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Wie Datenbankexperten die Folgen hoher Komplexität meistern

Moderne Technologien machen Datenbanken flexibler, skalierbarer und performanter. Das hat aber auch Nachteile: Die steigende Komplexität erschwert die Arbeit von Datenbankexperten.

Unternehmen müssen heutzutage mehr tun, als nur auf Digitalisierung zu setzen. Um innovativ und konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sie auch den größtmöglichen Nutzen aus ihren Daten ziehen. Dazu bedarf es einer leistungsstarken, skalierbaren und performanten Datenbankinfrastruktur. Diese jedoch auf sichere, resiliente, zuverlässige und konsistente Weise bereitzustellen, ist für Datenbankadministratoren, -entwickler und -architekten ob der steigenden Komplexität eine immer schwierigere Aufgabe.

Im State of the Database Landscape Report 2024 von Redgate gaben 79 Prozent der Befragten an, zwei oder mehr Datenbankplattformen zu verwenden – 29 Prozent davon sogar mehr als fünf. Diese steigende Anzahl an verwendeten Plattformen liegt daran, dass Unternehmen unterschiedliche Datenbanken brauchen, um die Geschäftsziele zu erreichen: moderne Anwendungen benötigen entsprechende Datenbanken, gleichzeitig gibt es allerdings Legacy-Technologien, die die Administratoren nicht einfach in Rente schicken können.

Doch nicht nur die schiere Anzahl an Datenbanken und Plattformen sowie die steigende Datenmenge erhöhen die Komplexität, auch das Hosting ist dafür verantwortlich. Früher musste die IT-Abteilung in der Regel eine Datenbank auf einem Datenbankserver verwalten. Heute sind es zahlreiche Datenbankplattformen, die über verschiedenste Cloud-, Hybrid- und On-Premises-Umgebungen verteilt sind. Um all diese Umgebungen sinnvoll zu verwalten und zu betreiben, bedarf es Tools wie Kubernetes oder Technologien wie Infrastructure as Code (IaC), was das Komplexitätsniveau noch erhöht. Datenbankexperten sind durch diese aktuellen Entwicklungen mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, denen sie mit herkömmlichen Mitteln kaum gerecht werden können.

Gute Datenbanken sind sicher, zuverlässig und performant

Oberste Prämisse muss die Sicherheit und Integrität der Daten haben. Cyberattacken häufen sich dieser Tage und werden durch Mittel wie KI immer raffinierter, die automatisiert nach Schwachstellen in Systemen suchen oder Schadcode ohne manuellen Aufwand schreiben können. Immer komplexere Datenbankinfrastrukturen bieten logischerweise auch eine immer größere Angriffsfläche, da deren Instandhaltung mit (Sicherheits-)Updates zeitaufwendig ist – je größer die Infrastruktur, desto größer auch die Wahrscheinlichkeit, dass Lücken entstehen.

Insbesondere bei Datenbankinfrastrukturen, die natürlich gewachsen sind und nicht von Beginn an durchgeplant wurden, ist das Potenzial von Einfallstoren für Hacker groß. In Unternehmen, deren Datenbankteams nach DevOps-Methodik arbeiten und dadurch schnellere Deployments erreichen, darf die Sicherheit daher nicht erst nach dem Entwicklungs- und Delivery-Prozess angegangen werden. Sie muss stattdessen integraler Bestandteil des gesamten Lebenszyklus einer Datenbank sein.

Oliver Stein, Redgate

„Nur wer sieht, was innerhalb (und außerhalb) der Datenbankplattformen vor sich geht, kann sicherstellen, dass keine Sicherheitslücken entstehen und alles reibungslos funktioniert.“

Oliver Stein, Redgate

Dafür bedarf es unter anderem – bestenfalls automatisierten – Tests sowie eines lückenlosen Monitorings: Nur wer sieht, was innerhalb (und außerhalb) der Datenbankplattformen vor sich geht, kann sicherstellen, dass keine Sicherheitslücken entstehen und alles reibungslos funktioniert. Mit entsprechenden Monitoring-Lösungen, die an sinnvollen Stellen KI und Machine Learning nutzen, können Datenbankadministratoren nicht nur Ausfälle in Echtzeit erkennen, sondern sogar drohende Downtimes antizipieren und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. So werden Datenbanken resilient und zuverlässig. Auch im Hinblick auf die Performanz der jeweiligen Datenbanken ist ein gesunder Test- und Monitoring-Workflow wichtig, denn gute Tools erkennen auch, wenn die Leistung von Datenbanken oder deren Servern nachlässt – besonders hilfreich sind KI-Assistenten, die dann noch Handlungsempfehlungen automatisiert generieren.

Automatisierung als Gamechanger und Businessretter

Überhaupt ist das wichtigste Asset für Datenbankexperten dieser Tage ein elaboriertes Toolset, das möglichst viele alltägliche Aufgaben automatisiert. Zu den Tasks, die im Datenbankkontext automatisiert werden können, gehören Deployment-Prozesse und deren Standardisierung, das Erstellen von Testdaten und die Ausführung von Tests, das Monitoring und Alerting sowie das Skalieren. Die zunehmende Komplexität ist einer der Hauptgründe, warum Automatisierung heute unverzichtbar ist. Sie führt zu einer gleichermaßen steigenden Fülle an Aufgaben für Datenbankexperten, die kleine Teams leicht überlasten kann.

Eine Erweiterung des Teams ist allerdings ohne Weiteres nicht möglich, denn entweder fehlt es Unternehmen an den nötigen Budgets oder an Personalressourcen für das Onboarding. Darüber hinaus ist der Markt aufgrund des anhaltenden Mangels an qualifizierten Arbeitskräften nicht besonders ergiebig, wenn es um neue Talente geht. Umso wichtiger ist es, dass Datenbankexperten ein ausreichendes Zeitkontingent haben, um sich um wertschöpfende Aufgaben zu kümmern – etwa neue Datenstrategien auszuarbeiten, weitere Datenbankplattformen zu integrieren, KI sinnvoll einzusetzen und die Cloud optimal zu nutzen. Und genau dafür brauchen sie ein entsprechendes Tooling, das sie im Geschäftsalltag optimal unterstützt.

Über den Autor:
Oliver Stein ist Director of Sales DACH bei Redgate.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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