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Microns QLC-SSD Micron 5210 ION weltweit verfügbar
Die QLC-SSD soll vor allem in leseintensiven Umgebungen zum Einsatz kommen und in vielen Fällen herkömmliche Festplatten ablösen.
Bereits im Mai stellte Micron seine QLC-SSD Micron 5210 ION als erster Hersteller vor und machte sie einem exklusiven Kreis zugänglich. Nun ist die Technologie im schmalen Formfaktor auch weltweit erhältlich.
Die Enterprise-SATA-SSD soll vor allem bei leseintensiven Workloads wie Machine Learning, Deep Learning und Artificial Intelligence zum Einsatz kommen und herkömmliche Festplatten ablösen. Die hohen Kapazitäten von 1,92 TByte, 3,84 TByte und 7,68 TByte werden dabei durch die Quad Level Cell NAND-Technologie erreicht, die eben vier Bits in eine Zelle schreibt und so die Kapazitäten um 33 Prozent verglichen mit TLC-Modellen. Allerdings sind dann hier nur noch 1.500 P/E-Zyklen möglich, womit die Lebensdauer der SSD geringer ausfällt. Der Hersteller gibt die mittlere Betriebsdauer bis zum Ausfall mit rund zwei Millionen Stunden an. Das SSD-Gehäuse hat ein 2.5-Zoll-Format und ist 7 Millimeter hoch.
Trotz eines etwas höheren Preises pro GByte sollen die SSDs vor allem durch ihre Leistung das Preis-Leistungsverhältnis auf das Niveau einiger Festplatten heben. Bei sequentiellem Lesen erreichen alle drei Micron-Modelle 540 MByte/s, bei zufälligem Lesen 70.000, 83.000 bzw. 90.000 IOPS. Die Schreibleistung liegt darunter: Sequentiell erreichen die Modelle 260, 350 und 360 MByte/s und bei den Random Reads 13.000, 6.500 und 4.500 IOPS. Deswegen sieht der Hersteller auch Umgebungen mit rein leseintensiven Anwendungen beziehungsweise mit bestimmten gemischten Workloads (70 Prozent Lesen/30 Prozent Schreiben) am geeignetsten.
Im direkten Vergleich mit einer 2,4-TByte-HDD (10.000 rpm) gibt Micron folgende Werte an:
- In einem 2-U-Chassis ist die Kapazität vergleichbar
- Random Reads erledigt die QLC-SSD 175 Mal schneller
- Random Writes können mit Faktor 30 schneller erfolgen
- Der sequentielle Durchsatz ist zweimal so hoch
- Die Energieeffizienz ist dreimal besser
- Der TCO nach fünf Jahren ist vergleichbar
TLC-Technologie zieht nun in die Rechenzentren ein. Samsung beispielsweise stellte sein QLC-SSDs im August vor, andere Hersteller werden folgen, was die Preissituation sicher erneut verändern wird und damit die Technologie auch flächendeckender akzeptiert wird.