IT-Prioritäten 2020: Mobilität und Endbenutzer-Computing
Die Umfrage von TechTarget zeigt, dass Unternehmen ihre Ausgaben hin zu Mobilität, Cloud und VDI verschieben. Das bedingt auch Veränderungen an der Struktur für die Endbenutzer.
In der TechTarget-Umfrage zu den IT-Prioritäten 2020 wurden IT-Entscheider weltweit zu ihrer Planung für das Jahr 2020 befragt. Dabei zeigt sich ein deutlicher Trend zu einem langsameren Anstieg der Investitionen im Vergleich zu den letzten Jahren – die Zahl der Unternehmen, die plant ihre IT-Budgets zu kürzen hat ich im Vergleich zum Vorjahr gar verdoppelt.
Mobilität und Cloud auf dem Vormarsch
Dort, wo in neue Strukturen investiert wird, ist jedoch die Entwicklung und der Einsatz mobiler und Cloud-nativer Anwendungen bei den Prioritäten ganz vorne mit dabei. Die Hälfte aller Unternehmen gab an, für das Jahr 2020 existierende Business-Prozesse mobiler gestalten zu wollen und 40 Prozent, dass sie existierende mobile Systeme noch ausbauen wollen. Hinzu kommen weitere 33 Prozent, die eine Variante mobiler Managementsysteme implementieren wollen. (Abbildung 1)
In mobile Systeme zu investieren, ist der bevorzugte Weg von Unternehmen, die eine digitale Transformation anstreben und dieser zieht auch Konsequenzen für die Struktur bei den Endnutzer nach sich: immerhin ein Drittel der Unternehmen will in Enduser-Computing-Projekte investieren.
VDI führt zu Investitionen in die Struktur für Endnutzer
So führt die anhaltende Beliebtheit von virtuellen Desktop-Infrastrukturen (VDI) auch zur Notwendigkeit von User Profile Management, das weiterhin stark nachgefragt wird. Zeitgleich macht dies den Einsatz von Thin Clients zu einer attraktiven Option – aber interessanterweise eher in den anderen europäischen Ländern, als in Deutschland. (Abbildung 2) Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Ein wichtiger Faktor dürfte jedoch sein, dass deu tsche IT-Entscheider aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus eine Hardware-Struktur bevorzugen, die auch für die Anwendung ohne einen extern gehosteten Desktop – beispielsweise in der Cloud – eingesetzt werden kann. Das senkt die Abhängigkeit von externen Anbietern und ermöglicht, die IT-Struktur im Notfall schnell umstellen zu können.
Wenig verwunderlich sind hingegen die anhaltenden Anstrengungen bei der Migration auf Windows 10. Nicht nur, weil für Windows 7 Anfang 2020 der Support eingestellt wurde, sondern auch, weil Windows 10 die Verwaltung der zunehmend eingesetzten virtuellen Strukturen besser unterstützt.
Eine weitere interessante Entwicklung ist die vermehrte Anbindung von Apple-Systemen an die Unternehmensstruktur. Das liegt natürlich zum einen an der immer wichtigeren Mobilität, denn die Kombination von Windows-PC und iPhone ist auch in der Geschäftswelt keine seltene. Zum anderen sind die zunehmend zum Einsatz kommenden Cloud-Systeme in der Regel Geräte- und Betriebssystem-agnostisch. Das heißt, dass das Mischen von Mac und PC einfacher wird, so dass mehr Endnutzer ihr daheim bevorzugtes Apple-Betriebssystem auch im Unternehmen verwenden können, ohne der IT einen unzumutbaren Aufwand aufzudrücken.
Covid19 – was nun?
Als TechTarget im Winter 2019/2020 die Daten für diese Umfrage erhoben hat, waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft weltweit noch nicht im selben Maße zu erwarten, wie sie es heute sind. Viele Unternehmen mussten ihre Geschäftsprozesse kurzfristig umstellen. Wir würden Sie daher bitten, unsere untenstehende Frage zu beantworten, um besser einschätzen, wie stark der Einfluss der Corona-Pandemie auf die IT-Pläne deutscher Unternehmen ist.