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Tipps zur Auswahl der richtigen Netzwerk-Monitoring-Lösung

Das Monitoring der IT-Infrastruktur ist anspruchsvoll. Bei der Wahl des richtigen Monitoring-Tools hilft die Beantwortung von fünf Fragen, meint Leon Adato von SolarWinds.

Das Monitoring gehört zu den herausforderndsten, aber auch am häufigsten missverstandenen Spezialbereichen der IT. Unternehmen unterliegen oft dem Irrglauben, ihre eigene Umgebung sei auf irgendeine Weise ganz besonders einzigartig und erfordere eine selbstentwickelte, speziell angefertigte Monitoring-Lösung. Zweifellos hat jedes Unternehmen seinen eigenen Charakter, aber die Wahrheit ist: Jedes Netzwerk in jedem Unternehmen besteht aus Routern und Switches. Anwendungen werden mit Programmiersprachen entwickelt und auf Servern ausgeführt. Daten befinden sich auf Speicher-Arrays. Und so weiter.

Wenn ein Kunde fragt: „Welche Monitoring-Lösung sollten wir wählen?“, ist es verlockend, als Erstes eine lange Liste der Funktionen von Anbieter A und B zu vergleichen: Wer hat die meisten, die besten, die billigsten Features? Damit ist Unternehmen bei der Entscheidung selten geholfen. Stattdessen sollten Unternehmen folgende Aspekte berücksichtigen.

Verstehen, was Monitoring ist – und was nicht

Das Monitoring ist nicht mehr (und nicht weniger) als die regelmäßige Erhebung von Daten von einer Reihe von Zielen. Alles Weitere – Warnungen, Berichterstellung, Automatisierung und so weiter – sind im Grunde genommen nur ein angenehmer Nebeneffekt des Monitorings.

Wer über eine Schnittstelle Befehle ausstellt, betreibt möglicherweise Fehlerbehebung, Untersuchungen oder auch Forschung. Schließlich hat kein Unternehmen genug Geld, um ausreichend Personal zu bezahlen, die auf Bildschirme starren und auf Meldungen oder rot blinkende Lichter warten.

Erkennen, wo der Mehrwert liegt

Eine robuste Berichterstellung, Ausgabe von Warnmeldungen und Automatisierung ist die Grundlage dafür, dass Infrastruktur und Anwendungen wachsen und stabil bleiben. Ausgereifte, skalierbare Lösungen können Berichte ausgeben, die nicht nur den aktuellen Zustand zeigen, sondern auch einen Blick in die Vergangenheit ermöglichen.

Wichtiger noch: Bei der Berichterstellung können verschiedene unterschiedliche und manchmal nur lose zusammenhängende Daten auf demselben Bildschirm oder derselben Seite angezeigt werden – und das auf eine Weise, die es Menschen ermöglicht, Verbindungen zu erkennen und Schlussfolgerungen zu ziehen.

Gute Berichte ermöglichen eine Vielzahl an Darstellungsoptionen von Graphen über Diagramme bis hin zu Tabellen. Sie erstellen Baselines aus vorhandenen Daten, so dass nicht nur erkennbar wird, was geschehen ist, sondern auch, ob es im Normalbereich für ein System, einen Service oder ein Gerät liegt. Berichte sind nicht nur eine statische Anzeige. Ausgereifte Berichtsfunktionen können bei Bedarf auch Aktualisierungen in Echtzeit anzeigen.

Warnmeldungen sollten immer konkrete Handlungsempfehlungen darstellen. Wenn eine Warnung in diesem Moment keine Aufmerksamkeit erfordert, handelt es sich eigentlich um einen Bericht. Idealerweise sind Warnungen detailgenau und differenziert und berücksichtigen mehrere Quellen.

Warnungen wie Hohe CPU-Auslastung sind nicht aussagekräftig und wenig hilfreich. Wenn allerdings der Webserver langsam ist, mehr Aufgaben in der Prozessorwarteschlange als verfügbare CPUs vorhanden sind, die CPU-Auslastung hoch ist und dieser Zustand länger als 10 Minuten anhält, sollte man sich das näher anschauen.

Mit Monitoring-Lösungen lassen sich Warnungsauslöser einrichten, die ausgeklügelt und flexibel genug sind, um nicht am Ende mit 1.327 verschiedenen Warnungen dazustehen, von denen 200 eine Variation von Hohe CPU-Auslastung darstellen.

Auf Warnmeldungen sollten automatisierte Aktionen folgen, zumindest als erste Reaktion. Wenn eine Warnung lediglich eine E-Mail verschickt oder ein Ticket öffnet, muss das Personal den Großteil der Arbeit erledigen – und das Personal ist die teuerste Ressource eines Unternehmens.

Den Bedarf von morgen mitdenken

Unternehmen hören nicht auf zu wachsen, genau wie ihre Infrastruktur. Warum gehen dennoch alle davon aus, dass das Monitoring gleich bleiben wird?

Wir sprechen über mehr als nur die Hardware. Es geht um die Anzahl der zu überwachenden Geräte, Anwendungen und Services und um die Arten von Monitoring, die eingesetzt werden. Was nur als Netzwerklösung beginnt, umfasst schnell auch das Konfigurationsmanagement und NetFlow.

Schon bald folgt das Server-Monitoring, und sobald ein Unternehmen die Server überwacht, besteht der nächste logische Schritt darin, Statistiken zu den darauf ausgeführten Anwendungen zu erfassen. An diesem Punkt dauert es nicht mehr lange, bis auch Storage, Datenbank, Virtualisierung und der ganze Rest einbezogen werden.

Und was ist mit Cloud-basierten Elementen? Die meisten Unternehmen haben bereits Workloads zu den großen Cloud-Anbietern migriert oder werden dies bald tun. Deshalb muss auch das Monitoring in diese Richtung erweitert werden. Dabei geht es nicht nur um das Monitoring der Anwendungen, sondern auch der Cloud selbst – sowohl von der Performance von Workloads und Code als auch von den Kosten der Plattform selbst.

Egal, für welche Lösung man sich entscheidet, sie sollte unbedingt mehr leisten, als aktuell gebraucht wird. Zwischen Tools zu wechseln ist deutlich teurer als heute mehr zu wählen als aktuell benötigt wird und dafür später Raum für Wachstum zu haben.

Monitoring-Lösung wählen, die Antworten auf fünf Fragen bieten

Basierend auf der Praxiserfahrung von SolarWinds bei der Einrichtung von Monitoring-Lösungen für ganz unterschiedliche Unternehmen, kristallisierte sich ein Muster von Fragen heraus, die von Projekt-Stakeholdern, Abteilungsmitgliedern und denen, die die Daten der Monitoring-Lösungen nutzen, gestellt wurden. Die Antworten auf diese Fragen würden länger ausfallen, aber allein die Fragen können für Entscheidungen bei der Lösungsentwicklung produktiv genutzt werden.

  • Warum habe ich eine Warnung erhalten? Die Frage lautet nicht: „Warum wurde diese Warnung zu diesem Zeitpunkt ausgelöst?“, sondern: „Warum erhalte ich die Warnung überhaupt?“

  • Warum habe ich keine Warnung erhalten? Etwas ist geschehen, wofür die für das System verantwortliche Person ihrer Ansicht nach eine Warnung hätte erhalten sollen, aber es wurde keine ausgelöst.

  • Was wird auf meinem System überwacht? Welche Berichte und Daten können für ein System abgerufen werden (und in welcher Form), um nach einem Ausfall Informationen zu Trends und Performance sowie forensische Daten zu erhalten?

  • Was löst auf meinem System Warnungen aus? Es sollte möglich sein, die Bedingungen festzulegen, unter denen Warnungen für ein System ausgegeben werden.

  • Was wird standardmäßig überwacht? Welche Metriken und Daten werden typischerweise für Systeme wie dieses erfasst?

Fazit

Wir müssen mehr sein als unsere Tools. Unsere Fähigkeiten als IT-Experten müssen über einzelne Toolsets hinausgehen: Wir müssen verstehen, wie die Tools das erreichen, was sie tun, und uns mit den Grundlagen des Netzwerk-Monitorings auskennen, damit wir nicht nur Bedienoberflächen, sondern auch Konzepte beherrschen.

Leon Adato, SolarWinds

„Das richtige Monitoring-Tool vervielfacht die Möglichkeiten – nicht nur beim Monitoring, sondern bei allen Aktivitäten und Zielen des Unternehmens.“

Leon Adato, SolarWinds

Sobald wir dieses Verständnis erlangt haben, können wir unsere Aufgaben in nahezu jedem Tool erledigen. Gleichzeitig sind Tools, Teams, Abteilungen und ganze Unternehmen beim Monitoring nicht besser, als ihre Tools es ihnen erlauben. Das richtige Monitoring-Tool vervielfacht die Möglichkeiten – nicht nur beim Monitoring, sondern bei allen Aktivitäten und Zielen des Unternehmens.

Das Monitoring ist das Geheimrezept vieler Unternehmen, mit allem, was dazugehört: Warnmeldungen, automatisierte Reaktionen, Berichterstellung und die Demokratisierung von Performance- und Betriebsinformationen. Es bildet die Grundlage dafür, zu erkennen, was im Unternehmen funktioniert und was nicht. Es zeigt, wie sich Veränderungen auf den Umsatz auswirken. Die Wahl der richtigen Monitoring-Lösung ist also eine Entscheidung, die wohlüberlegt sein will.

Über den Autor:
Leon Adato ist Head Geek bei SolarWinds, einem Hersteller von IT-Infrastrukturmanagement-Software. SolarWinds hat auch Monitoring-Lösungen im Angebot.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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