Dell EMC zeigt neue konvergente Lösung und Preisstruktur
PowerOne soll eine autonome und konvergente Infrastruktur bieten, die zahlreiche Aufgaben automatisiert. Die Lösung erhält, wie nun fast alle Produkte, ein neues Preismodel.
Mit PowerOne stellt Dell EMC eine autonome Infrastruktur vor, die ausgestattet mit verschiedenen Intelligenzen zahlreiche Aufgaben automatisieren soll. Der Automatisierungs-Controller basiert auf Kubernetes und Ansible Workflow und übernimmt die Konfiguration, Bereitstellung und das Lifecycle-Management der Hardware. Der PowerOne Controller bildet quasi das Herz von PowerOne. Der Controller wird über das PowerOne API angesprochen und ermöglicht die Verwaltung über das PowerOne Navigator Web User Interface. Es handelt sich um eine konvergente Lösung, die aus weiteren, folgenden Komponenten besteht:
Compute: PowerEdge Server (MX 7000 Server-Familie)
Networking: LAN und SAN-Switche (PowerEdge MX- und S-Familie für LAN, Connectrix MDS-Familie für SAN)
Storage: PowerMax-Serie (Flash-Speicher)
Virtualisierung: VMware (vSphere, NSX für das Management, ESXi, vCenter Server)
Data Protection: Dell EMC NetWorker, Data Domain optional für den PowerOne Controller; Dell EMC Data Domain, Dell EMC Avamar, Dell EMC NetWorker für Workload Clusters
Für das Management stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung. Die Kernsoftware umfasst VMware vSphere und vCenter, das PowerOne API, das PowerOne Navigator UI sowie verschiedene Manager für die Komponentenebene. Darüber hinaus steht auch vRealize als Toolset für die Verwaltung zur Verfügung.
Dell EMC kombiniert in seiner PowerOne-Lösung verschiedene seiner Highend-Komponenten zu einem Infrastruktur-Stack, das erste Angebot dieser Art seit Dell EMC übernommen hat. Die Konfiguration soll dabei so flexibel wie möglich sein. Kunden können auf mehrere Systeme (Racks) bzw. Cluster skalieren, wobei die einzelnen Cluster individuell und unterschiedlich konfiguriert sein können.
Um die Automatisierung optimiert voranzutreiben stellt das Unternehmen seinen Kunden verschiedene Assistenten zur Auswahl:
- Launch Assist soll die Installation und Konfiguration beschleunigen. Dafür nutzt es integrierte Workflows, die auf VMware Validated Designs und Dell EMC Best Practises basieren. PowerOne soll durch die Automatisierung der Installation und Konfiguration von Hardware und VMware Clustern erhebliche Zeiteinsparungen bringen.
- Lifecycle Assist reduziert das Infrastrukturrisiko, indem es tägliche Operationen und das Lifecycle Management vereinfacht. Hier kommen automatisierte modulare System-Updates zum Einsatz, die kontinuierlich die Hardware- und Firmware-Einstellung auf seine Korrektheit überprüft.
- Expansion Assist past die Infrastruktur den Geschäftsanforderungen an, indem es Kapazitäten und Ressourcen hinzufügt, entfernt oder neu zuteilt. Dies erfolgt durch automatisches Provisionieren und Skalieren.
PowerOne ist eine Alternative zur konvergenten VxBlock-Infrastruktur, die auf Cisco UCS-Server und Switches basiert. Allerdings erwartet Dell EMC hier eine friedliche Koexistenz, da Cisco-Kunden auch weiterhin auf diese Lösung setzen werden. Cisco selbst wird PowerOne nicht als große Konkurrenz sehen, da auch Partnerschaften mit Herstellern wie NetApp, IBM, Pure Storage und Hitachi bestehen, mit denen ähnliche Lösungen angeboten werden. In einigen Anwendungsfällen könnte eventuell eine Wettbewerbssituation mit der hauseigenen Lösung VxRail entstehen, da beide als Bausteine für hybride Cloud-Umgebungen zum Einsatz kommen können. PowerOne ist ab dem 22.11. 2019 verfügbar.
Flexibleres Preismodell
Zusammen mit PowerOne stellt das Unternehmen zudem eine neue und flexiblere Preisstruktur vor: Technology on Demand. Es basiert auf dem aktuellen Verbrauch der Kunden und soll für den Großteil des Produktportfolios angewendet werden, so auch für konvergente und hyperkonvergente Lösungen wie PowerOne und VxRail.
Es gibt drei Arten des Preismodells: Pay as you grow, Flex on Demand (mit monatlicher Berechnung, nach oben und unten elastischen Kapazitäten) und Data Centre Utility (Pay-per-use über die gesamte Dell-IT-Infrastruktur hinweg. Zum neuen Preismodel gehören auch drei neue Services: ProSupport, ProDeploy und Endpoint and Infrastructure Managed Services.
Die Preisgestaltung Pay as You Go verwendet das prognostizierte Wachstum, um die Abrechnung festzulegen. Kunden können die Speicherkapazität so einstellen, dass sie mit einer festgelegten Geschwindigkeit wächst, die sie vorzeitig geplant haben. Oder sie können die Flex On Demand-Preise für Storage und Server nutzen. Flex On Demand-Kunden kaufen Speicher als „gebundene Kapazität“, die sie bezahlen und im Voraus verbrauchen, und „Pufferkapazität“, die installiert, aber nicht bis zum Bedarf berechnet wird. Benutzer können Pufferkapazität in gebundene Kapazität für ihren nächsten Abrechnungszeitraum umwandeln. Flex On Demand für PowerEdge-Server berechnet Kunden stundenweise. Data Center Utility misst die Nutzung und stellt den Kunden entsprechend in Rechnung.
Mit der Preisgestaltung soll der gesamte IT-Stack bedient werden: Dell Technologies Cloud (hybride Cloud), Dell Technologies Unified Workspace (Endanwender) und Engineered Workload Solutions.
Dell Tech on Demand stellt die gesamte Hardware des Anbieters als verbrauchsgesteuerte und as-a-Service-Preise zur Verfügung. Die Firma hat bereits Storage as a Service (STaaS) angeboten. Jetzt fügt Dell PowerEdge-Server, alle seine PCs und Komplettpakete wie Dell Technologies Cloud und Unified Workspace hinzu. PowerOne wird auch als Serviceoption angeboten.
Damit folgt das Unternehmen einem Trend, den bereits andere Hersteller gefolgt sind und der sich an die Preisgestaltung von Cloud-Anbietern anlehnt. HPE führte Greenlake ein, NetApp Keystone und auch Nutanix und Pure Storage bieten ähnliche Modelle.