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IT-Jobs: Die Rolle des Solutions Architect im Unternehmen

Viele Unternehmen haben weiterhin Schwierigkeiten, die Herausforderungen der Digitalen Transformation zu bestehen. Welche Aufgaben übernimmt dabei ein Solutions Architect?

Oft wird darüber gesprochen, dass sich Unternehmen der Digitalisierung ihrer Geschäftsbereiche nicht entziehen können. Doch ebenso häufig stehen die Herausforderungen und Schwierigkeiten im Mittelpunkt der Diskussionen, die mit der Umstellung einhergehen.

Allen voran scheitern oder verzögern sich diese Projekte, weil die verschiedenen Abteilungen in Unternehmen wie in abgetrennten Silos arbeiten und damit zu wenig kommunizieren, unterschiedliche Prioritäten setzen und zu wenig Abstimmung vorliegt. Diese Scheuklappen zu entfernen, die Zusammenarbeit herzustellen und das technische Fachwissen der Cloud-Transformation mit den Anforderungen an Netzwerk, Applikation und Sicherheit abteilungsübergreifend zu vermitteln, das ist die Aufgabe des Solutions Architect.

Er muss allen Gruppen, vom Abteilungsleiter bis zum CIO, deutlich machen, dass kein Weg am Schulterschluss zwischen allen Abteilungen vorbeiführt und die Reihenfolge entscheidend ist, wann die verschiedenen Teams die Weichen für die Digitalisierung stellen. Ein typisches Beispiel für die Transformation ist die Migration von Anwendungen und Daten in die Cloud.

Die Einführung von Office 365 ist heutzutage beinahe unumgänglich geworden, um ein schnelles und reibungsloses Zusammenarbeiten in Büros zu ermöglichen. Doch neben dem großen Ganzen werden viele kleine, aber sehr wichtige Einzelheiten beim Ausrollen vergessen: Unter anderem geht die Umstellung auf Office 365 mit einem Anstieg des Datenverkehrs im Netzwerk um bis zu 40 Prozent einher.

Darauf aber sind die meisten der bestehenden IT-Infrastrukturen in den Firmen nicht vorbereitet, geschweige denn ausgelegt. Auch die TCP-Sessions, die von Word künftig in die Cloud ausgehen, müssen berücksichtigt werden, sowie der damit einhergehende Ansturm auf die Firewall.

Vermittler von Wissen und Darsteller von Zusammenhängen

Hinzu kommt die Einrichtung lokaler Internetübergänge, um nicht das Rechenzentrum und die MPLS-Leitungen im traditionellen Hub-and-Spoke-System zum Flaschenhals werden zu lassen und eine umfangreiche Zugriffsverwaltung, weil Mitarbeiter mit mobilen Geräten, sowie Lieferer und Kunden möglicherweise außerhalb des klassischen Netzwerkperimeters auf die Cloud-Applikationen zugreifen möchten.

All diese Anforderungen zu verbinden und die Abteilungen am runden Tisch zu versammeln gehört zum Bereich des Solutions Architect. Er muss nicht als Verkäufer auftreten, sondern als Vermittler von Wissen und Darsteller von Zusammenhängen gegenüber den Abteilungen eines Unternehmens im Transformationsprozess.

Das ist eine enorm wichtige und fordernde Aufgabe, denn Unternehmen lassen sich in Bezug auf ihre Handlungsfähigkeit bei der Transformierung ihrer IT-Strukturen grob in drei Kategorien einteilen: Einige können ihre Projekte tatsächlich aus eigener Kraft stemmen, da sie das notwendige Wissen und Personal bereits beschäftigen.

Andere Firmen sind zwar bereits in den Planungen vorangeschritten und haben somit das Problem an sich, wie auch die Herausforderungen im Kern erkannt, benötigen aber dennoch Hilfe von außerhalb.

Sie haben die Ideen, aber nicht das Können zur Umsetzung des Projekts und die Fachkräfte, welche über die notwendige Erfahrung verfügen, um bislang unbedachte Risiken zu benennen.

In die dritte Kategorie fallen dagegen die Unternehmen, die ihre Projekte starten, aber kaum Planung betrieben haben und wenig bis kein Fachwissen in den eigen vier Wänden vorweisen können. Sie stoßen im Zuge der Implementierung ständig auf neue Schwierigkeiten und Hindernisse, weswegen sich ihre Projekte massiv verzögern und schließlich nach externer Hilfestellung gesucht wird.

Triebfeder und Koordinator der Digitalisierung

Aufgrund seiner Erfahrung durch unzählige begleitete Transformationsprojekte kann der Solutions Architect als Katalysator der Digitalisierung ins Spiel kommen. Er kennt die Herausforderungen, reduziert dadurch Überraschungen und verzahnt vor allem die Vorgänge aller Abteilungen zu einem Vorgang, der möglichst reibungslos abläuft.

Denn oft sind es neben den technischen Hürden, vor allem interne Hemmnisse, die ein Unternehmen im Zuge der Umwandlung überwinden muss. Dazu gehören unter anderen die bereits erwähnten Kommunikationsmängel zwischen den Abteilungen.

Nils Ullmann, Zscaler

„Der Solutions Architect muss nicht als Verkäufer auftreten, sondern als Vermittler von Wissen und Darsteller von Zusammenhängen gegenüber den Abteilungen eines Unternehmens im Transformationsprozess.“

Nils Ullmann, Zscaler

Es gilt, Netzwerkarchitekten und Sicherheitsleute an Bord zu holen und beiden Abteilungen das Zusammenspiel von Cloud-ready-Infrastrukturen zu erklären. Dabei erhebt der Solutions Archtitect den aktuellen Zustand des Netzwerks, den gewünschten nach der Transformation und nennt mögliche Hindernisse auf dem Weg dorthin.

Nach diesem Planungsschritt erfolgt die Darstellung einer Cloud-ready-Infrastruktur auf dem Reißbrett und erst im Anschluss beginnt die tatsächliche Umsetzung des Projektes – im Einklang mit allen daran beteiligten Verantwortlichen. Auf diese Weise wird der Solutions Architect durch seine vielfältige Rollengestaltung zum Katalysator einer erfolgreichen Transformation der Unternehmensbereiche in die Cloud.

Über den Autor:
Nils Ullmann ist Solutions Architect bei Zscaler.

Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder und entsprechen nicht unbedingt denen von ComputerWeekly.de.

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