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Was 2021 für das Datenmanagement von Big Data zählt
Die Datenmengen nehmen in Unternehmen stetig zu. 2021 besteht die größte Herausforderung darin, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und die Daten gewinnbringend einzusetzen.
Big Data ist in aller Munde und inzwischen sind die Datenmengen, die jeder Mensch produziert, enorm: 2017 waren es bereits knapp 700 Megabyte pro Kopf, heute liegen wir im Durchschnitt bei über einem Gigabyte – und zwar täglich.
Die Tendenz ist weiter steigend, doch 2021 besteht die größte Herausforderung längst nicht mehr darin, möglichst viel davon in internen Speichern anzuhäufen. Viel wichtiger ist die Fähigkeit, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und diese gewinnbringend einzusetzen. Nur so können Unternehmen sich in dieser von Unsicherheit geprägten Zeit die Chance sichern, dauerhaft konkurrenzfähig zu bleiben.
Warum es sich lohnt, von Altlasten zu befreien
Bisher haben starre Altsysteme die Datenmengen daran gehindert, ihr volles Potenzial zu entfalten. Aufgrund ihrer mangelnden Flexibilität sind diese Systeme nicht zeitgemäß und können nicht das einhalten, was Unternehmen 2021 leisten müssen.
Anstatt die abteilungsübergreifende Arbeit zu beflügeln, sorgt die alte IT-Landschaft dafür, dass die einzelnen Teams ihr Wissen nicht untereinander teilen und gegenseitig davon zu profitieren. Das Problem: Der Austausch von Daten war bisher weder vorgesehen noch technisch möglich – und zwar genauso wenig intern, wie mit Kunden oder Geschäftspartnern. Daran muss sich 2021 etwas ändern.
Vor allem für Marken und Händler, die aus der Masse herausstechen wollen, sind personalisierte Angebote das A und O. Die Menschen sind es längst gewohnt, Inhalte zu konsumieren, die sich optimal mit ihren individuellen Bedürfnissen und Interessen decken. Um ihnen dies bieten zu können, ist es jedoch wichtig, dass zum Beispiel der Vertrieb auf die Daten des Kundenservices zugreifen kann und umgekehrt. Nur wenn ein Austausch möglich ist, lassen sich die einzelnen Kundeninformationen in einen größeren Kontext setzen.
Die Erkenntnisse, die daraus generiert werden, schaffen nicht nur für den Kunden ein personalisiertes und damit bequemeres Einkaufserlebnis – auch die Marken und Händler selbst können profitieren und ihren Umsatz ankurbeln.
Wieso ein flexibler Rundumblick sinnvoll ist
Was es braucht, damit dies nicht nur vielversprechende Theorie bleibt, sondern auch tatsächlich in der Praxis funktioniert, ist die richtige Infrastruktur. Cloud-Datenplattformen sind das Puzzlestück, das vielen Unternehmen hierfür fehlt. Von den alten Systemen auf eine solche moderne Lösung umzusatteln, mag zunächst als ein Schritt erscheinen, der mit viel Aufwand und Planung verbunden ist – und das stimmt auch. Doch wer sich im neuen Jahr immer noch davor sträubt, sei es aus Bequemlichkeit oder mangelndem Know-how, der wird bereits in naher Zukunft den Anschluss an die Konkurrenz verlieren.
Cloud-Plattformen bieten Unternehmen Flexibilität. Sie erleichtern das Management der vorliegenden Daten, was nicht nur knappe Ressourcen spart, sondern auch dabei hilft, die Bestände besser zu überblicken. Gerade heute, wo es um die zunehmende Verlagerung von Arbeitskräften ins Home-Office geht, ist es wichtig, allen Abteilungen Zugang zu wichtigen Informationen zu gewähren und gleichzeitig nachvollziehen zu können, wer welche Daten zu welchen Zwecken nutzt.
Dies zu überwachen, ist auch aus rechtlicher Hinsicht wichtig. Regelungen wie die EU-DSGVO oder ePrivacy verlangen, dass sich Daten von der Quelle bis zur Löschung nahtlos zurückverfolgen lassen, ebenso wie Informationen darüber, wer Zugang zu ihnen hat und wie und wo sie zum Einsatz kommen. Um dies sicherzustellen und sich nicht vor rechtlichen Konsequenzen fürchten zu müssen, macht die Anstellung sogenannter Data Stewards Sinn. Ihre Aufgabe ist es, zu erkennen, wenn Daten fehlerhaft, ungenau oder veraltet sind oder sie losgelöst vom ursprünglichen Kontext zur Analyse herangezogen werden.
Warum es ein Vorteil ist, eigenes Wissen zu teilen
Durch die Daten, die in der global vernetzten Welt in großen Mengen zur Verfügung stehen, rücken Geschäftsmodelle, die bisher kaum umsetzbar erschienen, nun in greifbare Nähe. Damit diese Realität werden können, braucht es jedoch einen umfassenden Kulturwandel. Nicht nur die Chefetagen, sondern auch die einzelnen Mitarbeiten müssen verstehen, welches Potenzial in den Daten schlummert und weshalb es sich lohnt, hier stets für ein größtmögliches Maß an Qualität zu sorgen.
„Nicht nur die Chefetagen, sondern auch die einzelnen Mitarbeiten müssen verstehen, welches Potenzial in den Daten schlummert und weshalb es sich lohnt, hier stets für ein größtmögliches Maß an Qualität zu sorgen.“
Christian Kleinerman, Snowflake
Um wirklich bahnbrechende Erkenntnisse zu gewinnen, bedarf es jedoch auch eines Blickes über den eigenen Tellerrand hinaus. Informationen, die außerhalb des eigenen Unternehmens generiert wurden, spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Vor allem Start-ups bekommen durch sie die Möglichkeit, innovative Ideen umzusetzen, ohne zunächst viel Zeit und Geld in den Aufbau eigener Datensätze investieren zu müssen. Gute Beispiele hierfür sind AirBnB und Uber. Dank externer Datenpools haben sie innerhalb kurzer Zeit aus einer Idee ein Milliardengeschäft gemacht. Für Unternehmen, die schon länger bestehen, bietet das umgekehrt die Chance, ihre bereits bestehenden Daten zusätzlich zu monetarisieren.
Was sich daraus ergibt, ist eine Win-Win-Situation für alle. Die Rechnung kann allerdings nur dann aufgehen, wenn durch moderne Cloud-Plattformen die Grundlage geschaffen wird, um die Daten unternehmens- und branchenübergreifend fließen zu lassen. Unternehmen, die sich im neuen Jahr endlich dazu durchringen können, diesen Schritt zu wagen, eröffnen sich selbst die Chance auf ein goldenes Jahrzehnt.
Über den Autor:
Christian Kleinerman ist Senior Vice President of Product bei Snowflake.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.