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Innovation und Produktivität im hybriden Arbeitsmodell
Mitarbeiter, die sich für Remote Work entscheiden, kann Collaboration-Technologie unterstützen, eine spontane Atmosphäre aufrechtzuerhalten und Innovation zu fördern.
Innovation und Produktivität sind zwei Schlüsselfaktoren für das Wachstum und den Erfolg eines Unternehmens. In den letzten zwei Jahren hat sich jedoch ein zentraler Aspekt dieser Faktoren verändert: der Ort, an dem sie generiert werden.
Während in der Vergangenheit das Büro Zentrum des Arbeitens war, hat es in der hybriden Welt diesen Stellenwert verloren. Und hybrides Arbeiten ist für viele Unternehmen längst keine Frage der Wahl mehr: Laut einer Studie von Mitel wollen 43 Prozent der befragten Vollzeitbeschäftigten mehrere Tage pro Woche von Zuhause aus arbeiten.
Als Arbeitnehmer nach dem Ausbruch der Coronapandemie im März 2020 plötzlich nicht mehr wie gewohnt in ihren Büros arbeiten konnten, wusste niemand, was sie erwartete. Da der normale Arbeitstag nicht mehr möglich war, fürchteten viele Unternehmen einen Rückgang der Produktivität während der Schließung, da ein physisches Zusammenkommen für den Ideenaustausch abrupt wegfiel.
Entgegen den Erwartungen stieg die Produktivität an. Eine Studie von Microsoft ergab, dass 82 Prozent der befragten Unternehmensleiter der Meinung waren, dass ihre Unternehmen mindestens genauso produktiv, wenn nicht sogar produktiver waren als vor der Abschaltung. Nach nun über zwei Jahren gehen einige Experten davon aus, dass die Produktivität um weitere fünf Prozent steigen wird – was eine direkte Folge der Remote- oder Hybridarbeit ist.
Aber was ist mit der Kreativität?
In der Ferne war und ist es für Mitarbeiter schwieriger, zusammenzuarbeiten und innovativ zu sein. Bei vielen Menschen entsteht Kreativität durch spontane Interaktion, wenn sie mit Kollegen zusammenkommen, um Ideen zu entwickeln. Da Videoanrufe aus der Ferne und nach einem festen Zeitplan erfolgen, kann es schwierig sein, die Dynamik eines Brainstormings von Angesicht zu Angesicht wiederzugeben. Es liegt nun an den Arbeitgebern, herauszufinden, wie sie die Produktivität des Einzelnen bei der Arbeit von zu Hause aus unterstützen und gleichzeitig die Kreativität fördern können, die in einer Gruppe entsteht.
Welche Faktoren spielen für die Produktivität eine Rolle?
Produktive Mitarbeiter sind entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. In jüngster Zeit hängt die Produktivität von der Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmer und ihrer Fähigkeit ab, auch in ungewohnten Umgebungen unabhängig zu arbeiten. Dabei sind drei Faktoren von zentraler Bedeutung:
1. Technische Kompetenz
Unternehmen, die sich am schnellsten an die Telearbeit angepasst haben, waren diejenigen, die sich bereits vor der Pandemie als Führend in der digitalen Transformation betrachteten. Diese Unternehmen nutzten bereits integrierte Kommunikations- und Cloud-Technologien, um die Mitarbeiter auf dem gleichen Stand zu halten. Die Mitarbeiter waren mit den Systemen vertraut und konnten sich problemlos in den digitalen Arbeitsbereich einarbeiten. Eine Studie von 451 Research ergab, dass 40 Prozent der Unternehmen, die bei der digitalen Transformation führend waren, das Gefühl hatten, während der Pandemie produktiver zu sein. Dagegen fühlten sich 22 Prozent der Unternehmen, die sich selbst als Nachzügler der digitalen Transformation bezeichneten, weniger produktiv.
Alle Mitarbeiter mit Videoanrufen, Textnachrichten und Dateifreigabe auf den neuesten Stand zu bringen, mag am Anfang Zeit kosten, zahlt sich aber am Ende aus, da die nahtlose Einbindung in den Arbeitsablauf sichergestellt wird. Die Implementierung von Kollaborationssystemen muss jedoch keine entmutigende Aufgabe sein. Integrierte Kommunikationsplattformen erfordern wenig bis keine Schulung und sorgen für einen natürlichen Kommunikationsfluss.
2. Zeit zum Konzentrieren
Da ein erheblicher Teil der Remote-Arbeitstage durch virtuelle Meetings verbraucht wird, haben einige Arbeitgeber damit begonnen, Konzentrationszeiten einzuführen: Stunden oder Tage, die frei von Unterbrechungen durch Videoanrufe sind. Etwas mehr als 50 Prozent der Mitarbeiter gaben in der Umfrage von 451 Research an, dass sie pro Stunde produktiver sind, wenn sie sich ohne Unterbrechungen auf ihre Aufgaben konzentrieren können.
Der beste Ort, um sich zu konzentrieren, variiert von Arbeitnehmer zu Arbeitnehmer. Manche fühlen sich weniger abgelenkt, wenn sie von zu Hause aus arbeiten, während andere die Struktur eines Büros bevorzugen. Die Herausforderung für Manager besteht darin, ein Gleichgewicht zu finden. Für sie gilt es, den Mitarbeitern selbstständiges Arbeiten zu ermöglichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sie unabhängig von ihrem Aufenthaltsort in das übrige Team integriert bleiben.
3. Engagement der Mitarbeiter
Zufriedene Mitarbeiter sind produktive Mitarbeiter: Kollegen, die sich mit ihrem Unternehmen verbunden fühlen, sind um 55 Prozent produktiver als solche, die diese Gefühle nicht haben.
Da die Mitarbeiter heute über verschiedene Standorte verteilt sind, müssen die Unternehmen kreative Wege finden, um das Gefühl einer einheitlichen Kultur zu schaffen. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen und dafür zu sorgen, dass sich diejenigen, die sich dafür entscheiden, an einem anderen Ort zu bleiben, in die Gemeinschaft integriert fühlen.
Und was ist mit Innovation?
Innovation gelingt am besten, wenn Teams zusammenkommen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Deshalb liegt es an den Unternehmen, Kreativität zu fördern, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zu den Faktoren, die Kreativität und Innovation unterstützen gehören:
1. Mühelose Kommunikation
Teams, die frei und offen miteinander reden, sind auf einem höheren Niveau innovativ. Aus der Möglichkeit, Ideen zu überprüfen, entsteht kreative Energie. Diese wiederum treibt Unternehmen dazu an, neue Produkte zu entwickeln und an der Spitze der Branche zu bleiben.
Da die Mitarbeiter sowohl zu Hause als auch im Büro arbeiten, wird adäquate Technologie benötigt, um die traditionelle Whiteboard-Situation zu simulieren oder sogar zu verbessern. Apps mit Sharing- und Instant-Messaging-Funktionen ermöglichen es den Mitarbeitern, problemlos zusammenzuarbeiten, ohne durch langsame Verbindungen oder das Wechseln zwischen Anwendungen behindert zu werden.
2. Zeit für Teamarbeit
Während Produktivität auf unabhängiger Arbeit beruhen mag, ist Innovation eine Teamleistung. Unabhängig davon, ob die Mitarbeiter vor Ort oder aus der Ferne arbeiten, ist es wichtig, strukturierte Zeit für die Zusammenarbeit aller Beteiligten vorzusehen, um neue Ideen zu fördern.
Die Erstellung eines Zeitplans speziell für Brainstorming-Sitzungen stellt sicher, dass die Mitarbeiter die Zeit haben, Vertrauen aufzubauen und sich beim Austausch von Ideen wohlzufühlen. In einer entfernten oder hybriden Umgebung kann die Spontanität des persönlichen Ideenaustauschs beeinträchtigt werden, aber die Verwendung von Apps für Bildschirmfreigabe und Videochats kann dazu beitragen, dass sich alle im selben Raum befinden.
3. Eine Umgebung des Vertrauens
In einer Zeit, in der viele neue Mitarbeiter ihre Kollegen noch nie persönlich kennengelernt haben, kann es schwierig sein, starke Teambande zu bilden. Wenn sich jemand in einer Gruppe nicht wohl fühlt, wird er nicht seine besten Ideen einbringen. Die Förderung eines Umfelds, in dem Ideen sowohl scheitern als auch erfolgreich sein können, ist essenziell für Innovationen.
Es ist immer eine Herausforderung, Wege zum Aufbau von Verbindungen zu finden – erst recht ohne die Feinheiten der persönlichen Interaktion. Die Möglichkeit, nahtlos von Textnachrichten zu Videochats zu wechseln, beseitigt einige der Kommunikationsbarrieren zwischen den Mitarbeitern.
Schaffung eines neuen Paradigmas für Produktivität und Innovation
Das neue Produktivitätsparadigma ergibt sich aus den Lehren, die wir in den letzten Jahren gezogen haben. Im weiterentwickelten Büro werden Coworking Spaces Orte sein, an denen Teams zu kreativen Sitzungen zusammenkommen. Strukturierte, synchrone Zeit, ob persönlich, virtuell oder in Kombination, ist wichtig, um neue Ideen zu fördern.
„Für diejenigen, die sich für Remote Work entscheiden, kann Technologie helfen, die spontane Atmosphäre aufrechtzuerhalten und damit die Innovation fördern.“
Markus Henk, Mitel Deutschland
Für diejenigen, die sich für Remote Work entscheiden, kann Technologie helfen, die spontane Atmosphäre aufrechtzuerhalten und damit die Innovation fördern. Videokonferenzen und virtuelle Whiteboards ermöglichen es allen, gleichzeitig zusammenzuarbeiten und als Team zusammenzuwachsen. Der Wert von Colaboration-Lösungen hat sich in den letzten beiden Jahren bewährt – 77 Prozent der Mitarbeiter gaben in der oben aufgeführten Umfrage an, dass das richtige Tool ihnen hilft, ihre Arbeit besser zu erledigen.
Die Aufrechterhaltung des Produktivitätswachstums, das wir in den letzten Jahren erlebt haben, wird ebenfalls eine Herausforderung sein. Für das Engagement der Mitarbeiter ist es wichtig, ihnen zuzuhören und herauszufinden, wie sich ihre individuellen Bedürfnisse in die umfassenderen Ziele des Unternehmens einfügen. Der Aufbau von Vertrauen und Unabhängigkeit ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Aufgaben effizient und zu ihren eigenen Bedingungen zu erledigen.
Über den Autor:
Markus Henk ist Managing Director bei Mitel Deutschland.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.