So verwalten Sie auch komplexe IT-Infrastrukturen optimal
Viele IT-Teams sehen sich in Folge ihrer Krisenmaßnahmen mit einer überkomplexen IT-Infrastruktur konfrontiert. Doch es gibt Möglichkeiten, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Durch die COVID-19-Pandemie stehen IT-Abteilungen mehr denn je unter dem Druck, makellose digitale Anwendungen und Dienstleistungen bereitzustellen. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten und den veränderten Bedürfnissen von Kunden und Mitarbeitern gerecht zu werden, haben Unternehmen in den letzten Jahren viele Digitalisierungsprojekte erheblich beschleunigt.
Diese Innovationsgeschwindigkeit soll auch künftig beibehalten werden, allerdings fehlt Technologen dafür zunehmend die Transparenz im IT-Stack. Welche fünf Punkte sie besonders im Blick behalten müssen, um die Komplexität wieder in den Griff zu bekommen und die digitale Transformation weiter voranzutreiben, erfahren Sie in diesem Artikel.
In der heutigen digitalisierten Welt können Unternehmen sich Ausfallzeiten oder suboptimal funktionierende Produkte und Services schlicht nicht mehr leisten, denn sonst suchen sich Kunden schnell einen anderen Anbieter. Verbraucher haben sich daran gewöhnt, viele Aufgaben des täglichen Lebens schnell und unkompliziert über digitale Kanäle zu erledigen und diese Erwartungen werden nur noch weiter steigen. Unternehmen müssen Innovationen und neue Angebote deshalb weiterhin in hohem Tempo entwickeln und umsetzen.
Da Unternehmen aber im Jahr 2020 aufgrund einer Krisensituation schnell handeln mussten, haben sie vielerorts beim Implementieren neuer Lösungen keine langfristige Strategie verfolgt. Das hat die IT-Abteilungen mit einem komplexen und ausufernden IT-Bestand zurückgelassen, der sich aus Legacy- und Cloud-Technologien zusammensetzt.
Im aktuellen AppDynamics-Report Agents of Transformation 2021:The Rise of Full-Stack Observability hat Insight Avenue im Auftrag von AppDynamics 1.050 IT-Profis aus Unternehmen verschiedener Branchen mit mindestens 500 Millionen Jahresumsatz in elf Ländern befragt. Drei Viertel (74 Prozent) der befragten deutschen Technologen bestätigten, dass sie sich beim Monitoring der IT-Performance nicht länger auf ihren Instinkt verlassen können, sondern Echtzeitdaten benötigen. Nur so können sie in Zukunft die Leistung optimieren, einwandfreie digitale Erlebnisse bereitstellen und die digitale Transformation ihres Unternehmens vorantreiben.
Dementsprechend müssen sie beim Monitoring des IT-Stacks fünf Aspekten besondere Priorität einräumen:
1. Metrics, Events, Logging und Tracing für das gesamte IT-Ökosystem zentralisieren
Mit einer zentralen Plattform, die Daten aus verschiedenen Quellen bündelt, können IT-Experten Topologien und Abhängigkeiten über die gesamte IT-Landschaft hinweg genau darstellen. Für IT-Betriebsteams ist das unerlässlich, um optimal zusammenzuarbeiten und die Fault Domain Isolation (FDI) sowie die mittlere Reparaturzeit (Mean Time To Repair, MTTR) zu reduzieren. Domänenübergreifende Analysen aus dem gesamten IT-Stack ermöglichen es Technologen außerdem, die Ursachen von IT-Problemen zu identifizieren, unabhängig davon, wo diese auftreten und ob es sich um ein Problem mit dem Code oder mit der Infrastruktur der Applikation handelt.
„Nur wenn Technologen in der Lage sind, kritische Daten zu identifizieren und die IT-Performance mit Echtzeitgeschäftsdaten zu verknüpfen, können sie geschäftsschädigende Vorfälle vermeiden und die digitale Transformation ihres Unternehmens mit hoher Geschwindigkeit weiter vorantreiben.“
Tommy Ziegler, Cisco AppDynamics
2. Den Status der Applikationen und Services beobachten
IT-Teams müssen in der Lage sein, den Zustand von Anwendungen und Diensten sowie deren Auswirkungen auf die Benutzererfahrung und die Geschäftsergebnisse in Echtzeit zu überwachen. Das ist entscheidend, um weiterhin digitale Produkte anzubieten, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Digitale Erlebnisse sind für immer mehr Unternehmen das Herzstück des Geschäfts, weshalb IT-Experten jederzeit genau über deren Zustand und Leistung Bescheid wissen müssen.
3. Den Status von Netzwerk und Infrastruktur beobachten
Darüber hinaus brauchen Technologen auch Transparenz bezüglich des Zustands des Netzwerks und der Infrastruktur, unabhängig davon, ob es sich dabei um eine traditionelle, Cloud- oder WAN-Infrastruktur handelt. Auf diese Weise erkennen sie, ob und in wieweit ein Performance-Problem oder ein Ausfall Auswirkungen auf wichtige Anwendungen und Dienste hat. Das ist entscheidend, um die Ursachen weiterer Probleme zu isolieren und beheben, bevor sie sich noch stärker auf Endnutzer auswirken.
4. Probleme und Tickets richtig priorisieren
Unternehmen sollten die Erkenntnisse aus der Überwachung der IT-Infrastruktur mit Ereignissen aus dem Betrieb in Korrelation setzen, zum Beispiel mit der Bewertung der Customer Experience, der Zahl der Geschäftsabschlüsse oder der Höhe der Umsätze. Durch diese Kontextualisierung priorisieren sie IT-Probleme im Hinblick auf ihre konkreten Auswirkungen auf die Nutzer und das Geschäft und messen gleichzeitig den Erfolg ihrer Entscheidungen und Aktivitäten. So können Technologen den Wert ihrer Arbeit für die gesamte Organisation aufzeigen.
5. Eine vereinheitlichte Ansicht aller Vorgänge, vom Frontend bis zum Backend
Viele Unternehmen überwachen derzeit ihre Ressourcen individuell. Stattdessen ist es ratsam, eine Observability-Plattform für die Überwachung des kompletten IT-Stacks zu implementieren, von den Anwendungen für Kunden und Mitarbeiter bis zu der Infrastruktur auf der untersten Ebene, wie das Netzwerk oder Storage. Eine solche Full-Stack-Observability-Lösungen ermöglicht es ihnen, die Abhängigkeiten zwischen Services leichter nachzuvollziehen, um die Ursachen von Vorfällen und einer mangelhaften Performance zu identifizieren.
96 Prozent der Teilnehmer in der AppDynamics-Studie fürchten negative Konsequenzen für ihr Unternehmen, wenn sie nicht die benötigte Transparenz und genauen Einblicke in die Performance des gesamten IT-Stacks erhalten. Dazu gehören die falsche Priorisierung von Maßnahmen, das Entstehen von Silos im Unternehmen sowie der Verlust von Kunden und damit Umsätzen. Nur wenn IT-Teams in der Lage sind, kritische Daten zu identifizieren und die IT-Performance mit Echtzeitgeschäftsdaten zu verknüpfen, können sie geschäftsschädigende Vorfälle vermeiden und die digitale Transformation ihres Unternehmens mit hoher Geschwindigkeit weiter vorantreiben.
Über den Autor:
Tommy Ziegler arbeitet als Solution Engineer bei Cisco AppDynamics. Dort berät er Kunden beim Monitoring moderner Softwaresysteme. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Entwickler und Berater in den Bereichen Agilität, Cloud, Continuous Delivery, DevOps und Microservices zeigt er, wie AppDynamics hilft, Transparenz bei diesen Themen zu schaffen.