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Künstliche Intelligenz: Die neue Generation von Arbeitskräften

Künstliche Intelligenz wird den Arbeitsmarkt drastisch verändern. Unternehmen sollten ihre Personalstrategie und -potential überdenken und den möglich neuen Gegebenheiten anpassen.

Im Zuge der Arbeitsplatzmodernisierung durch Unternehmen hat die Einführung von künstlicher Intelligenz (KI) an Dynamik gewonnen. Die Verfügbarkeit integrierter KI-Plattformen, die einen einfachen Zugang zu KI-Ressourcen bieten, hat die Technologie demokratisiert und damit ihre breite Akzeptanz in Unternehmen gefördert. KI wird die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, grundlegend verändern. Nachfolgend sind exemplarisch einige der Möglichkeiten aufgelistet, wie dies geschehen wird.

KI-unterstützte Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) Kollaborationsräume

Das hybride Arbeitsmodell ist ein wichtiger Trend in der Post-Pandemie-Ära. Man kann argumentieren, dass es sich nicht nur um einen Trend, sondern um eine dauerhafte Verschiebung der Prioritäten und Präferenzen handelt. Laut dem Infosys-Bericht Future of Work planen 41 Prozent der Unternehmen in den nächsten zwei Jahren mehr Remote-Mitarbeiter einzustellen. Doch auch ohne die Option von hybriden Arbeitsformen war es für Unternehmen schon immer eine Herausforderung, eine nahtlose Zusammenarbeit mit geografisch verstreuten Teams zu erreichen. Vor allem bei Design- und Bauprojekten können immersive 3D-Erlebnisse auf Basis von VR-gestützten KI-Plattformen einen größeren Nutzen bieten als herkömmliche Videokonferenz-Tools. Sie lassen sich auch bei der Schulung und Umschulung von Mitarbeitern einsetzen. Darüber hinaus sind Mitarbeiter in der Lage, Interaktionen mit virtuellen, lebensechten Avataren nachzuahmen und damit geografisch getrennten Teammitgliedern helfen, menschliche Verbindungen aufrechtzuerhalten.

Neue KI-gestützte Tools

KI-Assistenten, die mit natürlicher Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) und generativen KI-Funktionen ausgestattet sind, verbessern die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Sie übernehmen einfache und mühsame Arbeiten wie das Anfertigen von Besprechungsnotizen, das Erstellen von Präsentationen und Berichten, das Planen von Besprechungen, das Ticketing für Serviceanforderungen, das Ausfüllen von Papierkram und vieles mehr. Die Mitarbeiter können daher ihre Zeit für intellektuell herausfordernde Aufgaben und Projekte nutzen, die ihnen Spaß machen. Das wiederum erhöht die Arbeitszufriedenheit und die Mitarbeiterbindung. Sprachgesteuerte KI-Assistenten, die über Fähigkeiten wie Computer Vision, Sprachverarbeitung und -generierung verfügen, schaffen barrierefreie Lösungen für Menschen mit Behinderungen und erhöhen so deren Teilhabe an der Arbeitswelt.

Transformation von Ausbildung und Lernen

Für Arbeitnehmer ist es unerlässlich, sich in der sich ständig weiterentwickelnden Technologielandschaft kontinuierlich weiterzubilden. KI kann dabei helfen, Lerninhalte im richtigen Format zu kontextualisieren und personalisierte Schulungspläne zu erstellen. KI-Chatbots und Empfehlungsmaschinen verbessern das Lernerlebnis ebenfalls. Generative KI wird die Fähigkeiten der bestehenden KI-Lernassistenten erweitern.

Branchen- und funktionsspezifische Verschiebungen

Je nach Unternehmensfunktion oder Branche verändert KI die Art der Arbeitsplätze grundlegend. Die Mitarbeiter müssen sich an die neuen Arbeitsweisen anpassen, um eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschine zu ermöglichen. Im Marketing beispielsweise automatisiert sich das Texten von Marketingunterlagen oder das Verfassen von Beiträgen in sozialen Medien. KI überprüft juristische Berichte und Texte und fasst diese zusammen oder analysiert Dokumente, um beispielsweise verschiedene Klauseln zu bewerten. Softwareentwickler lassen generativen KI-Codeschreiben, der ihre Produktivität erhöht und die Markteinführungszeit verkürzt. In Branchen wie dem verarbeitenden Gewerbe unterstützt KI die Ingenieure bei der vorausschauenden Wartung, der Qualitätsprüfung, dem Entwurf und der Planung. Damit sind sie in die Lage, ihre Arbeit besser zu erledigen.

 Balakrishna D. R., Infosys

„Unternehmen sollten aktiv in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, damit sie in der Lage sind, mit diesen KI-Systemen zu arbeiten und deren volles Potenzial auch zu nutzen. Der Schwerpunkt für Führungskräfte wird darin liegen, KI nahtlos in die täglichen Aufgaben zu integrieren und die Harmonie zwischen Menschen, Prozessen und Technologie zu fördern.“

 Balakrishna D. R., Infosys

Doch künstliche Intelligenz hilft nicht nur Wissensarbeitern. Sie befähigt auch Arbeiter entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Einem Mitarbeiter, der auf der letzten Meile zur Auslieferung steht, kann KI beispielsweise den optimalen Weg zum Zielort weisen oder bei Lagerprozessen helfen. 

Umgestaltung von HR-Abläufen

KI hat Personalleitern geholfen, wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, um die Belegschaft zu unterstützen. Daten aus der Arbeitsplatzanalyse zeigen Führungskräften die Muster der Zusammenarbeit im Unternehmen auf oder versetzen sie in die Lage, organisatorische Silos aufzubrechen. Sie helfen auch dabei, Probleme wie Stress und Arbeitsüberlastung anzugehen, die durch die verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verursacht werden. Derartige Analysen erlauben Unternehmen, das Engagement von Führungskräften und Teams sowie die Arbeitszufriedenheit insgesamt zu verbessern.

Das Fazit: Unternehmen sollten aktiv in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, damit sie in der Lage sind, mit diesen KI-Systemen zu arbeiten und deren volles Potenzial auch zu nutzen. Der Schwerpunkt für Führungskräfte wird darin liegen, KI nahtlos in die täglichen Aufgaben zu integrieren und die Harmonie zwischen Menschen, Prozessen und Technologie zu fördern. Der Kerngedanke ist, Reibung und Widerstand gegen neue Arbeitsweisen zu verringern.  Auf diese Weise lassen sich nicht nur Ängste vor der Übernahme von Arbeitsplätzen durch KI zerstreuen, sondern die Produktivität steigern, die Arbeitszufriedenheit verbessern und nachhaltiges Wachstum fördern.

Über den Autor:
Balakrishna D.R. ist Senior Vice President und leitet die Belieferung für den ECS-Geschäftsbereich von Infosys für die Energie-, Versorgungs-, Telekommunikations-, Medien-, Unterhaltungs- und Dienstleistungsindustrie. Darüber hinaus leitet er die KI- und Automationsabteilung von Infosys und treibt die interne Automation bei dem Unternehmen voran.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.

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