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Hybride Arbeit zwingt zu Änderungen an lokalen Netzwerken

Remote- und Hybridarbeit erzwingen Änderungen an den Netzwerken vor Ort, etwa eine höhere Bandbreite, verbesserte WLAN-Konnektivität und einheitliche Netzwerkzugangskontrollen.

Millionen von Menschen arbeiten heute von zu Hause aus, um produktiver zu sein sowie ihr Berufs- und Privatleben besser zu vereinbaren. Viele Angestellte gehen aber auch ein paar Mal pro Woche in ein Firmenbüro, um mit Kollegen zusammenzuarbeiten und auf Ressourcen zuzugreifen, die ihnen zu Hause nicht zur Verfügung stehen. Diese Menschen werden als hybride Mitarbeiter bezeichnet. IT-Organisationen stellen fest, dass hybride Arbeitskräfte neue Anforderungen haben, die zu größeren Veränderungen in lokalen Netzwerken führen, so eine Studie von Enterprise Management Associates (EMA).

EMA befragte 354 IT-Fachleute dazu, wie sie die Netzwerkanforderungen von mobilen und hybriden Mitarbeitern unterstützen. Die Ergebnisse wurden in dem Bericht mit dem Titel Modernizing Network Engineering and Operations in the Era of Hybrid and Remote Work veröffentlicht. Mehr als 96 Prozent der Befragten gaben gegenüber EMA an, dass sie hybride Mitarbeiter unterstützen.

"Wir haben gerade damit begonnen, einen organisierten Ansatz für hybride Arbeit zu verfolgen", erklärte ein IT-Manager eines mittelständischen Softwareunternehmens gegenüber EMA. "Wenn man in der Nähe eines der Büros wohnt, wird erwartet, dass man an zwei Tagen in der Woche vorbeikommt. Die Unternehmensleitung wollte, dass mehr Menschen zusammenarbeiten."

Hybride Arbeitskräfte benötigen mehr Bandbreite

Hybride Arbeitskräfte arbeiten einfach anders. So sind sie beispielsweise aufgrund der Zeit, die sie von zu Hause aus arbeiten, verstärkt auf Echtzeit-Kommunikationsanwendungen wie Sprache und Video angewiesen, um die Zusammenarbeit zu ermöglichen. Fast 90 Prozent der IT-Experten haben seit Beginn der COVID-19-Pandemie einen Anstieg der Nutzung dieser Kommunikationsanwendungen beobachtet.

"Vor der Pandemie wurde Microsoft Teams nicht so häufig genutzt", so ein IT-Projektmanager eines 6,5 Milliarden Dollar schweren Energieunternehmens gegenüber EMA. "Die Auslastung lag bei 50 Prozent. Jetzt liegt sie bei 100 Prozent – viel mehr Videos."

Hybride Mitarbeiter bringen diesen Arbeitsstil mit, wenn sie ins Büro gehen, was bedeutet, dass Netzwerke vor Ort einen massiven Anstieg von bandbreitenintensiven Echtzeit-Kommunikationsanwendungen verzeichnen. Fast 80 Prozent der IT-Fachleute gaben an, dass hybride Mitarbeiter die Gesamtbandbreitenanforderung an ihre lokalen Netzwerke erhöht haben.

Viele IT-Organisationen haben festgestellt, dass sie sowohl die LAN-Infrastruktur als auch die WAN-Verbindungen aufrüsten müssen, um diesen Bandbreitenbedarf zu decken. Die IT-Experten, die den größten Anstieg bei der Nutzung von Sprach- und Videoanwendungen meldeten, verzeichneten auch den größten Anstieg bei der Bandbreitennachfrage.

" Mit der 100-prozentigen Nutzung durch Teams steigt der Bandbreitenbedarf", sagte der IT-Projektmanager des Energieunternehmens. "Wir mussten MPLS praktisch überall aufrüsten."

Hybride Arbeit führt zu mehr Mobilität

Hybridarbeiter interagieren auch anders mit dem physischen Raum eines Unternehmensbüros. Sie verbringen weniger Zeit am Schreibtisch und mehr Zeit in Besprechungen, sowohl geplanten als auch spontanen. Das bedeutet, dass sie überall mobile Konnektivität benötigen, egal ob sie an einem Schreibtisch, in einem Konferenzraum oder mit einem Kollegen am Kaffeeautomaten sitzen.

Fast 90 Prozent der IT-Fachleute gaben an, dass die Anwesenheit hybrider Mitarbeiter in den Büros ihrer Unternehmen neue Mobilitätsanforderungen geschaffen hat, die die Netzwerkinfrastrukturteams dazu veranlassen, WLANs zu erweitern oder aufzurüsten.

"Das drahtlose Netzwerk auf dem Campus ist ein ständiger Kampf", sagte der IT-Projektmanager des Energieunternehmens. "Die Mitarbeiter sind in Bewegung, und die Zugangspunkte passen nicht mehr zu den Mitarbeitern. Die Abdeckung ist nicht sehr gut."

Diese aktualisierten drahtlosen Netzwerke müssen auch standortbezogene Dienste unterstützen. Mehr als 80 Prozent der IT-Fachleute gaben an, dass hybrides Arbeiten das Interesse an der Nutzung von Standorttechnologien geweckt hat, um zum Beispiel die Reservierung und Überwachung der Verfügbarkeit von Hot Desks, Konferenzräumen und anderen Ressourcen zu erleichtern.

Netzwerkzugriffsrichtlinien müssen sich weiterentwickeln

Durch den Wechsel zwischen Heim- und Büroarbeit werden die Netzwerkzugriffskontrollen immer komplexer. Diese Komplexität kann zu Fehlern oder unzulässigem Verhalten führen, was das Sicherheitsrisiko steigert. Die meisten IT-Organisationen verfügen über eine Reihe von Kontrollen für Netzwerke vor Ort und eine zweite Reihe von Kontrollmechanismen für Remote-Arbeit. Dies führt zu Problemen für den Endbenutzer, der sich mit mindestens zwei Authentifizierungs- und Zugangssystemen auseinandersetzen muss. Auch für die IT-Organisationen ist dies eine komplexe Situation, die sie Zugriffsrichtlinien in mindestens zwei separaten Systemen verwalten müssen, was zu Inkonsistenzen führt.

Tatsächlich gaben 76 Prozent der IT-Fachleute an, dass sie die Netzwerkzugangsrichtlinien in lokalen Netzwerken und in den Heimbüros der Mitarbeiter vereinheitlichen müssen. Leider sind nur 27 Prozent mit dem bisherigen Verlauf dieser Vereinheitlichung vollkommen zufrieden.

Die EMA empfiehlt Unternehmen die Einführung eines Netzwerkzugangsdienstes, der sowohl vor Ort als auch über Fernzugriff funktioniert. Dies ist jedoch noch ein neues Erfordernis, und nur wenige Anbieter bieten heute solche Dienste an. Die EMA-Untersuchungen haben ergeben, dass eine effektive Vereinheitlichung der Zugriffsrichtlinien mit höheren Produktivitätsgewinnen durch Remote- und Hybrid-Arbeit korreliert. Das Netzwerk ist nicht nur sicherer, sondern die Endbenutzer haben auch weniger Probleme bei der Arbeit.

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