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Fünf Wege, die zu mehr ITOps-Effizienz führen
Unternehmen müssen ihre Prozesse stärker automatisieren. Das gilt bei IT-Teams insbesondere für arbeitsintensive Aufgaben wie Incident Response und Service Management.
Allzu oft sind mit dem Betrieb eines Produktionsdienstes sich wiederholende, manuelle Aufgaben verbunden. ITOps-Teams verlieren wertvolle Zeit, ohne einen greifbaren Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen. Diese Zeit fehlt für kreative Aufgaben und die Beschäftigung mit kritischen Vorgängen. Je komplexer die digitale Infrastruktur, desto größer ist die Herausforderung.
Erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels müssen Fachexperten (zum Beispiel) Routineaufgaben selbst erledigen. Das führt schnell zu Langeweile und Burnout. Unternehmen können sich das schlichtweg nicht leisten und müssen mehr Automatisierung in ihre Prozesse einbauen. Vor allem bei arbeitsintensiven Aufgaben wie Incident Response und Service Management ist das einfach umzusetzen. Mit diesen fünf Vorschlägen lässt sich die Arbeitslast reduzieren:
Konfigurationsänderungen
Herausforderung: Änderungen von Konfigurationen in einer komplexen IT-Umgebung sind oft aufwendig und können mitunter ungeahnte Auswirkungen haben, die man gerne als Dominoeffekt bezeichnet. In größeren Unternehmen kann es bis zu mehreren Tausend Konfigurationen geben, von denen jede einzelne eine große Anzahl von Abhängigkeiten haben kann. Auch die Dokumentation einer Konfigurationsänderung ist zeitaufwendig, denn die Überprüfung kann die Mitwirkung mehrerer Entscheidungsträger erfordern. Das verzögert und verkompliziert den Prozess zusätzlich.
Lösung: Nicht jede Konfigurationsänderung erfordert höchste Aufmerksamkeit. Ein besserer Ansatz ist eine Liste standardisierter, vorab genehmigter Konfigurationsänderungen. Die Nutzung von Skripten oder Integrationen in Automatisierungswerkzeugen wie Ansible beschleunigt den Prozess und erlaubt auch weniger erfahrenen Mitarbeitern die Ausführung von Konfigurationsänderungen. Die Gefahr menschlicher Fehler wird verringert und die Qualität der ITOps verbessert. Mit der Verknüpfung von Werkzeugen können Konfigurationsänderungen sogar aus bestehenden Tools wie Jira, Slack oder ServiceNow initiiert werden. Damit sind Änderungen dokumentiert und können nachvollzogen werden. Fachkräfte können sich auf komplizierte Konfigurationsänderungen konzentrieren.
Infrastrukturbereitstellung
Herausforderung: Die Bereitstellung spezieller, cloudbasierter Infrastruktur wie Rechenleistung, Netzwerk und Storage erfordert eine sorgfältige Planung. Zu viele Ressourcen (Overprovisioning) können hohe Kosten verursachen. Zu wenig Leistung oder Speicherplatz (Underprovisioning) kann zu Verzögerungen bis hin zum Datenverlust führen. Provisioning-Aufgaben werden daher oft von Plattform- oder Cloud-Ingenieuren bearbeitet.
Lösung: Mit automatisierten, durchgängigen Workflows für die Bereitstellung und Anbindung neuer Infrastruktur lässt sich der Prozess rationalisieren. Vorgefertigte Automatisierungsworkflows ermöglichen es Entwicklern oder Administratoren, die Bereitstellung selbst vorzunehmen – ohne sich an einen Plattform- oder Cloud-Engineering-Experten wenden zu müssen. Moderne Werkzeuge erlauben die Integration in bestehende Tools wie Jira oder ServiceNow. Mit der Standardisierung von Infrastruktur für bestimmte Anforderungen können Abhängigkeiten und Sicherheitsparameter vorab eingestellt werden. Initiale Freigaben solch standardisierter Bereitstellungen minimieren das Governance-Risiko und beschleunigen den Prozess.
Anwendungsimplementierung
Herausforderung: Die Bereitstellung und das Testen von Anwendungen finden immer noch häufig manuell statt. Change-Management-Prozesse involvieren nicht selten eine ganze Armada an Fachkräften wie Release Engineers, Datenbankadministratoren (DBAs) und Netzwerk- sowie Sicherheitsingenieure. Ähnlich aufwendig gestaltet sich die Pflege von Software.
Lösung: Aufgaben wie die Anforderung und anschließende Bereitstellung von Anwendungen können im Zuge von Self-Service-Operations automatisiert werden. Für standardisierte Anforderungen können im Vorfeld Freigaben erteilt und Runbooks definiert werden. Automatisierte Verteilungsworkflows stellen die für die Installation der Software benötigten Pakete inklusive Konfiguration zur Verfügung. Installationsroutinen sorgen dafür, dass ein Mitarbeiter schnell mit dem dringend benötigten Programm arbeiten kann. Sich wiederholende Anforderungen in Tests können mit Hilfe von Skripten automatisiert werden.
Benutzerverwaltung
Herausforderung: Die Erstellung und Verwaltung von Benutzerkonten und Berechtigungen innerhalb der IT-Infrastruktur kann eine zeit- und ressourcenintensive Aufgabe sein. IT-Administratoren müssen die Sicherheit und Integrität der Systeme und Daten gewährleisten. Wird eine Ressource oder der Zugriff auf bestimmte Ressourcen nicht mehr benötigt, müssen die Berechtigungen aus allen Systemen entfernt werden.
Lösung: Die meisten Workflows der Benutzerverwaltung können automatisiert werden. Neue Benutzerkonten lassen sich Rollen und Berechtigungen auf der Grundlage vordefinierter Regeln und Richtlinien zuweisen. Dasselbe gilt für das Deprovisioning, wenn ein Mitarbeiter ausscheidet oder die Rolle wechselt. On- und Offboarding werden beschleunigt und menschliche Fehler reduziert. Das wiederum verbessert die Sicherheit und Compliance und hilft, die Nutzung von Lizenzen und Ressourcen zu optimieren. Einige Arbeitsabläufe der Benutzerverwaltung können sogar über Self-Service-Funktionen an die Personalabteilung und andere Teams delegiert werden.
„Automatisierung ist kein Allheilmittel, aber sie hilft, wertvolle Zeit und Ressourcen zu optimieren. Die zunehmende, betriebliche Komplexität mag wie ein großes Hindernis für die Automatisierung aussehen. Tatsächlich sollte sie aber eine Triebfeder sein.“
Joseph Mandros, PagerDuty
Patch- und Update-Management
Herausforderung: Die Aktualisierung von Software ist eine kontinuierliche, wichtige Aufgabe zur Minimierung von Sicherheits- und Compliance-Risiken. In vielen Unternehmen ist dies jedoch immer noch ein hochgradig manueller und/oder komplexer Prozess, der ein hohes Maß an Systemkenntnis und Fachwissen erfordert. Patches müssen oft in Gruppen während eines engen Wartungsfensters eingespielt werden, wobei Abhängigkeiten von Dritten den Prozess zusätzlich erschweren. Tests im Vorfeld sollen sicherstellen, dass die Updates wie vorgesehen und ohne eine Beeinträchtigung der zugrunde liegenden Systeme funktionieren.
Lösung: Der Einsatz einer Automatisierungsplattform unterstützt bei der Planung von Aufgaben, um zum Beispiel Schwachstellen schnell zu beheben. Wie bereits bei der Anwendungsbereitstellung helfen Runbooks und Installationsroutinen beim Ausrollen von Patches und Updates. Mit Hilfe von Integrationen und definierten Workflows kann der gesamte Prozess automatisiert und von einem einzigen Tool wie Jira oder ServiceNow heraus gesteuert werden.
Fazit
Manuelle Prozesse und Aufgaben sind für die wertvollsten Mitglieder eines Unternehmens eine ineffiziente Zeitverwendung. Das kann einen hohen Tribut an die Gesundheit eines Mitarbeiters und an die finanzielle Bilanz einer Organisation fordern. Automatisierung ist kein Allheilmittel, aber sie hilft, wertvolle Zeit und Ressourcen zu optimieren. Die zunehmende, betriebliche Komplexität mag wie ein großes Hindernis für die Automatisierung aussehen. Tatsächlich sollte sie aber eine Triebfeder sein. Routinemäßige, sich wiederholende Aufgaben sollte kein Mitarbeiter mehr manuell ausführen müssen.
Über den Autor:
Joseph Mandros ist Product Marketing Manager bei PagerDuty. Bevor er zu PagerDuty kam, arbeitete er im Bereich Enterprise Account Development bei CoreOS und war Sales Development Representative bei EverString. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft von der University of Arizona.
Die Autoren sind für den Inhalt und die Richtigkeit ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Die dargelegten Meinungen geben die Ansichten der Autoren wieder.