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Telearbeit: Die vier großen Herausforderungen im Überblick

Die weitgehenden Veränderungen der Arbeitsplatzstrukturen sorgen bei Unternehmen aus unterschiedlichsten Aspekten für Herausforderungen. Diese müssen gezielt angegangen werden.

Die Pandemie hat in allen Geschäftsbereichen zu Herausforderungen geführt. Vor allem in der ersten Phase im Frühjahr 2020 standen Unternehmen in kurzer Zeit vor großen Problemen bei der weitgehenden Umstellung auf Home-Office oder anderen Formen von Remote Work.

Laut einer von Rackspace Technology in Auftrag gegebenen Studie betraf dies folgende Bereiche: Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs, mangelnde Anpassungsfähigkeit an Veränderungen, unzureichende Vorbereitung auf unterschiedliche Arbeitsweisen und zu wenig Mitarbeiter mit den richtigen Fähigkeiten.

Während viele Unternehmen bislang schnelle Notlösungen eingeführt haben, müssen sie sich nun auf einen längeren Zeitraum der Unsicherheit einstellen. Schließlich ist zu erwarten, dass es auch im Laufe des kommenden Jahres noch weitere Wellen gibt. Daher müssen Unternehmen längerfristige Strategien entwickeln, die nicht nur ihren Erhalt, sondern auch ihr Wachstum fördern. Dazu sind folgende Herausforderungen anzugehen.

Anpassungsfähigkeit verbessern

Die meisten Unternehmen haben infolge der Pandemie ihre Business-Continuity-Pläne vollständig neu erstellt, um sich auf die nächste Welle der „Unbekannten“ vorzubereiten. Dabei verfügte eine Reihe von Unternehmen zuvor nicht einmal über einen Notfallplan. Oder sie erkannten nicht, dass die Verlagerung von Aufgaben von einem Standort zum anderen möglicherweise keine Option ist.

Die Cloud hilft Unternehmen dabei, ihre Dienstleistungen virtuell weiterzuführen und ihre gesamte Belegschaft aus der Ferne zu unterstützen. Wer bereits die Cloud nutzte oder die Migration vor oder zu Beginn des Lockdowns oder entsprechend Shutdowns begonnen hatte, konnte den Mitarbeitern schnell eine Remote-Verbindung bieten.

So hat beispielsweise der ICT Director des NHS Foundation Trust für Central and North West London (CNWL) festgestellt, dass die Organisation ohne Cloud-Migration möglicherweise nicht mehr funktionsfähig gewesen wäre. Denn der Trust ist hauptsächlich für die persönliche Gesundheitsfürsorge zuständig. Das Team konnte sich nun jedoch so anpassen, dass es viele seiner Services auch aus der Ferne anbieten kann, zum Beispiel mit Hilfe von Online-Tests und Videoanrufen.

Die Cloud bietet zahlreiche Vorteile für Remote Work, also Fernarbeit. So erhöhen viele Unternehmen ihre Investitionen in die Cloud, um ihre Fähigkeiten zur Skalierung, zur Bereitstellung eines besseren Online-Erlebnisses und zur Unterstützung ihrer gesamten Belegschaft zu verbessern.

Laut der erwähnten Studie waren zwei Drittel der Unternehmen (67 Prozent) bereits dabei, ein Multi- oder Hybrid-Cloud-Modell für das Jahr 2020 zu entwickeln oder zu planen. Cloud-basierte Lösungen entwickelten oder planten schon 74 Prozent. Aufgrund der Pandemie haben drei Viertel (73 Prozent beziehungsweise 76 Prozent) ihre Projekte vorgezogen.

Fernarbeit auf Dauer ermöglichen

Mehr als jede vierte IT-Führungskraft (28 Prozent) glaubt, dass die Pandemie in ihrem Unternehmen eine mangelnde Bereitschaft für unterschiedliche Arbeitsweisen offenbart hat. Seit dem Frühjahr 2020 kämpfen Unternehmen auf der ganzen Welt darum, ihre vorübergehenden in nachhaltige Lösungen umzuwandeln. Schließlich werden viele Mitarbeiter langfristig von zu Hause aus arbeiten müssen oder wollen.

So sind die richtigen technischen Lösungen einzusetzen, damit Arbeitnehmer im Home-Office genauso produktiv und effizient arbeiten können wie im Büro. Dies gelingt entweder durch die Migration in die Cloud, um einen einfachen Zugriff auf Tools und Dokumente aus der Ferne zu gewährleisten, oder die Implementierung von Collaboration-Tools für eine schnellere und einfachere Kommunikation.

Simon Bennett, Rackspace Technologies

„Mehr als jede vierte IT-Führungskraft glaubt, dass die Pandemie in ihrem Unternehmen eine mangelnde Bereitschaft für unterschiedliche Arbeitsweisen offenbart hat.“

Simon Bennett, Rackspace Technology

Aber diese Herausforderung darf nicht nur aus technischer Sicht betrachtet werden. Unternehmen müssen auch Prozesse neu bewerten und sicherstellen, dass die Lösungen eine moderne Struktur für Remote Work unterstützen. Dazu gehören etwa die Bereitstellung der richtigen Geräte, damit die Mitarbeiter bequem arbeiten können, oder Wellnessprogramme zur Förderung der emotionalen und psychischen Gesundheit der Mitarbeiter.

Bedarf an neuen Fähigkeiten ermitteln

Technologie hilft Unternehmen auch in Zukunft bei der Anpassung an neue Anforderungen. Daher beschleunigen sie ihre Transformationsprojekte, um die Vorteile moderner Lösungen zu nutzen. Doch viele haben entdeckt, dass ihnen die richtigen Fähigkeiten fehlen. So sagen 28 Prozent der europäischen Unternehmen, dass die COVID-19-Krise verdeutlicht hat: Ihre Belegschaft verfügt nicht über die richtigen Qualifikationen.

Zur Lösung dieser Herausforderung müssen Unternehmen zunächst feststellen, welche Fähigkeiten ihnen fehlen, die für ihr Geschäftsmodell nötig sind. Anschließend sind die Mitarbeiter entsprechend aus- oder weiterzubilden, um diese wichtigen Qualifikationslücken zu schließen. Dies erfordert häufig die Einführung maßgeschneiderter Schulungsprogramme, die auch den Mitarbeitern im Home-Office das notwendige Wissen vermitteln.

Aber solche Trainings können Zeit in Anspruch nehmen, und – insbesondere während einer Pandemie – ist Zeit von entscheidender Bedeutung. Unternehmen sollten daher auch mit Drittanbietern zusammenarbeiten, um ihre Qualifikationslücken zu schließen und die Fähigkeiten ihrer Teams so schnell wie möglich zu verbessern. Dann vollziehen sie zügig den erforderlichen Wandel, um diese schwierige Zeit zu überstehen.

Sich auf künftige Veränderungen vorbereiten

Zu Beginn der Pandemie mussten Unternehmen schnell reagieren. Dies deckte Probleme auf, wie unzureichende oder fehlende Business-Continuity-Pläne sowie mangelnde Fähigkeiten zur Umsetzung langfristiger Lösungen zur Bewältigung der Krise.

So wird die nächste Phase darin bestehen, diese Probleme anzugehen. Dann werden Organisationen widerstandsfähiger, um die Herausforderungen zu meistern, die sich aus künftigen unerwarteten Ereignissen – ob COVID-19 oder anderen – ergeben.

Über den Autor:
Simon Bennett ist Chief Technology Officer EMEA bei Rackspace Technology.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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