IoT-Vorhersagen für das Jahr 2021
Das Jahr 2020 war stark von der Corona-Pandemie geprägt. Es wurden aber auch neue Entwicklungen im Bereich des Internet of Things (IoT) angestoßen, die sich 2021 fortsetzen.
2020 war wegen der Corona-Pandemie ein verrücktes Jahr und hat in praktisch jeder Branche die Geschäftspläne durcheinander gebracht.
Doch wie Sun Tzu, der chinesische Philosoph und Militärstratege aus dem Jahr 500 vor Christus sagte: „Das Chaos birgt auch Möglichkeiten und Chancen in sich.“ Auch die Situation in 2020 brachte neue Chancen mit sich, deren Auswirkungen bis ins Jahr 2021 reichen werden.
IoT in der Medizintechnik
Im Jahr 2020 haben sich in der Medizintechnik dramatische Dinge ereignet, die sich noch länger auswirken. Smart Connected Devices bilden als Herzstück der IoT-Technologie heutzutage eine Art Standard für alle neuen medizinischen Geräte. Im Jahr 2021 werden wir vor allem in zwei Bereichen mehr Aktivitäten sehen.
Einfache und kostengünstigere Sauerstoffgeräte, die Personen beim Atmen unterstützen, einige mit und andere ohne intelligente und vernetzte Funktionen, werden eindeutig mehr benötigt als traditionelle High-End-Beatmungsgeräte. Diese Geräte decken das gesamte Spektrum ab, einschließlich gezielterer Sauerstoffgeräte in Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern sowie Low-End-Geräte zur Verbesserung der Atmung für alle, die mit dem Einsatz von Masken zu kämpfen haben.
Das Jahr 2021 wird zudem im Bereich der Telemedizin viele Verbesserungen bringen. Auch wenn die Besuche in der Arztpraxis sicherer geworden sind, wird die Gesundheitsversorgung aus der Ferne nicht verschwinden. Sie ist kostengünstiger und nutzt die Netzwerke von Gesundheitsdienstleistern. Zu den technischen Verbesserungen, die Telemedizin praktischer, sicherer und effektiver gestalten sollen, gehören Sensoren in Geräten, die zu Hause in großem Umfang eingesetzt werden können.
Außerdem sorgen intelligente Software-Tools und Hardware für eine bessere Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstleistern und Patienten zu Hause oder in Einrichtungen für betreutes Wohnen. Der Durchbruch in diesem Bereich wird voraussichtlich 2021 erfolgen.
Die Hersteller haben die am Körper getragenen Geräte (Wearables) schrittweise verbessert, vor allem im Zusammenhang mit der Fernüberwachung von Gesundheitsdaten wie Blutdruck oder Temperatur. In der Branche läuft gerade ein Konsolidierungsprozess ab. Zudem ist eine Kommerzialisierung im Gange. Der reale Wert wächst zwar bescheiden, liegt aber häufig im Ersatz und in der Aufrüstung bestehender Produkte in den Händen der Verbraucher.
Services im Mobilfunk
Im Jahr 2020 haben alle großen Mobilfunkanbieter die Verfügbarkeit von 5G-Diensten angekündigt. Das ist aber sehr kritisch zu sehen und wird oft überbewertet. Erstens entspricht ein Großteil der frühen 5G-Installationen nicht der in der Vision gewünschten hohen Geschwindigkeit und großen Bandbreite. Für die meisten Nutzer ist der derzeit verfügbare 5G-Dienst nur geringfügig schneller als der neueste 4G-Service.
Natürlich wird in einigen großen Ballungsgebieten das Potenzial einer echten 5G-Leistung annähernd erreicht; aber selbst dann ist dieses Hochleistungsnetz nur an sehr wenigen Orten verfügbar. Da die Reichweite von leistungsfähigen 5G-Transceivern mit hohen Frequenzen sehr gering ist, ist der infrastrukturelle Aufwand, um dieses Netz weithin verfügbar zu machen, beträchtlich und teuer. Es ist jedoch nicht alles verloren. Ich gehe davon aus, dass echte 5G-Hochleistungs-Transceiver im Jahr 2021 und im Laufe der nächsten Jahre allmählich in größerem Umfang verfügbar sein werden.
Einer der anderen Bereiche, der für das IoT von entscheidender Bedeutung ist, ist der Einsatz der CAT-M1-Funktechnologie. Sie unterstützt auf LTE-Basis Anwendungen, die einen geringen Stromverbrauch erfordern. Obwohl die Funktechnologie im Jahr 2020 rasche Fortschritte gemacht hat, hinken die Anbieter noch immer hinterher, wenn es darum geht, attraktive Datenpläne für IoT-Lösungen mit niedriger Bandbreite und geringer Leistung für eine große Anzahl von Geräten anzubieten.
Fairerweise muss man sagen, dass dieses Szenario Niedrige Kosten für geringes Datenvolumen für die Mobilfunkanbieter problematisch ist. Ihre Geschäftsmodelle bauen seit Jahren auf einer ständig steigenden Datennutzung bei Mobilfunkgeräten auf. Es ist zu erwarten, dass die Mobilfunkbetreiber im Jahr 2021 die Geschäftsmodelle für Datenpläne herausfinden werden, um massenhafte IoT-Implementierungen von CAT-M1-Funklösungen finanziell attraktiv zu machen.
KI und Augmented Reality (AR)
Viele Firmen nutzen bereits künstliche Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR). Dieser Trend wird sich im Jahr 2021 fortsetzen. Während heute noch eher einfache KI-Formen im Einsatz sind, wird sich die maschinelle Intelligenz im Jahr 2021 auf ein höheres Niveau weiterentwickeln. Obwohl es Vorhersagen gibt, dass die allgemeine maschinelle Intelligenz bald das Level der allgemeinen menschlichen Intelligenz erreichen wird, ist die Realität wahrscheinlich noch weit davon entfernt. Die gegenwärtige schwache KI entwickelt sich weiterhin rasch. Sensoren und intelligente vernetzte Geräte erhöhen die Bedeutung des IoT selbst bei schwacher KI, die sich aber immer weiter verbessert.
Auch AR entwickelt sich mit IoT-Lösungen weiter. Die immer breitere Palette intelligenter Sensoren in der Umgebung ermöglicht es, die Realität mit nützlichen, verwertbaren Informationen zu erweitern und über das zu legen, was eine Person sieht. Die Entwicklung in diesem Bereich wird sich fortsetzen.
Elektrische Fahrzeuge
Fahrzeuge werden zu immer leistungsfähigeren IoT-Geräten. Die Anzahl und Verfügbarkeit von Elektroautos hat im Jahr 2020 zugenommen, Tendenz weiter steigend. Es mag zwar keine großen Durchbrüche geben, aber wir erwarten, dass sich die intelligenten vernetzten Fahrzeuge auch 2021 weiter entwickeln werden.
Während die Branchenführer große Visionen von autonomen Fahrzeugen in der nahen Zukunft hatten, wurde der ungezügelte Optimismus etwas gedämpft. Dennoch wird es im Jahr 2021 und darüber hinaus weitere evolutionäre Verbesserungen geben. Diese gehen zum Teil auf optimierte Algorithmen und bessere IoT-Sensoren zurück.
Home-Office und Remote Work
Sie werden diesen Artikel mit großer Wahrscheinlichkeit von zu Hause aus lesen oder während einer begrenzteren Zeit in einem traditionellen Büro. Während viele Menschen erwarten, dass es eine stufenweise Rückkehr zur Vollzeitpräsenz in Büroräumen gibt. Doch die meisten Wissensarbeiter werden einen Großteil des Jahres 2021 weiterhin größtenteils aus der Ferne im Home-Office arbeiten.
Funktionsreiche und leistungsfähige Tools wie Zoom oder Teams bestimmen derzeit das Arbeitsleben in vielen Unternehmen. Es ist zu erwarten, dass im Jahr 2021 neue IoT-Lösungen entwickelt werden, um die Fernarbeit effizienter und sicherer zu gestalten. Firmen wie Google haben bereits neue Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht, um die Arbeit und Ausbildung von zu Hause aus zu einem besseren Erlebnis zu gestalten. Den Schwerpunkt werden Lösungen für eine verbesserte Arbeit im Home-Office, Bildung und Gesundheitsfürsorge bilden.
Auch wenn das Jahr 2020 sicherlich kein Zuckerschlecken war, so hat es doch eine Vielzahl neuer Möglichkeiten geschaffen. Das Internet der Dinge steht im Mittelpunkt vieler Antworten, um die Lücken zu füllen, die durch die Anpassung der Arbeit während der Pandemie entstanden sind.
Das IoT ist auch der Schlüssel zur Vision eines breiten Einsatzes von elektrischen und autonomen Fahrzeugen. Das Jahr 2021 bringt sowohl Zuversicht als auch Besorgnis wegen der anhaltenden Coronakrise mit sich. Führende Hersteller von IoT-Lösungen können dabei helfen, Lösungen zu entwickeln, die während der COVID-19-Pandemie und darüber hinaus einen Mehrwert bieten.
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