WLAN-Training: Wie wichtig es ist, immer up to date zu sein
Wireless Networking ist rasanten Änderungen unterworfen. Lesen Sie, warum Unternehmen stärker auf entsprechende Schulungen für ihre WLAN-Techniker achten müssen.
Wireless Networking hat immer schon spezielle Fähigkeiten erfordert. Einerseits ist es schwierig, auf dem Laufenden zu bleiben, da die Wireless-Technologie zunehmend komplexer wird. Andererseits müssen wir die technologische Entwicklung im Auge behalten, selbst wenn die Leute, für die und mit denen wir arbeiten, davon keine Notiz nehmen.
Installationstechniker und Systemdesigner von Value Added Resellern (VAR) könnten zahllose Horrorgeschichten über ihre realitätsfremden Kollegen im Vertrieb erzählen, die Wi-Fi-Umgebungen verkaufen, die sich manchmal nicht wie versprochen bereitstellen lassen. Es klafft eine erhebliche Lücke zwischen WLAN-Fachleuten (Wireless LAN) und dem Rest der IT-Welt. Diese Lücke zu füllen, ist eine Sache der Fort- und Weiterbildung – und zwar möglichst intensiv.
Selbst unter jenen, die ihren Lebensunterhalt mit WLAN bestreiten, gibt es eklatante Unterschiede bei Know-how und Praxiskenntnissen im Vergleich zu uns und unseren Kollegen. Durch das WLAN-Training, das jeder von uns absolviert hat, sowie die unterschiedlichen Gelegenheiten, diverse Erfahrungen auf dem Gebiet zu sammeln, besitzen wir individuelle Stärken und Schwächen. Doch Qualifizierung ist von grundlegender Bedeutung, um glaubwürdig zu bleiben. Und ohne aktuelles Wissen in Form von WLAN-Training riskiert man veraltetes Know-how in einer Disziplin, die immer komplexer wird, ohne dass Aussicht auf Besserung besteht.
Dynamik beim Wi-Fi Networking und die Folgen
Ich hatte Glück und konnte die Entwicklung von Wireless Networking von Anfang an beobachten. Ich startete meine Karriere im Wireless-Bereich, als 802.11b das Nonplusultra war. Damals gab es erheblich weniger drahtlose Client-Geräte. Der Reichweite wurde wegen der geringen Geschwindigkeiten im Allgemeinen mehr Bedeutung beigemessen als der Kapazität, und das WLAN war häufig eine reine Dreingabe zur Ethernet-Umgebung.
Es ist nichts Neues, dass Wi-Fi sich rasch durchsetzte. Und als 802.11a/802.11g zum Standard wurde, sorgte die neue Datenrate von 54 MBit/s für viel Dynamik unter der wachsenden WLAN-Nutzerschaft. Die Laptops wurden kleiner, mehr WLAN-Anbieter drängten auf den Markt, und Wireless wurde zur Mainstream-Technologie. Dann wurden mit 802.11n die Karten völlig neu gemischt.
Falls irgendein Zweifel bestanden hatte, dass Wi-Fi als primäres Mittel für den Netzwerkzugriff dienen konnte, bereitete 802.11n dem ein Ende. Nachdem Smartphones, Tablets und leistungsstarke Laptops Unternehmens- wie Heimnetzwerke überfluteten, waren wir plötzlich sehr interessiert an kapazitätsgetriebenen Wireless-Designs und anderen wichtigen, hochtechnischen Details, die zuvor niemals eine solch große Relevanz hatten.
All dies sorgte dafür, dass gute Netzwerke entworfen, implementiert und von noch mehr Clients genutzt wurden. Und ganz sicher wurden auch schlechte Netzwerke erstellt. Gott sei Dank hatte ich Vorgesetzte, die sich der Wichtigkeit von WLAN-Training bewusst waren, so dass ich eine ganze Reihe von Schulungen erhielt. Außerdem war ich umgekehrt in der Lage, andere im WLAN-Design und -Support zu schulen. Ich konnte auch sehen, wie sehr andere mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Ich beobachtete, wie sich Menschen und Organisationen mit dem Einmaleins von Wireless Networking herumquälten. Die zugrunde liegende Ursache war oft fehlendes WLAN-Training.
Dadurch entstanden etliche Missverständnisse und Fehleinschätzungen. Vielleicht entging der Marketing-Abteilung, dass nicht alle Bestandteile jedes WLAN-Standards in der Realität auch implementiert werden. Und so versprach man Durchsatzraten, die sich in der Praxis nicht implementieren ließen. Vielleicht lag der Fehler auf Seiten der einfachen Arbeitskräfte, die nie gelernt hatten, wie sich .11ac von .11n unterscheidet. Vielleicht lag es auch am Management, das nicht erkannte, dass das alte .11b-Design nicht mehr funktioniert – fünf Wi-Fi-Generationen später. Mit Abstand betrachtet, spielt die Weiterbildung bei jedem Erfolg oder Misserfolg eine entscheidende Rolle.
Je komplexer das WLAN, desto wichtiger das Wi-Fi-Training
Quasi von Anfang an ist WLAN immer komplizierter geworden. Obwohl das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE), die Wi-Fi Alliance, die Federal Communications Commission und die Anbieter sich redlich Mühe gegeben haben, die drahtlose Technologie voranzubringen, ist das nicht reibungslos vonstattengegangen. Problematisch wird es an den Stellen, wo es zu Durcheinander und Verwirrung kommt. Ohne einen klaren technischen Orientierungsrahmen, der durch Schulung entsteht, lässt sich wahrscheinlich kaum beurteilen, wie man mit den heutigen Wi-Fi-Komplikationen umgehen soll. Dazu zählen etwa alte Client-Treiber, Geräte, die keine Enterprise-Sicherheit beherrschen, OS-Updates, die einige Clients lahmlegen, Bugs im Code von Controllern oder Access Points und ein Sammelsurium vieler anderer Merkwürdigkeiten, die nun einmal zur WLAN-Technologie dazugehören.
Ein Blick in die nähere Zukunft zeigt, dass wir dabei sind, diesem Mix noch das Internet of Things (IoT) hinzuzufügen, was in seiner ganzen Tragweite noch niemand realisiert hat. Wenn Sie beruflich mit WLAN zu tun haben und die Nuancen im Zusammenhang mit dem 2,4-GHz- und 5-GHz-Spektrum nicht wirklich verstehen, werden Sie in Schwierigkeiten geraten, wenn 802.11ah im Frequenzband um 900 MHz kommt. Sie werden auch nicht imstande sein, die Fragen Ihrer Chefs nach einer möglichen Beeinflussung Ihrer WLAN-Umgebung durch LTE-U zu beantworten.
Außerdem gibt es noch 802.11ax, den nächsten großen WLAN-Standard. Voller neuer, hochmoderner Funktionen sieht 802.11.ac im Vergleich geradezu simpel aus. Wenn Sie die Feinheiten von .11ac und High-Density-Wi-Fi nicht verstehen, wird .11ax Sie höchstwahrscheinlich in den Wahnsinn treiben. Und das Ganze findet statt, noch bevor Software-defined Radio, Software-defined Fabric und Software-defined Orchestration das WLAN bevölkern. Sie können keines dieser technischen Paradigmen realisieren, ohne die jetzigen Entwicklungen eingehend zu verstehen. Und dies geschieht nur durch Wi-Fi-Training.
Wie nützlich sind die heutigen WLAN-Trainingsoptionen für die Welt von morgen?
Wenn Sie auf der Suche nach WLAN- und Wi-Fi-Training sind, würde ich jedem, der mit Wireless-Technologie in einer beruflichen Rolle zu tun hat, den Kurs Certified Wireless Specialist (CWS) der Certified Wireless Network Professionals (CWNP) empfehlen. Vertriebs-, Marketing- und Help-Desk-Mitarbeiter sowie Installationstechniker und Vorgesetzte von Personal im WLAN-Bereich sollten den CWS-Kurs absolvieren, um sich die technischen Grundlagen von WLAN anzueignen. Je nach Ihrer Aufgabe im Wireless-Bereich sollten Sie auch andere CWNP-Zertifizierungen in Betracht ziehen, unter anderem Certified Wireless Network Administrator, Certified Wireless Design Professional und Certified Wireless Analysis Professional. Alle genannten Kurse sind anbieterunabhängig und machen Sie intensiv mit den Prinzipien vertraut, die Sie benötigen, um die vielen Dimensionen der heutigen Wireless-Welt zu verstehen.
Wenn Ihre WLAN-Provider ihre eigenen spezifischen Trainingsprogramme anbieten, eignen sich diese auch – obwohl ich dazu rate, zuerst CWNP-Kurse zu belegen. Designer, Support-Mitarbeiter und alle, die sich damit befassen, das WLAN mit dem Rest der Enterprise-Umgebung zu integrieren, brauchen ebenfalls solides, grundlegendes Hintergrundwissen zu Ethernet und IP. Daran führt kein Weg vorbei, denn Wi-Fi ist lediglich ein Teil des übergeordneten Netzwerkökosystems.
Was mich besorgt, und das betrifft sowohl mich als auch andere in meinem Fachgebiet, ist der Gedanke an das, was als Nächstes kommt.
Fragen Sie sich einmal Folgendes: Werden CWNP- oder WLAN-Anbieter ihre Wi-Fi-Trainingsunterlagen aktualisieren, um 802.11ah und .11ax zeitnah abzudecken, damit wir uns rechtzeitig damit beschäftigen können? Wird der Branchenverband CompTIA sein Mobility+-Material erweitern, um LTE-U effizient einzubeziehen? Nachdem Konzepte wie Fabric und Automatisierung sich langsam auf der Wireless-Seite des Unternehmens bemerkbar machen, sollten wir erwarten, dass Provider Schulungen für jede neue größere Entwicklung und deren Implementierung anbieten? Hoffentlich ist niemand auf sich allein gestellt und muss sich selbst beibringen, was in der professionellen WLAN-Welt wichtig ist.
In den komplexen Wireless-Umgebungen von heute ist man ohne ein angemessenes WLAN-Training in einer schwierigen Lage. Dazu sind viel zu viele Variablen zu berücksichtigen. Selbst die besten Schulungsunterlagen müssen regelmäßig aktualisiert werden, wenn wir eine Chance haben sollen, mit den zukünftigen Entwicklungen Schritt zu halten. Viele von uns werden sich Kompetenzen im Programmieren oder mindestens ein gewisses Verständnis aneignen müssen, wenn es darum geht, Änderungen am WLAN außerhalb von Kommandozeile oder GUI vorzunehmen. Rechnen Sie damit, neue Konzepte lernen zu müssen, die nicht alle speziell Wireless-bezogen sind, und planen Sie mehr Zeit für Ihre Weiterbildung ein. Es gilt, sich ihrem veränderten Berufsfeld anzupassen – und Ihre Karriere nicht aufs Spiel zu setzen.
Folgen Sie SearchNetworking.de auch auf Twitter, Google+, Xing und Facebook!