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Ohne aktuelle Daten funktioniert keine CMDB

In einer Configuration Management Database (CMDB) sind alle relevanten Informationen einer IT-Umgebung gespeichert. Diese Daten müssen stets so aktuell wie möglich sein.

Um die IT-Infrastruktur eines Unternehmens besser verwalten und überwachen zu können, ist eine Configuration Management Database (CMDB) Gold wert. In ihr sind alle Informationen über die Konfigurationselemente (Configuration Item, CI) der einzelnen IT-Systeme abgelegt. Dies hilft bei der Problemlösung und erleichtert Prozesse im Change Management.

Wer beim Aufbau einer CMDB die nachfolgenden Regeln beachtet, sorgt dafür, dass ihre Datenqualität langfristig sichergestellt ist.

Notebooks, Desktops, Server, Netzwerkkomponenten, Software, Datenbanken oder auch mobile Geräte – als Konfigurationselemente, die in der Datenbank zu erfassen sind, kommen alle Geräte in Frage, die sich in irgendeiner Weise konfigurieren lassen. Gleichzeitig ist zu definieren, welche Informationen zu den einzelnen CIs zu erfassen sind. Diese werden anschließend in der CMDB gespeichert, entweder manuell oder automatisiert. Für die automatisierte Ablage gibt es spezielle Softwarewerkzeuge. Sie helfen dabei, Daten aus verschiedenen Quellen wie Monitoring- oder Inventarisierungs-Tools zu konsolidieren. Vorteil dabei: Die erfassten Daten sind stets aktuell. Ist der Speichervorgang abgeschlossen, sollten die Daten zunächst auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft werden. Nur wenn die Daten aktuell und korrekt sind, kann man überhaupt schnell auf Probleme reagieren.

Je höher also die Datenqualität, desto besser funktionieren die IT-Service-Management-Prozesse im Unternehmen. Eine regelmäßige Pflege ist daher unumgänglich. Auch diese sollte automatisiert ablaufen: über Tools, die das Einsammeln der Daten unterstützen. Bei Attributen, die sich nicht automatisch ermitteln lassen, fällt immer wieder auf, dass eine manuelle Datenpflege sowohl aufwendig wie auch fehlerbehaftet ist. Das Unternehmen sollte daher Prozesse aufsetzen, über die Änderungen an den CIs sofort erkannt und diese unmittelbar in die CMDB übertragen werden.

Zentraler Informationspool hilft, Fehler zu vermeiden

Auch Zugriffsberechtigungen auf die Datenbank sind festzulegen. Über Regeln und Prozesse muss vorab definiert werden, wer welche Daten einsehen darf. Andernfalls leistet man unbefugten Änderungen Vorschub. Ist dies erledigt, kann der nächste Schritt folgen: die Einbettung der CMDB in die bestehenden Prozesse und Systeme des Unternehmens. Wichtig ist, dass die Datenbank für alle ITSM-Prozesse als Informationspool zur Verfügung steht. Nur so ist sichergestellt, dass man schnell und effektiv auf Vorfälle und Probleme reagieren kann. Fehler werden dann bereits vor ihrem Entstehen erkannt und treten erst gar nicht auf. Wichtig: Nicht alle Änderungen in der CMDB dürfen ohne Genehmigung durchgeführt werden. Größere Eingriffe müssen, wenn sie auf Unternehmensziele oder definierte Services Einfluss haben, über einen Change initiiert werden.

Sensibilität für Datenqualität schärfen

Alle relevanten Informationen, über die sich eine komplette IT-Landschaft abbilden lässt, sind in der CMDB abgelegt. Gleichzeitig ist diese zunächst einmal nur eine Sammlung an Attributen der einzelnen IT-Assets. Sie gilt es in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen, um die gewünschten Informationen strategisch aufzubereiten und darzustellen. Das heißt: Damit die IT-Strategie auf aktuellen Informationen fußt, müssen die in der CMDB abgelegten Daten so aktuell wie möglich sein. Dies steht und fällt mit dem Engagement der im Unternehmen agierenden Personen. Sie müssen dafür sensibilisiert werden, wie wichtig aktuelle und richtige Daten in der CMDB sind. Denn nicht überall funktioniert Automatisierung. Auch manuell müssen Daten immer wieder überprüft und nachgepflegt werden. Den handelnden Personen hierbei die richtigen Praktiken an die Hand zu geben und sie entsprechend zu schulen, ist Voraussetzung für eine hohe Datenqualität der CMDB.

Frank Int-Veen, handz.on GmbH

„Die Configuration Management Database ist vor allem das Herzstück jedes sinnvollen Change Managements. Sorgt man dafür, dass ihre Datenqualität hoch ist, minimieren sich die Risiken bei Changes deutlich.“

Frank Int-Veen, handz.on GmbH

Alle Änderungen ordnungsgemäß zu dokumentieren, freigeben zu lassen und anschließend in der Datenbank zu aktualisieren, erfordert Disziplin. Sie kommt nicht aus dem Nichts, sondern muss im Rahmen eines Change Managements erarbeitet, beziehungsweise erlernt werden. Ein automatisierter Discovery-Prozesses, der die Assets im Netzwerk regelmäßig scannt und inventarisiert, hilft dabei, Änderungen an ihnen nachzuvollziehen und neue Assets im Netzwerk zu identifizieren.

Eine regelmäßige Überprüfung der Daten garantiert, dass die CMDB aktuell und korrekt ist. Sie findet in der Regel im Rahmen einer Inventur statt. Alternativ kann man einen Reconciliation-Prozess auf Basis der gescannten Daten aus einem Scanning-Tool aufsetzen. Dieses ermittelt die Ist-Zustände der Assets, vergleicht sie mit Soll aus der CMDB und dokumentiert mögliche Abweichungen in einem Report. Auf Basis dessen kann das Unternehmen entscheiden, wie es mit der eventuellen Datendifferenz umgehen will.

CMDB als Herzstück jedes Change Managements

Die Configuration Management Database ist vor allem das Herzstück jedes sinnvollen Change Managements. Sorgt man dafür, dass ihre Datenqualität hoch ist, minimieren sich die Risiken bei Changes deutlich. Darüber hinaus gestalten sich auch die weiteren ITSM-Prozesse (etwas das Problemmanagement) effizienter, wenn sie auf eine gesicherte Datenbasis zurückgreifen können. Es lohnt sich also auf jeden Fall, eine CMDB aufzubauen – wenn man sie denn aktuell hält. Resultat sind effektive ITSM-Prozesse und eine hohe Kundenakzeptanz.

Über den Autor:

Frank Int-Veen ist Teamlead & Solution Architect Enterprise Service Management bei der handz.on GmbH. handz.on unterstützt Unternehmen bei der Transformation ihrer Geschäftsprozesse in der IT und dem Dialog zwischen Business und Technologie.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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