet das FlashBlade hierfür eine hohe Performance. Diese kann bei bis zu 8 GByte pro Sekunde liegen.“
Die Object-Replikation kann von einem FlashBlade-System zu einem anderen erfolgen oder aber auch in die Cloud. Diese Funktion verspricht eine schnelle Replizierung auch von großen Datenmengen bei geringer Latenz und hoher Lesefrequenz. Die Objekte lassen sich zum Beispiel in einen Amazon S3-Bucket kopieren. Da sie nativ als S3-Objekt gesichert werden, erscheinen sie nicht als proprietäres, sondern als S3-Objekt, auf das sich entsprechend zugreifen lässt. Die Cloud-Kopie kann dabei entweder als Backup dienen oder für Public-Cloud-Dienste genutzt werden. Für ein Recovery verspricht der Anbieter, dass sich ganze Dateisysteme mit nur einem Klick wiederherstellen lassen.
„Dieser Replikationsprozess liegt zwischen dem synchronen und asynchronem Verfahren“, erläutert Grau. „Nachdem das Objekt ins Quellsystem geschrieben wurde, schreibt FlashBlade es sofort danach in die Cloud. Dadurch ist der Vorgang zwar nicht so schnell wie eine synchrone Replikation, aber doch schneller als ein asynchroner Prozess.“
Zu den weiteren Optimierungen von FlashBlade gehören:
- File System Rollback: File System Rollback ist eine Funktion zum Schutz von Dateisystemdaten. Sie soll die schnelle Wiederherstellung von Dateisystemen aus Snapshots ermöglichen.
- NFS v4.1 Kerberos: Kerberos bietet mehr Sicherheit durch die Authentifizierung von Anwendern, die sich mit NFS1-Dateisystemen auf FlashBlade verbinden.
- Audit-Protokolle und SNMP-Unterstützung: Entscheidende Verbesserungen der Enterprise Readiness durch Bereitstellung verbesserter Sicherheits-, Warn- und Überwachungsfunktionen.
FlashBlade ist die zweitwichtigste Produktlinie des Herstellers, nach dem FlashArray, und verbindet Compute-Netzwerk- und Speicher-Ressourcen auf einem Blade. Dabei kommen eigens entwickelte SSDs (Raw NAND Flash Chips) zum Einsatz. In ein vier Höheneinheiten großes Chassis passen maximal 15 Blades, ein System kann aus bis zu 150 Blades bestehen.
Das FlashBlade hat bereits in den Vorgängerversionen massiven parallelen Zugriff ermöglicht, was sich für Analyse-Tools wie Echtzeitanalysen besonders eignet. Das gilt auch für Cloud-fähige Architekturen wie Vertica oder Splunk. Auch die in die Cloud replizierten Objekte lassen sich nun mit entsprechender Analysesoftware auswerten.
„Dieses Produkt ist keine Me-Too-Strategie“, betont Markus Grau. „Vielmehr wurden die neuen Funktionen vom Markt und nicht zuletzt durch unsere Kunden vorangetrieben. Wir sehen, dass flexible, hoch performante und vor allem hoch funktionale Speicherlösungen in vielen Bereichen unabdingbar sind, sei es für Disaster Recovery, Backup-Szenarien oder Analyseprojekte.“ Dabei sieht Pure Storage ein Anwendungsgebiet wieder auftauchen, dass fast verschwunden schien. „Wir beobachten derzeit vermehrt Interesse an VDI-Szenarien und OPEX-Modellen. Das liegt natürlich auch an der derzeitigen Krisensituation, die aber wiederum zeigt, wie wichtig Storage in VDI-Umgebungen ist.“ sagt Grau.
Ein Update auf die neue FlashBlade-Generation ist Bestandteil der Evergreen-Subskription des Herstellers. Für Bestandskunden fallen also keine Lizenzkosten an, sie können das Update einfach anfordern. Evergreen gibt die Option eines CAPEX- und eines OPEX-Modells. Letztere ist Pure as a Service, bei dem eine Skalierung nach oben und nach unten erfolgen kann und nur die Kapazitäten berechnet werden, die auch tatsächlich genutzt werden. Das CAPEX-Modell ist das Subskriptionsmodell.
Flash-Speicher mit Zero-Touch-Installation aus der Ferne einrichten
Erst kürzlich führte Pure Storage seine Zero-Touch-Installation ein, die das Einrichten von Flash-Systemen aus der Ferne zulässt, ohne einen Techniker vor Ort zu benötigen. Dabei kann der Kunde aus zwei Optionen wählen: Die gemeinsame Installation per Videokonferenz oder Pure Storage übernimmt die Installation vor Ort, ohne Kundeneinbindung. Nach der Installation erfolgen die Softwareupdates der Geräte – wie bei Pure Storage ohnehin schon – im laufenden Betrieb, aus dem Pure Support Center und unterbrechungsfrei.
Der Installationsservice umfasst in der Regel folgende Schritte:
- Vor-Implementierungsplanung: Das Professional Services Team von Pure Storage führt eine Erkundungssitzung durch, um die Umgebung des Kunden zu überprüfen, die Konfigurationsdetails zu bestätigen und die Installation zu planen.
- Installation der Hardware: Ein Implementierungstechniker von Pure packt das neue Array aus, baut es in ein Rack ein, verkabelt es und schaltet es ein.
- Initialisierung von Purity: Nach der Installation initialisiert das Team das Purity-Betriebssystem und konfiguriert das Speichersystem entsprechend den Kundenanforderungen.
- SAN- und Netzwerk-Konnektivität: Das Pure-Team testet die Management-Konnektivität zum Speichersystem des Kunden, konfiguriert Fiber Channel- oder Ethernet-Verbindungen und unterstützt den Kunden bei der Einrichtung der Replikation.
Der Anbieter möchte seinen Kunden damit eine schnelle und unkomplizierte Inbetriebnahme neuer Systeme gewährleisten. Dabei achtet Pure auf die Vermittlung des nötigen Wissens, um die Bedienung der Systeme für den Anwender so einfach wie möglich zu gestalten. Für eine externe Verwaltung können Admins die mobile Pure1-App nutzen, um das Management von überall zu ermöglichen.