CTERA erweitert Edge-Serie um Hyperconverged Cloud Gateway
Die X Serie kombiniert die Funktionen eines Edge Filers mit denen einer hyperkonvergenten Infrastruktur, um ein flexibles und leistungsstarkes Cloud Gateway anzubieten.
Das Unternehmen CTERA stellt mit seiner X Serie ein neues Edge-Produkt vor, dass nicht nur die bestehende Serie des Herstellers ergänzt, sondern eine Funktionskombination von Edge Computing und hyperkonvergenter Architektur bieten soll. Das Unternehmen fasst dies als Unified Edge-Lösung zusammen bzw. als Hyperconverged Cloud Gateway. Damit sollen vor allem die Herausforderungen von ROBO-Umgebungen (Remote Office/Branch Office) adressiert und somit herkömmliche Lösungen wie lokaleNAS, remote Disaster Recovery oder zusätzliche Management-Tools eliminiert werden.
Dafür bringt die X Serie einige Grundfunktionen der bestehenden E- und H-Appliance-Serie ein, sowie erweiterte Features und Hyperkonvergenz. Zur Edge-Serie gehört zudem noch die V-Version, die ausschließlich virtuelle Funktionen bietet. Während die E-Appliances nur Festplatten umfasst und die H-Familie nur ein Produkt mit SSD-Support enthält, verfügen die X-Angebote rein über Flash. Das verdeutlicht, dass CTERA vor allem anspruchsvolle Umgebungen großer Unternehmen oder Service Provider bedienen will, die ihre Informationen nicht nur schnell ablegen, sondern eventuell auch verarbeiten wollen, beispielsweise im Rahmen von Analysen. Insbesondere strebt der Anbieter das VDI-Segment an, da sich dies als bester Spielplatz für Hyperkonvergente Lösungen erwiesen hat.
Bei den Funktionen der Hyperkonvergenz hat sich das Unternehmen beim bewährten Partner HPE bzw. der SimpliVity-Technologie bedient. Die E- und H-Serie basieren auf HPE-Servern. Um Hochverfügbarkeit zu gewährleisten, ist die Appliance als Zwei-Node-Konfiguration ausgelegt (synchron). Es gibt zwei Versionen der X Serie: XC900 mit 24 TByte Flash-Storage und XC1200 mit 40 TByte. Zum Einsatz kommen je neun, respektive zwölf SSD-Medien mit je 1,92 TByte Speicher. Geschützt wird diese Konfiguration mittels RAID 6. Darüber hinaus werden die Daten automatisch und asynchron in ein Private Cloud Storage repliziert
Verschlüsselt wird auf Volume-Ebene und während des Datentransfers. Die Verschlüsselungs-Keys verbleiben dabei in der Verwaltung des Anwenders. Bei der Verschlüsselung handelt es sich um das AES-256-Verfahren. Darüber hinaus sind DLP und Antivirusanwendungen integriert. Für die Effizienz sorgt eine lokale Inline-Deduplizierung und Kompression, die beispielsweise den anderen Modellen der Edge-Serie fehlt. Zudem nutzt die X Series Cloud Storage Tiering und Smart Caching, womit die Daten so verteilt werden, dass Workload/Performance und Kapazität nicht an ihre Grenzen stoßen.
Der Anbieter versucht Anwender höchstmögliche Flexibilität zu geben, indem mittels S3-API eine Verschiebung der Daten in Private und Public Clouds erfolgen kann. Ebenso umfasst die Lösung auch eine File Sync & Share-Funktion (mobil und für Desktops). Auch der Skalierung sind laut Hersteller kaum Grenzen gesetzt. Im Prinzip können tausende der Edge-Appliances eine zentralen Datensicherung bzw. eine Cloud-Strategie unterstützen.
Organisationen, die verteilte Filialen haben, können jede mit einer Appliance ausstatten und somit die lokale Data Protection entlasten und eine globale Multi-Cloud-Strategie effizienter umsetzen und nutzen. Ebenso ist ein Failover nicht nur zwischen den Nodes, sondern auch in der Cloud möglich. Admins können mit File Versioning und Snapshots Policys für Langzeitspeicherung festsetzen.
Die wichtigsten Funktionsmerkmale der X Serie im Überblick:
- ROBO Konsolidierung: Vereinheitlichtes Rechen- und Datenmanagement am Randpunkt (Edge), das Anwendungen näher an Benutzer und Datenquellen heranführt.
- Integrierte Datei-Dienste: SMB/NFS-Unterstützung für Workshares, Anwendungen, VDIs und Home-Ordner mit einfachen Migrationspfaden von älteren NAS-Systemen.
- Edge Computing: Managed VMware Hypervisor für den Betrieb mehrerer Tier-1-Anwendungen.
- Globales Dateisystem: standortübergreifender Dateiaustausch und Datenschutz, mit nahtlosem Multi-Cloud-Tiering, das alle wichtigen öffentlichen und privaten Clouds unterstützt.
- Elastic Scaling: Häufig abgerufene Daten werden auf leistungsstarken lokalen Flash-Laufwerken gespeichert, während selten abgerufene Daten automatisch in einen günstigen und tieferen Cloud-Speicher migriert werden.
- Dreifache Redundanz: Alle Daten werden synchron über ein Paar hochverfügbarer lokaler Knoten persistiert und asynchron auf externen privaten Cloud-Speicher repliziert.
- Dateneffizienz: Die lokale hardwaregestützte Deduplizierung optimiert die lokale Speichernutzung, während die Cloud-Deduplizierung den WAN-Verkehr und die Cloud-Speicherkosten reduziert.
- Leistung: All-Flash-System mit bis zu 23 TByte lokalem Speicher (raw, vor der Deduplizierung), 192 GB Speicher und 10 Gbps Ethernet.
- Höchste Sicherheit: FIPS-zertifizierte Kryptographie mit voller Kontrolle über das Schlüsselmanagement und die Datenaufbewahrung.
- Unternehmensservice: Weltweiter 24×7-Support mit Onsite-Service und vierstündiger Reaktionszeit.
Die CTERA-Lösung ist ein interessantes Modell für Firmen, die ihre Edge-Strategie optimieren wollen. Mit den üblichen Optionen wie NAS lassen sich oft keine umfassenden Edge-to-Cloud-Strukturen aufbauen. Die X Serie zielt auf leistungshungrige Umgebungen ab, allerdings muss der Anwender selbst testen, ob die GbE-Verbindungen eventuell nicht zum Bottleneck werden. Hier soll das Caching und Tiering Abhilfe schaffen. Das Unternehmen, das circa 11 Jahre am Markt ist, wird sicher noch etwas an Evangelisierung vor sich haben, da viele Nutzer die neuen Möglichkeiten für ihre Edge-Standorte erst langsam erkunden. Eine hyperkonvergente, Multi Cloud-, Multi-Tenant- File-Service-Lösung mag für viele wie die eierlegende Wollmilchsau scheinen.
Dabei hat CTERA neben direkten Wettbewerbern wie NetApp (F-Series), Dell EMC (Celerra) oder Nasuni in Legacy-Systemen wohl den schwierigsten Konkurrenten, den es aus dem Rennen zu werfen gilt. Für Oded Nagel, Chief Strategy Officer bei CTERA, sind die Herausforderungen für Anwender und Markt relativ klar: das Management der Edge-Punkte zu optimieren, nahtloses Nutzererlebnis zu garantieren, Security an oberste Stelle zu setzen und vor allem alte Storage-Konfigurationen und Infrastrukturen aufzubrechen und zu verändern.
Für viele Unternehmen wird Edge Computing/Storage auf jeden Fall eine disruptive Innovation bedeuten, weil sie in den meisten Fällen die Edge-Struktur verändern und an neue Gegebenheiten anpassen muss. Dass kann auch heißen, Cloud anders zu nutzen als zuvor und somit die Gesamtstrategie beeinflussen.