Trends und Prognosen für 2022 im Bereich Backup und Storage
Im Jahr 2022 werden sich einige Trends abzeichnen, die von den vergangenen Jahren hervorgebracht wurden. Veeam erklärt seine Sicht auf vier von diesen Prognosen.
Die Storage-Branche wird sich auch in 2022 mit neuen Anforderungen konfrontiert sehen, die letztlich auch in neuen Produkten und Lösungen resultieren. Jeder Hersteller und Anbieter hat natürlich seine eigene Sicht, entsprechend seines Marktumfelds. Veeam sieht aber auch generelle Trends, die in diesem Jahr wichtig werden.
Der Wettstreit um qualifizierte Arbeitskräfte wird immer anspruchsvoller, während immer mehr Firmen versuchen, Container-Technologie breit zu implementieren und zusätzlich die Forschung und Entwicklung im Bereich künstlicher Intelligenz und Automatisierung vorangetrieben werden soll. Unternehmen müssen sich entsprechend im neuen Kalenderjahr mit einigen Hürden an unterschiedlichsten Fronten auseinandersetzen. Je früher man sich dessen bewusst ist und alle Baustellen im Überblick behält, desto effektiver lässt sich die eigene Strategie anpassen und Maßnahmen einleiten. Ein Überblick über die wichtigsten Trends, die Veeam in diesem Jahr für entscheidend hält.
Der Tech-Arbeitsmarkt wird teurer
Die COVID-19-Konjunktur und die darauf folgende große Resignation hat in den letzten zwei Jahren sicherlich ihre Spuren in der Tech-Branche hinterlassen. Die Gehälter werden ab 2022 steigen, um Anreize für hochqualifiziertes Personal zu schaffen. Daraus ergibt sich eine interessante Dynamik, die vor allem für die Start-up-Branche eine große Herausforderung darstellt, denn die größeren Unternehmen und die Tech-Giganten können diese hohen Gehälter stemmen und sich so Vorteile im Kampf um eine wettbewerbsfähige Belegschaft ergattern.
Es könnte durchaus sein, dass junge, qualifizierte Mitarbeiter zu den alten, bewährten Unternehmen zurückkehren werden, um so auf den harten Wettbewerb in den Start-ups zu verzichten. Dies könnte zu einer Talentlücke führen, die jahrelang anhält.
Kontinuierliche Integration und Bereitstellung
Ein Memo von Bill Gates aus dem Jahr 2001 wurde zum Industriestandard für die Konzeption, Entwicklung und Bereitstellung komplexer Softwaresysteme. Nun hat man das Gefühl, dass es seitdem keinen neuen Standard gibt. IT-Teams und Entwickler haben es sich zur Gewohnheit gemacht, bekannte Technologie-Systeme zu übernehmen und neue Bereiche, wie kontinuierliche Integration und Bereitstellung (CI/CD), nicht zu standardisieren. Im Jahr 2022 werden wir deshalb eine Verschiebung hin zu mehr Stabilität und Standardisierung für Continuous Integration (CI) und Continuous Delivery (CD) erleben. IT-Führungskräfte haben die Möglichkeit, aus diesem wachstumsstarken und wertvollen Markt viel Kapital zu schlagen und das Day-Two-Operations-Problem zu lösen.
Künstliche Intelligenz und Automatisierung
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften wird dazu führen, dass viele Stellen unbesetzt bleiben und somit der Weg für die Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz und Automatisierung frei wird, um neue Positionen zu definieren. Zum Beispiel haben wir mit der Einführung von Kellnerrobotern während der Corona-Pandemie gesehen, wie diese Technologie die Dienstleistungsbranche erobert hat.
„Die Gehälter werden ab 2022 steigen, um Anreize für hochqualifiziertes Personal zu schaffen. Daraus ergibt sich eine interessante Dynamik, die vor allem für die Start-up-Branche eine große Herausforderung darstellt.“
Matthias Frühauf, Veeam
Im Jahr 2022 werden künstliche Intelligenz und Automatisierung in der Lage sein, Stellen in anderen stark betroffenen Sektoren wie in der Finanz-, Gesundheits-, Rechts- und IT-Branche zu besetzen. Diese Entwicklung wird sich vor allem auf Einstiegspositionen auswirken und es Berufsanfängern erschweren, in Zukunft Berufserfahrung zu sammeln.
Container werden zum Mainstream
Viele Unternehmen gingen fälschlicherweise davon aus, dass die meisten Mitarbeiter im Jahr 2021 wie gewohnt ins Büro zurückkehren würden. Stattdessen setzte sich die Fernarbeit im großen Stil fort und die Unternehmen waren gezwungen, eine langfristige Strategie aufzusetzen, um effizientes Arbeiten sicherzustellen und den Mitarbeitern ein flexibles und gleichzeitig attraktives Arbeitsmodell anzubieten.
Das Home-Office aber erfordert vor allem Cloud-basierte Lösungen, was zu einer explosionsartigen Verbreitung von Cloud-Diensten führte. Aus diesem Grund werden Container im Jahr 2022 ganz allgemein Einzug erhalten, wodurch der Generationswechsel zur Cloud für Unternehmen vereinfacht wird.
Über den Autor:
Matthias Frühauf ist Regional Vice President Germany bei Veeam Software, einem Anbieter von Backup-, Recovery- und Daten-Management-Lösungen für moderne Datensicherung. Er ist spezialisiert auf Systemadministration, Business-Continuity-Strategie und IT-Management. In seiner aktuellen Rolle konzentriert er sich auf das Wachstum des Veeam-Geschäfts auf Basis des Plattformangebots für Cloud-, virtuelle, physische, SaaS- und Kubernetes-Workloads.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.