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SAP S/4HANA on Azure: welche Vorteile bietet die Lösung?
Bis 2027 sollten SAP-Anwender ihre Systemlandschaft auf S/4HANA umstellen. Für viele Unternehmen ist Microsoft Azure die erste Wahl. Welche Vorteile bietet Azure hierfür?
Die Zeiten, als SAP-Installationen noch Tage oder Wochen dauerten und zunächst aufwendig Hardwareinfrastruktur aufgebaut werden musste, sind vorbei. Mit Unterstützung von Automatisierungsprozessen und agilen DevOps-Verfahren lässt sich ein komplettes SAP-System in wenigen Minuten in der Microsoft-Cloud aufsetzen.
So schnell baut sich mittlerweile eine komplette Infrastruktur aus virtuellen Maschinen, Speicher, Netzwerk sowie Drittanbietersoftware automatisch auf – ein Knopfdruck im Azure Resource Manager (ARM) genügt, um eine Kopie des bestehenden Systems in der Microsoft-Instanz bereitzustellen. Ob Entwicklungs-, Test- oder Produktivumgebung, alle benötigten Lösungen stehen im Handumdrehen zur Verfügung.
Pay as you go – Ressourcen bedarfsgerecht buchen
SAP S/4HANA aus der Cloud zu beziehen, ist für SAP-Anwender auch aus Kostengründen attraktiv: Die hoch skalierbaren und hoch verfügbaren Infrastrukturen lassen sich im Pay-as-you-go-Modell abrechnen. Wird eine virtuelle Maschine oder eine ganze Umgebung vorübergehend nicht benötigt, erhält sie eine Auszeit, die gleichzeitig Kosten senken hilft.
Bei langfristigen Buchungen von Ressourcen können Unternehmen bis zu 70 Prozent an Kosten sparen. In Hard- oder Software müssen die Anwender ohnehin nicht investieren, und Wartung, Updates und Support sind immer Sache des Cloud-Dienstleisters, der Azure bereitstellt.
Weltweite Verfügbarkeit
Ein nicht zu unterschätzendes Argument für die Cloud-Plattform von Microsoft ist ihre globale Reichweite: Azure ist mittlerweile in 140 Ländern verfügbar. Unternehmen können ihre SAP-Anwender praktisch überall vernetzen und profitieren von geringen Latenzzeiten – gerade Betriebe in Deutschland.
„Mittelständische Betriebe mit ausländischen Tochterfirmen erhalten mit Azure die perfekte Reichweite, um Anwendungen und Benutzer über Ländergrenzen hinweg näher zusammenzubringen“, sagt Christoph Zapatka, Microsoft-Cloud-Architekt bei QSC. In Deutschland betreibt Microsoft zum Beispiel drei Rechenzentren, die an die globale Azure-Cloud angebunden sind. Den Anwenderunternehmen stehen damit unter anderem über 800 Platform-as-a-Service- (PaaS) und Software-as-a-Service-Angebote (SaaS) zur Verfügung.
Eigenes Rechenzentrum ist Auslaufmodell
Mit dem wachsenden Zuspruch für Cloud-Angebote wie Azure sinkt auch die Zahl der in Eigenregie betriebenen Rechenzentren. Laut einer Gartner-Prognose werden rund 80 Prozent der Unternehmen bis 2025 kein eigenes Rechenzentrum mehr haben.
Workloads verlagern sich immer mehr in Colocation- oder Hosting-Rechenzentren – und eben in die Cloud. Zu diesem Trend trägt auch bei, dass professionelle Rechenzentrumsbetreiber und Cloud-Provider Anwenderunternehmen in der Regel einen besseren Schutz ihrer IT-Systeme bieten können. Zudem steigen die Anforderungen an die IT-Sicherheit ständig und erfordern Fachpersonal, das auf dem Arbeitsmarkt dünn gesät ist.
Microsoft 365 ist häufig Einstieg in Cloud
Vielerorts ist Cloud Computing bereits Alltag: Mittlerweile arbeiten über 200 Millionen Nutzer in Unternehmen mit Microsoft 365 (bisher Office 365).
„Unternehmen stellen ihren Beschäftigten in der Regel Standardsoftware von Microsoft zur Verfügung“, sagt Meik Brand, SAP Business Development Manager bei QSC. „Beliebte Anwendungen wie Microsoft 365 und Teams bieten dabei Schnittstellen zu Microsoft Azure. Damit ist der erste Schritt in die Cloud getan – und ein zweiter nicht weit, indem Unternehmen weitere Dienste wie SAP-Anwendungen dorthin auslagern.“
SAP-Funktionen ergänzen und Prozesse verbessern
Durch die Auslagerung auf Azure erschließt sich Unternehmen die Möglichkeit, SAP-Funktionen sinnvoll zu ergänzen und Qualität sowie Prozesse zu verbessern. Über die Schnittstelle zwischen Azure-Cloud und SAP erhalten Kunden harmonisierte PaaS- und SaaS-Dienste. Darüber lassen sich zum Beispiel Machine Learning als Microservice oder IoT-Anwendungen bedarfsgerecht und flexibel hinzubuchen – sowohl im Testbetrieb als auch zur Qualitätssicherung oder als Produktivumgebung.
Unternehmen wird damit beispielsweise ermöglicht, Sensordaten im Internet of Things (IoT) über die Cloud zentral zu verwalten und weiterzuverarbeiten. „Mit SAP on Azure können Mittelständler Geschäftsprozesse erweitern und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Befinden sich SAP-Daten in der Cloud, lassen sie sich am besten anwenden“, erläutert Meik Brand.
Dynamische Speichererweiterung
Ein weiterer Vorteil von Azure liegt in der hohen Skalierbarkeit von Ressourcen. Rechen- und Speicherkapazitäten lassen sich jederzeit hinzubuchen und auch wieder abschalten, bei unverändertem Datendurchsatz.
„Als nativer Azure-Dienst erlauben die NetApp-Files einen anderen Lesezugriff“, sagt Cloud-Architekt Christoph Zapatka. „Speicherplatz lässt sich deshalb dynamisch, sprich im Betrieb, auf aktuelle Anforderungen skalieren.“ So ermöglicht es die Kombination von Azure und NetApp erstmals bei einem Hyperscaler, Speicher als Service bereitzustellen. Storage-Management und Sizing werden so vereinfacht.
Neben den Speicherkapazitäten können SAP-Anwender auch die Geschwindigkeit des Systems und verbrauchsabhängige Dienste individuell skalieren. Wächst ihr Leistungsbedarf, lässt sich die virtuelle Hardware auf S/4HANA schnell und einfach ausbauen – was beim Betrieb auf eigener Hardware selbst bei virtualisierten Servern in der Regel wesentlich komplexer ist.
Umfassende Sicherheitsvorkehrungen
Letzten Endes gilt es auch für Azure, die hohen Anforderungen an Datensicherheit, Backups, Disaster Recovery und andere Sicherheitsparameter zu erfüllen. Mit Unterstützung integrierter NetApp-Dienste, die Snapshots erstellen, lassen sich automatisch in Sekundenschnelle einzelne Dateien oder gesamte Dateisysteme reproduzieren. Damit ist ihre Wiederherstellbarkeit gesichert – unabhängig von Umfang oder Anzahl der Dateien, und ohne große Mengen an Storage zu beanspruchen.
Dank der Snapshots müssen auch keine Datenbankauszüge (Dumps) zurückgespielt werden, die Risiken durch den üblichen Kopiervorgang von Backup- auf Quell-Medium sinken. Und schließlich beschleunigen die Snapshots auch die Datenwiederherstellung nach Cyberangriffen oder Benutzer- und Applikationsfehlern.
Darüber hinaus profitieren Unternehmen von umfassenden Sicherheitsfeatures, die global in allen Azure-Rechenzentren zur Verfügung stehen. Die Advanced-Threat-Analytics-Plattform von Microsoft etwa schützt vor Bedrohungen wie DDoS. Für Kunden in Deutschland bietet Azure alle wichtigen Sicherheitsmerkmale wie ISO 27001, C5-Zertifizierung, IT-Grundschutz sowie DSVGO- und BAFIN-Compliance.
Mittelständische Betriebe stehen vor Herausforderung
SAP on Azure bietet Unternehmen viele Vorteile – die Herausforderung für mittelständische Betriebe besteht vor allem darin, geeignetes Fachpersonal zu finden, um S/4HANA-Landschaften in einem Hybrid-Cloud-Szenario aufzubauen und zu betreiben.
„Durch die Auslagerung auf Azure erschließt sich Unternehmen die Möglichkeit, SAP-Funktionen sinnvoll zu ergänzen und Qualität sowie Prozesse zu verbessern.“
Meik Brand, QSC AG
Hierfür kommen spezialisierte IT-Dienstleister infrage: Ein Cloud-Anbieter, Rechenzentrumsbetreiber und IT-Dienstleister wie QSC kann SAP-Anwender von Analyse und Beratung über den Betrieb bis zu Wartung und Pflege des Systems unterstützen und so einen individualisierten Ende-zu-Ende-Service bieten.
Über den Autor:
Meik Brand verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung im SAP-Beratungs- und Lizenzgeschäft. Nach Stationen bei SAP Deutschland sowie Arvato Systems/Bertelsmann treibt er heute bei der QSC AG als Business Development Manager die SAP-Innovationsthemen, evaluiert Marktentwicklungen sowie Trends und leitet daraus Service-Dienstleistungen und Produkte für die Kunden ab. Seine Schwerpunkte sind aktuell SAP S/4HANA, SAP Cloud Platform, Multi Cloud (AWS, Azure, GCP) sowie IoT.
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