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Storage und Datenverwaltung: Corona beeinflusst auch 2021
Das Jahr 2020 brachte der IT, auch der Speicherbranche, Herausforderungen und Veränderungen. Die Corona-Auswirkungen werden laut Hersteller StorageCraft auch in 2021 spürbar sein.
Vorhersagen sind schon immer riskant, denn gelegentlich kommt alles ganz anders. Wer hat schon am Ende von 2019 vorhergesagt, dass wir 2020 eine weltweite Pandemie bekommen werden, die unsere Art zu leben, zu arbeiten und Spaß zu haben so grundlegend verändern wird?
Vor diesem Hintergrund ist es schwer, exakte Prognosen zur Datenspeicherung 2021 aufzustellen, denn das zurückliegende Jahr hat uns gelehrt, dass absolut nichts vorhersehbar ist. Die Experten von StorageCraft glauben aber, dass die folgenden vier Entwicklungen im kommenden Jahr weiter an Bedeutung gewinnen.
1: COVID-19 wird die Datenverwaltung dauerhaft verändern
Sicherheit, Backup und Wiederherstellung an entfernten Standorten stellen seit langem eine große Herausforderung für Unternehmen dar. Das galt selbstverständlich auch schon vor der COVID-19-Pandemie.
Das Problem hat sich durch COVID-19 und das Arbeiten an voneinander entfernten Standorten allerdings noch verschärft, denn die Daten sind nun noch dezentraler verteilt, was gleichsam das Entstehen von Schwachstellen erhöht hat. Viele Mitarbeiter werden auf absehbare Zeit nicht in ins Büro zurückkehren; so haben bereits zahlreiche Unternehmen – darunter Facebook, Microsoft und Dropbox – angekündigt, dass ihre Mitarbeiter auch dann dauerhaft von zu Hause arbeiten können, wenn ein Impfstoff ausreichend verfügbar sein sollte.
As Folge müssen Unternehmen ihre Daten an entlegenen Standorten effektiv verwalten und schützen. Um dies zu erreichen, wird der Fokus auf einfach zu implementierenden und kostengünstigen Cloud-Lösungen liegen.
2: „Zoomifikation“ führt zu einer hohen Belastung für den Speicher
Während der COVID-19-Ära erzeugen Unternehmen mehr Daten als je zuvor. Ein Beispiel für die enormen Datenzuwächse sind die vielen Online-Konferenzen (beispielsweise via Zoom, GoToMeeting, MS-Teams oder Webex), die aufgezeichnet, gemeinsam genutzt und schließlich gespeichert werden. Unternehmen stehen vor dem Problem, dass der Speicherbedarf ausufert und dennoch die Sicherheitsanforderungen erfüllt werden müssen. Dabei ist vielen noch nicht bewusst, dass die Kosten für das Speichern von Videodaten jährlich Millionen von Euros betragen können.
Dasselbe gilt für Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Beispielsweise haben Schulen mit einem exponentiellen Datenwachstum zu kämpfen, weil Schüler und Lehrer zunehmend digitale Inhalte, Cloud-Dienste und Online-Anwendungen nutzen.
Eine ähnliche Situation besteht im Gesundheitssektor durch den Anstieg der ärztlichen Online-Sprechstunden – verbunden mit der Notwendigkeit, jederzeit auf Patientendaten zugreifen zu können, sie zu speichern und zu schützen. Diese Situation übt weltweit zusätzlichen Druck auf die digitale Infrastruktur der Gesundheitssysteme aus.
Um die datenintensive Situation zu bewältigen, benötigen Unternehmen eine effiziente und bezahlbare Möglichkeit, ihren Speicherbedarf zu erweitern und gleichzeitig ihre Datensicherung und -wiederherstellung zu verbessern.
Der Ansatz des Scale-Out-Speichers wird daher von noch höherer Bedeutung sein. Diese Systeme ermöglichen es Unternehmen, Speicher kostengünstig bereitzustellen – inklusive der Möglichkeit, die Kapazität bei Bedarf budgetschonend anzupassen.
3: Tendenz zu „Zero Trust“ auch bei der Datenspeicherung
Beim Thema Sicherheit verfolgen Organisationen zunehmend einen Zero-Trust-Ansatz. Sie setzten das bisherige Vertrauen auf Null und gehen stattdessen davon aus, dass alles – einschließlich der Anwender, Endpunkte, Netzwerke und Ressourcen – nicht vertrauenswürdig ist und verifiziert werden muss. Es wird zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein Minimum an Berechtigungen für bestimmte Aufgaben erteilt und unmittelbar nach Abschluss der Aufgabe werden diese Berechtigungen widerrufen.
Ein ähnlicher Ansatz wird vermehrt auch beim Datenschutz verfolgt. In einer aktuellen Studie von Enterprise Management Associates wurde festgestellt, dass angesichts der Zunahme von Remote Working während der COVID-19-Pandemie 60 Prozent der IT-Verantwortlichen in den letzten sieben Monaten im Schnellverfahren Zero-Trust-Policies und -Technologien eingeführt haben.
Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter bittet um die Wiederherstellung der Daten von seinem Laptop. Welche Berechtigungen belegen, dass dieser Mitarbeiter einen bestimmten Rechner wiederherstellen darf? Welche Berechtigungen waren im Backup-Image enthalten, und müssen diese möglicherweise geändert werden, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden? Wenn die IT-Abteilung einen Rechner wiederherstellt, der vor einem Monat eingerichtet wurde, wer stellt dann sicher, dass kein Unbefugter Zugriff auf diesen Rechner hat?
Ein Zero-Trust-Ansatz bei der Datensicherung und -verwaltung wird dazu beitragen, diese Fragen zu beantworten und zugleich die Unternehmensdaten noch besser zu schützen.
4: Datenspeicherung und Backup werden intelligenter
Große und kleine Organisationen sammeln riesige Mengen an maschinell erzeugten Lern- und IoT-Daten. Ein Beispiel hierfür sind die enormen Datenmengen, die Tesla derzeit mit Hunderttausenden von Fahrzeugen sammelt. Ziel des Unternehmens ist es, durch die Nutzung und Auswertung der Daten, ein autonomes Fahren zu realisieren. Viele andere Unternehmen tun Ähnliches, indem sie große Datenmengen auf die eine oder andere Art und Weise sammeln, speichern und analysieren.
Aber wenn ein Unternehmen nur besteht und Erfolg haben kann, wenn es Daten sammeln und analysieren kann, was passiert dann, wenn diese Daten nicht vollständig gesichert und leicht wiederherstellbar sind? Was passiert, wenn einige dieser Daten verloren gehen? Für ein Unternehmen wie Tesla könnte jedes Datenproblem zu unpräzisen Algorithmen führen und nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg, sondern eventuell sogar Leben gefährden.
„In zunehmend dezentralen Arbeitsumgebungen ist der unmittelbare Zugriff auf Daten sowie die Online-Zusammenarbeit ein „Muss“ für jedes Unternehmen.“
Florian Malecki, StorageCraft
Die meisten Unternehmen denken in erster Linie an die Analyse von Daten und viel weniger an deren Sicherung oder Sicherheit. Weil Daten zunehmend aus dem Analyseumfeld in Produktionsumgebungen verlagert werden, wird Datenschutz aber zu einem kritischen Aspekt. Daher arbeiten hochmoderne Speicherlösungen zunehmend mit künstlicher Intelligenz (KI) und mit maschinellem Lernen (ML), um den Datensicherungsprozess zu automatisieren.
Angesichts der explosionsartigen Zunahme von Daten werden intelligente Lösungen und Werkzeuge, die schnell und mühelos auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren und unzählige Stunden manueller Backups eliminieren, für die Aufrechterhaltung eines effizienten Backup-Prozesses unerlässlich.
Fazit
In zunehmend dezentralen Arbeitsumgebungen ist der unmittelbare Zugriff auf Daten sowie die Online-Zusammenarbeit ein „Muss“ für jedes Unternehmen. Im Jahr 2021 werden Organisationen ihre digitalen Umgebungen weiterentwickeln, verbessern und durchgängiger gestalten, damit auch aus der Ferne gearbeitet werden kann.
Die Herausforderung besteht darin, dass diese dezentralen Arbeitsplätze riesige Mengen kritischer Daten erzeugen, die angemessen geschützt und gespeichert werden müssen. Mit einem modernen Ansatz zur Datenspeicherung können Unternehmen ihr Geschäft effektiv umgestalten und auch in der „neuen Normalität“ erfolgreich sein.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.
Über den Autor:
Als International Product Marketing Senior Director bei StorageCraft ist Florian Malecki für die Marktentwicklung der StorageCraft Datenschutz- und Speicherlösungen in den Regionen EMEA und APAC verantwortlich. Zu seinen Hauptaufgaben zählen auch die Betreuung von Kunden, Partnern, Medien und Industrieanalysten. Bevor er zu StorageCraft kam, arbeitete Florian Malecki in leitenden Positionen bei SonicWall, Dell, Aventail, ClearSwift, Omgeo, Lucent Technologies und Air Products. Er hält einen Master in Business, Marketing und Technology an der Ecole Supérieure Des Affaires et DesTechnologies in Frankreich.