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WordPress-SEO leicht gemacht: Die wichtigsten Ranking-Hebel
Suchmaschinenoptimierung beginnt nicht erst bei den Inhalten einer Website. Bereits bei der Entwicklung eines WordPress-Projektes sollten entsprechende Schritte erfolgen.
Wenn Sie Betreiber einer Website sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie das Content-Management-System (CMS) WordPress nutzen. Mehr als 42 Prozent aller Webseiten weltweit basieren auf dem beliebten CMS – und damit ziemlich viel Konkurrenz, gegen die sich Ihr Internetauftritt behaupten muss. Zum Glück gibt es bei WordPress einige Performance- und Ranking-Stellschrauben, an denen man ohne viel Aufwand drehen kann – und das mit großem SEO-Effekt.
Sie müssen allerdings kein Programmierer oder IT-Profi sein, um Tipps zur Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO) in die Tat umzusetzen. WordPress zeichnet sich durch eine intuitive Benutzeroberfläche und viele Konfigurationsoptionen aus. Wer das CMS nutzt, kann sich nicht nur auf der Designspielwiese austoben. Auch im Bereich der Suchmaschinenoptimierung können Laien wie Profis zahlreiche Hebel in Bewegung setzen, um ihrer Webseite ein gutes Ranking bei Google und anderen Suchmaschinen zu verschaffen.
Suchmaschinenoptimierung beginnt nicht erst bei den Inhalten Ihres Online-Auftritts. Bereits im Entstehungsprozess eines WordPress-Projektes sollten Sie bereits die ersten, wichtigen infrastrukturellen wie auch technischen Schritte hin zu einer guten Google-Platzierung gehen. Denn dann belohnen die Suchmaschinen später nicht nur optimierten Content, sondern auch den verwendeten leistungsfähigen Webserver und die Performance-orientierte Basiskonfiguration Ihrer WordPress-Website.
Leistungsfähiger WordPress-Server als tragende Säule
Am Anfang der Webseiten-Planung steht die Wahl des passenden Webhostings. Hier locken zwar viele (auf den ersten Blick) extragünstige Schnäppchen – die meisten Sparangebote im Webhosting-Bereich zahlen sich aber gerade im Hinblick auf erfolgreiche WordPress-SEO nicht wirklich aus. Oder anders ausgedrückt: Wenn Ihr WordPress-Projekt schon auf einem bröckeligen Performance-Fundament steht, werden Sie darauf nur schwerlich eine mächtige SEO-Villa bauen können.
Plug-ins werden schnell zum Performance-Killer
Problematisch sind dabei vor allem die vielen Plug-ins, mit denen sich eine einfache WordPress-Installation in einen hochprofessionellen Webauftritt mit zahlreichen Zusatzfunktionen verwandeln lässt. Denn die steigern zwar den Look & Feel einer Internetpräsenz, belasten aber gleichzeitig die Performance-Bilanz des Webauftritts. Und damit nicht nur Ihr SEO-Ranking, sondern leider auch die Nutzerzufriedenheit.
Wer eine tolle Webseite mit ordentlichem Funktionsumfang und schicken Designelementen aus reinen Kostengründen auf einem überfüllten Shared-Webspace eines Billig-Hosters parkt, hat SEO-technisch meist schon verloren, bevor es losgeht. Denn auch Google hat bei ständig ruckelnden Animationen, stockenden Videos und viel zu langen Ladezeiten beim Webseitenaufbau schnell keine große Lust mehr, den eigenen Suchmaschinen-Usern das suboptimale Nutzererlebnis auf Ihrer Webpräsenz zuzumuten. Die Folge: Ein schlechtes Ranking trotz schöner Website.
Merkmale, an denen Sie ein gutes WordPress-Hosting erkennen
Jetzt möchten Sie sicherlich erfahren, worauf Sie bei der Auswahl des optimalen WordPress-Hosting-Angebots achten sollten. Nichts leichter als das. Doch Vorsicht: Um von Ihren Nutzern nicht nur SEO-technisch gut gefunden zu werden, sondern diesen auch ein gutes Benutzererlebnis bei optimaler Performance bieten zu können, sind eine ganze Reihe von Faktoren unerlässlich. Eigentlich kein Problem, es gibt aber eine wichtige Einschränkung. Denn sollte ein Hosting-Angebot nur zwei oder drei Eigenschaften aus der folgenden Liste aufweisen, können Sie keine optimale Performance Ihres WordPress-Projektes erwarten und sollten weitersuchen:
- HTTP/2, die moderne Version des http-Protokolls
- Serverseitige Komprimierung, zum Beispiel mit gZIP oder deflate
- Serverseitiges Caching, zum Beispiel mit OpCache
- Schnelle PHP-Version, optimal ist PHP 7.3 oder höher
Suchmaschinenoptimierung auf CMS-Ebene
Der richtige Webhoster ist gefunden? Dann kümmern wir uns nun um WordPress. Denn auch die Konfiguration auf CMS-Ebene kann (und wird) Ihrer Website einen Performance-Boost verleihen.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Pagespeed-Killer lauern in einem benutzerfreundlichen CMS wie WordPress leider an jeder Ecke. Hier sind fünf Punkte, die für hervorragende SEO-Ergebnisse und ein flüssiges Besuchererlebnis sorgen.
1. Zu große Grafiken und Bilder
Sie werden es kennen: Beim Besuch mancher Website laden Bilder nur langsam, vereinzelt sogar gar nicht. Im eigenen Webauftritt eingebundene, zu große Bild- und Grafikdateien sind ein häufiger Fehler von WordPress-Laien, die der Web-Performance den Todesstoß versetzen können.
Kein Wunder: Denn die von WordPress verwendete – und eigentlich praktische – Funktion der automatischen Bildanpassung fügt selbst größte Elemente passend in das ausgewählte Template ein. Und suggeriert sogar Content-Management-Profis, dass die Datei, obwohl viel zu groß, für die Webnutzung geeignet ist. Die Folgen: Eine langsame Webseite und ein niedriges Suchmaschinen-Ranking.
Dieses Problem lässt sich schnell und leicht beseitigen. Zum Beispiel mit dem EWWW Image Optimizer. Einfach aus der eingebauten Plug-in-Bibliothek installiert, komprimiert die praktische Erweiterung automatisch zu große Grafik- und Bilddateien und verhilft einer WordPress-Website zu guter Performance.
2. Lazy Loading als Pagespeed-Booster
Ein weiteres beliebtes Tool für den gewünschten Performance-Push: Lazy Loading. Während der Name eher Schneckentempo verspricht, beschleunigen Lazy-Loading-Plug-ins (einfach per Stichwortsuche in der Plugin-Bibliothek suchen) die Ladezeit erheblich. Und das nach einem einfachen Prinzip: Inhalte werden beim Lazy Loading erst dann geladen, wenn sie auch wirklich ins Sichtfeld des Webseiten-Besuchers gelangen. Die Folge: Maximale Performance durch minimalen Ladeaufwand.
3. Komprimieren, komprimieren, komprimieren
Nicht nur große Bilder verursachen lange Ladezeiten. Auch zu viel Quellcode schadet dem Google-Ranking und der Website-Performance. Doch auch dafür gibt es Plug-ins. Optimierungs-Add-ons wie beispielsweise Autoptimize oder W3 Total Cache sind in der Lage, CSS-, HTML- oder JavaScript-Code auf ein Minimum zusammenzuführen.
Bei den meisten dieser Plug-ins haben Sie zudem die Möglichkeit, ein zusätzliches Browser-Caching zu aktivieren. Das ist zwar schön – aber irrelevant für Sie und Ihre optimierte WordPress-Website. Jedenfalls dann, wenn Sie zuvor bei der Auswahl Ihres Webserver-Hostings darauf geachtet haben, dass das Angebot die genannten Grundfeatures mitbringt. In diesem Fall ist dort schon ein optimales Caching inklusive, weshalb Sie dafür keine zusätzliche Lösung mehr benötigen.
4. CDN als Leistungsfaktor
Ein weiterer Performance-Beschleuniger sollte im Optimalfall ebenfalls vorinstalliert sein: ein Content Delivery Network (CDN). Denn ein weiterer Ladezeitfaktor, den die wenigsten bedenken, ist die zusätzliche Übertragungszeit der Daten Ihrer WordPress-Website zwischen Ihrem Serverstandort und dem Zugriffsort des Nutzers. Die Lösung: Ein Netzwerk regional verteilter und miteinander verbundener Server, das die Übertragungszeit der Inhalte beim Seitenaufbau verringert.
5. Die Content-Optimierung
Bis zu diesem Punkt haben Sie schon gute SEO-Vorarbeit geleistet. Ruhen Sie sich jedoch nicht ausgerechnet jetzt darauf aus. Denn leider können Ihre Konfigurationen im Server- und CMS-Bereich noch so gut funktionieren, um nicht nur das maximale SEO-Potenzial auszuschöpfen, sondern auch Ihre Website-Besucher glücklich zu machen, ist die Optimierung des tatsächlichen Website-Inhalts noch immer essenziell.
„Im Bereich der Suchmaschinenoptimierung können Laien wie Profis zahlreiche Hebel in Bewegung setzen, um ihrer Webseite ein gutes Ranking bei Google und anderen Suchmaschinen zu verschaffen.“
Marc Hillebrand, DomainFactory
Auch hierfür gibt es in der WordPress-Bibliothek einige hilfreiche Plug-ins. In den letzten Jahren etabliert haben sich besonders Yoast SEO sowie All in One SEO (AIOSEO).
Mit ihnen haben Sie beim Verfassen neuer Beiträge immer eine SEO-Hilfe neben sich, die Sie textlich wie inhaltlich unterstützt. Und auch bei der Suche nach der richtigen Textlänge unterstützt Sie das Tool. Mehr noch: Die genannten Plug-ins ermöglichen es Ihnen, wichtige Meta-Informationen wie Title, Description sowie Open-Graph-Daten zu hinterlegen.
So ist es ein Kinderspiel, Ihren Web-Content so anzulegen, dass er nicht nur gut rankt, sondern auch Ihre Website-Besucher zufriedenstellt.
Über den Autor:
Marc Hillebrand ist Senior Product Marketing Manager bei DomainFactory in München. Hillebrand entwickelt nicht nur selbst gerne Webseiten, er kennt sich auch mit den gängigsten CMS und Programmiersprachen aus. Sein Fachwissen gibt der versierte Content-Management-Profi gerne in hilfreichen Fach- und Ratgeberbeiträgen rund um WordPress-Hosting & Co. weiter.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.